10.05.2023  LIQUI MOLY HBL

Die Wochen der Meilensteine: Lindberg jagt den Allzeit-Rekord, Weber kurz vor dem 2500. Tor

Der Countdown läuft: Hans Lindberg jagt den Rekord des besten Torschützen der HBL-Geschichte und ist nur noch 15 Treffer davon entfernt, den Südkoreaner Kyung-Shin Yoon zu überholen. Doch nicht nur der 41-jährige Däne hat eine magische Marke im Blick.

Als sich Hans Lindberg im Februar beim European-League-Spiel der Füchse Berlin im spanischen Irun die Hand brach, war das Entsetzen groß. Nicht nur, dass den Füchsen in der entscheidenden Saisonphase ein eminent wichtiger Spieler fehlen würden, sondern auch persönlich für den 41-jährigen Dänen. Sein zum Saisonende auslaufender Vertrag in Berlin war nicht verlängert worden, und es war ungewiss, ob der Weltmeister, Europameister, Olympiasieger und Champions-League-Sieger noch einmal auflaufen würde für die Füchse. Denn eigentlich hatte Lindberg eine Mission: vor seinem Abschied Rekordtorschütze der HBL-Geschichte zu werden.

Als er sich die Hand brach im Februar fehlten noch 22 Treffer, um Kyung-Shin Yoon an der Spitze des Rankings zu überholen. Für den Koreaner, der für den HSV Hamburg und den VfL Gummersbach in der LIQUI MOLY HBL spielte, stehen 2905 Treffer zu Buche.

Mittlerweile stellt sich die Situation ganz anders dar: zunächst wurde Lindbergs Vertrag in Berlin um ein weiteres Jahr bis 2024 verlängert, dann konnte der Däne viel früher sein Comeback feiern als man es erhofft hatte. Ende April stand Lindberg wieder auf dem Feld, hat seitdem sieben weitere Treffer erzielt, steht aktuell bei 130 Saisontreffern und insgesamt bei 2891 HBL-Toren.

Am Donnerstag (11. Mai, 19:05 Uhr) wird Lindberg seine Torejagd fortsetzen. Gut möglich, dass der Rechtsaußen noch in dieser Saison jene 15 Treffer erzielt, die ihm noch fehlen, um Kyung-Shin Yoon zu überflügeln. Im Dezember hatte Lindberg Lars Christiansen (2874 Tore) als zweitbesten Werfer der HBL-Geschichte überholt. Und bleibt Lindberg weiterhin so eiskalt an der Siebenmeterlinie, könnte er bis zum Saisonende 2023/24 auch noch die Marke von 1500 verwandelten Strafwürfen knacken, dazu fehlen ihm noch 137 Treffer vom Strich.

Aber es wäre nicht die Wochen der Meilensteine, wenn nicht auch andere Rekorde im Fokus stünden. Just Robert Weber, der im Februar kurzfristig als Lindberg-Ersatz von den Füchsen verpflichtet wurde, steht ebenfalls am Donnerstag gegen Erlangen vor einer „magischen Marke“: Zwei Treffer fehlen dem österreichischen Routinier noch, um als fünfter Spieler der HBL-Geschichte die Marke von 2.500 Toren zu knacken. Dies gelang bisher neben Yoon, Lindberg und Christiansen nur Jochen Fraatz, der in 429 Bundesligaspielen 2574-Mal erfolgreich war.

Im Spitzenspiel am Sonntag, wenn der frisch gebackene DHB-Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen den amtierenden Meister SC Magdeburg empfängt, könnte es in der ewigen Top-10-Torschützenliste eine weitere Verschiebung geben: Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer fehlen noch fünf Treffer, um Holger Glandorf zu überholen. Der aktuelle Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt ist mit 2.428 Treffern hinter Weber aktueller Sechster der „ewigen“ Liste, der langjährige DHB- und Löwen-Kapitän Gensheimer ist Siebter mit 2424 Toren - und könnte in seiner Karriere ebenfalls noch die 2.500-Treffer-Marke überspringen. Glandorf ist derweil mit 2.405 Feldtoren immer noch bester HBL-Werfer, wenn man die Siebenmeter rausrechnet, daneben ist Christian Schwarzer (2142) der Zweite, der mehr als 2.000 Feldtore erzielt hat.

Einer, der seinen nächsten Rekord bereits geknackt hat, ist Marcel Schiller von FRISCH AUF! Göppingen. Mit seinen sieben Treffern bei der 33:36-Niederlage beim TBV Lemgo Lippe am vergangenen Samstag hat der Linksaußen die 2.000-er-Marke überschritten, steht nun bei 2.003 Tore. Damit ist Schiller Elfter der ewigen Rangliste, 107 Tore hinter Gudjon Valur Sigurdsson (2110), dem aktuellen Trainer des VfL Gummersbach.

Die Allzeit-Top 11 der LIQUI MOLY HBL (Stand 9. Mai 2023):

2905 Tore: Kyung Shin Yoon (2263 Feldtore/642 Siebenmeter)
2891 Tore: Hans Lindberg (1528/1363)
2874 Tore: Lars Christiansen (1651/1223)
2574 Tore: Jochen Fraatz (1742/832)
2498 Tore: Robert Weber (1630/868)
2428 Tore: Holger Glandorf (2405/23)
2424 Tore: Uwe Gensheimer (1607/817)
2232 Tore: Martin Schwalb (1310/922)
2160 Tore: Christian Schwarzer (2142/18)
2110 Tore: Gudjon Valur Sigurdsson (1793/317)
2003 Tore: Marcel Schiller (1045/958)

Foto: Goeres