
Handball Performance Index: Datenbasiert, transparent, fair!
Datenbasiert. Transparent. Fan-Orientiert. Zur Saison 2020/21 führte die Handball-Bundesliga GmbH einen neuen Maßstab zur Leistungsbewertung aller Spieler der LIQUI MOLY HBL ein. In Kooperation mit der Deutschen Kreditbank AG und ausgewählten Experten aus dem Spitzensport und der Wissenschaft wurde der Handball Performance Index konzipiert, der anhand ausgewählter Statistiken aller Akteure die sportlichen Leistungen auf sämtlichen Positionen bewerten, analysieren und vergleichen lässt. Zur Saison 2021/22 erfolgt die Weiterentwicklung des HPI, insbesondere in Form einer neuen Werteskala.
Wer wird DKB Spieler des Monats? Welcher Akteur darf sich am Ende der Spielzeit über die begehrte MVP-Auszeichnung freuen? Und anhand welcher Kriterien werden jene Spieler eigentlich ausgewählt und den Fans zur Wahl gestellt?
All diesen Fragen hat sich die LIQUI MOLY HBL in Kooperation mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB) und einer namhaften Task-Force, die sich aus mehreren Experten aus dem Leistungshandball und der Wissenschaft zusammensetzte, in den vergangenen Monaten gewidmet. Mithilfe der Vielzahl an unterschiedlichen Daten und Statistiken, die im Rahmen aller Spiele der LIQUI MOLY HBL erfasst werden, wurde ein Index errechnet, der es ermöglicht, die Leistungen aller Spieler transparent bewerten und miteinander vergleichen zu können.
Big Data als Grundlage zur fairen Leistungsbewertung
Bereits seit mehreren Jahren erhebt die LIQUI MOLY HBL in sämtlichen Partien relevante Basis-Statistiken aller Spieler, wie beispielsweise Tore, Assists oder Paraden. Einen grundlegenden Überblick über jene Werte verschafft die Saisonstatistik der stärksten Liga der Welt. Zusätzlich wurde zur Saison 2019/20 mithilfe des Datendienstleisters KINEXON eine innovative Tracking-Technologie eingeführt, die weitere Leistungs- und Positionsdaten aller Spieler der LIQUI MOLY HBL automatisiert und in Echtzeit erfasst. Ein Überblick über ausgewählte Tracking-Metriken, wie die Laufdistanz oder die Laufgeschwindigkeit, ist in den Einzelspieldaten hinterlegt.
All diese Informationen und Daten werden ab sofort zur Berechnung des neudefinierten Handball Performance Index berücksichtigt.
Wie setzt sich der Handball Performance Index zusammen?
Der Handball Performance Index (kurz: HPI), der zur Saison 2020/21 für alle Spieler der LIQUI MOLY HBL eingeführt wurde, stellt als innovatives Bewertungs- und Analyse-Instrument ein absolutes Novum im Welthandball dar. Der Grundgedanke liegt darin, dass die Leistung eines Spielers während einer Partie, eines Monats oder einer gesamten Saison mithilfe eines konkreten Zahlenwerts bemessen und veranschaulicht werden soll. So sammelt ein Spieler mit jeder Aktion während einer Partie (z.B. Torerfolg, Technischer Fehler, Parade) Plus- und Minuspunkte, die sich auf seinen persönlichen Handball Performance Index auswirken können:
- Mit Spielbeginn wird jedem Spieler der Ausgangswert von 100 HPI Punkten zugeschrieben.
- Für jede positive Aktion (z.B. Torerfolg, Assist oder Parade) im Laufe einer Partie erhält der Spieler Pluspunkte.
- Sobald ein Spieler ein negatives Ereignis (z.B. Technischer Fehler, Fehlwurf) verursacht, sinkt auch sein HPI-Wert.
Dadurch kann für jeden Spieler pro Partie, pro Monat oder pro Saison ein Wert berechnet werden, der zum Beispiel als Basis zur MVP-Wahl herangezogen wird.
Handball Performance Index 2.0
Der HPI 2.0 wurde im Rahmen eines Workshops unter Beteiligung von namhaften Experten aus den Bereichen Leistungssport, Wissenschaft und Medien von der LIQUI MOLY HBL in Zusammenarbeit mit Partner Deutsche Kreditbank AG (DKB) entscheidend weiterentwickelt.
Im Sinne eines einfacheren Zugangs für Sportinteressierte und um Leistungen unterschiedlicher Positionen noch besser vergleichen zu können, werden zukünftig die Werte der Spieler auf einer Skala zwischen 50 und 100 abgebildet. Die Berechnung aus positiven und negativen Aktionen bleibt bestehen. Der Minimal- und Maximalwert der jeweiligen Positionsgruppe aus der Vorsaison bilden den Korridor, in welchem alle neuen Werte ins Verhältnis gesetzt werden. So hatte zum Beispiel „DKB MVP“ Jim Gottfridsson in der Saison 2020/21 gegen die Eulen Ludwigshafen mit 205 den besten HPI eines Rückraumspielers. Dieser Wert stellt für die Rückraumspieler in der Saison 2021/22 die magische 100 dar.
Darüber hinaus wurde anhand der Expertise der Workshop-Teilnehmer auch die Bewertung einzelner Aktionen punktuell angepasst. Technische Fehler fallen nun zum Beispiel weniger negativ ins Gewicht, Zeitstrafen hingegen etwas mehr. Ähnlich verhält es sich bei der Gewichtung von Paraden und Toren. Aufgrund leicht veränderter Treffer-Wahrscheinlichkeiten wurden auch hier leichte Anpassungen vorgenommen.
Wie erfolgt die Gewichtung der Punkte?
Mithilfe der umfassenden Datensätze, die in den Vorjahren durch die LIQUI MOLY HBL gesammelt wurden, wurde die Wahrscheinlichkeit einer jeden Aktion individuell berechnet. Daran orientiert sich auch die Gewichtung der Plus- und Minuspunkte. Beispielsweise ist ein Torerfolg aus dem Tempogegenstoß statistisch betrachtet wesentlich wahrscheinlicher als aus dem positionsgebundenen Rückraumspiel. Dies hat zur Folge, dass ein Spieler für ein Kontertor weniger Pluspunkte als für einen Rückraumtreffer erhält. Durch die Einführung des Handball Performance Index werden u.a. auch gelungene Defensivaktionen eines Spielers statistisch berücksichtigt. So werden beispielsweise Blocks oder Steals ebenfalls mit Pluspunkten belohnt.
Positionsspezifische Vergleichbarkeit wird gewährleistet
Im modernen Handball muss jeder Spieler unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden: Je nach Position können sich die Voraussetzungen und Umstände, unter denen ein Spieler agieren muss, maßgeblich unterscheiden. So kann ein Flügelspieler im Regelfall weniger Ballbesitz und damit auch weniger Assists als ein Mitspieler aus dem Rückraum verbuchen. Ein Kreisläufer hat im Falle eines freien Torabschlusses wiederum eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit als ein Rückraumspieler.
Der HPI wird diesen positionsspezifischen Anforderungen gerecht und fasst in seiner Berechnung daher alle Spieler je nach Position in eigene Kategorien zusammen. Dies hat jedoch zur Folge, dass der HPI eines Torhüters nur schwer mit dem eines Kreisläufers zu vergleichen ist. Dafür wird die positionsspezifische Vergleichbarkeit jedoch gewährleistet.