04.12.2023  2. HBL

Verdienter Heimsieg: Elbflorenz feiert deutlichen Erfolg gegen Nordhorn

Der HC Elbflorenz 2006 hat sein Heimspiel am gestrigen Sonntag deutlich mit 28:21 (15:13) gegen die HSG Nordhorn-Lingen gewonnen. Dabei zeigten sich die Haber-Schützlinge vor allem in der Defensive sehr präsent und konnten sich zudem auf einen mit zwölf Paraden gut aufgelegten Marino Mallwitz im Tor verlassen. In der Tabelle zogen die Hausherren ebenso an den Gästen vorbei und sind nun Fünfter. Die HSG muss sich vorübergehend mit Platz acht zufriedenstellen.

Nach acht Minuten stand es 4:4 und beide Teams hatten sich 80 Prozent ihrer Treffer nicht im „6 gegen 6“ erarbeitet, sondern aus der zweiten Welle heraus oder im Blick auf Nordhorn in der Überzahl. Beide Abwehrreihen machten es dem Angriff der Gegenmannschaft im normalen Positionsangriff extrem schwer. Grund dafür war, dass beide Teams ihre physisch präsente 6:0-Abwehr gut zur Geltung brachten. Beim HCE waren es Oliver Seidler und Doruk Pehlivan, die im Mittelblock stark agierten, bei der HSG Nebojsa Simovic und Georg Pöhle. Nach den ersten 15 Minuten führte der HC mit 8:6 und hatte sich so einen kleinen Vorsprung erspielt. Die Chance zum 8:6 ließ man ungenutzt und so zog Nordhorn durch einen Wasielewski-Treffer auf 8:7 nach. Weiterhin mussten sich beide Mannschaften die Tore hart erarbeiten. Es wirkte etwas, als würden beide Mannschaften das Ergebnis der ersten Halbzeit nach und nach aus einem „schweren Granitblock meißeln“. In Minute 20 sah man ein 10:8 auf der Anzeigetafel, denn keine Mannschaft ließ die andere davonziehen. Nachdem der HCE die Chance zum 12:9 verpasste, glich die HSG in Minute 25 zum 11:11 aus. Torschütze war der auffälligste Nordhorner bis dahin, Johannes Wasielewski. In Minute 26 führte der HC Elbflorenz mit 12:11, befand sich aber anschließend über eine Minute in doppelter Unterzahl. Einen zugesprochenen Strafwurf verwandelte der Gast zum 12:12. Als Nordhorn in Ballbesitz kam, war es Marino Mallwitz, der einen freien Ball vom Kreis hielt und so die Führung der Niedersachsen verhinderte. Beide Teams trafen danach (13:13). Doruk Pelivan traf dann für die Tiger zum 14:13 und Lukas Wucherpfennig nach einem abgefangen Fehlpass der Niedersachsen per Konter zum 15:13 Halbzeitstand. Damit endeten 30 Minuten harte Arbeit für beide Teams und das in einem Spiel, das vor allen in den letzten zehn Minuten immer emotionaler wurde, was deutlich an den Reaktionen auf und neben der Platte zu merken war.

Beide Teams begannen die Halbzeit jeweils mit einem Fehlwurf. Der erste Treffer gelang dann der HSG per Strafwurf (15:14). Der HCE musste danach eine Unterzahl überstehen und tat das ohne Gegentreffer. In der 35. Minute war es dann Lukas Wucherpfennig, der für die Sachsen per Strafwurf das erste Tor markierte (16:14). Kurze Zeit später führte der HC Elbflorenz erstmals mit drei Treffern (17:14). Nils Kretschmer hatte sich einen zurückspringend Ball gesichert und getroffen. Die über 1.500 Zuschauer quittierten das mit Begeisterung. Es war die 40. Minute, da hatten die Dresdner erstmals die Chance auf Vier-Tore-Plus zu stellen und das in Überzahl. Ein Abspielfehler brachte aber ein schnelles Tor zum 19:17 für den Gegner. Georg Pöhle hatte kompromisslos getroffen. Nach einer Parade von Marino Mallwitz hatte der HC die dritte Gelegenheit, eine Vier-Tore-Führung zu stellen. Die Hausherren trafen aber durch Ivar Stavast nur die Latte. Einen Angriff später nutzte man komplett frei, auch die fünfte Chance nicht. Die sechste Chance brachte dann durch Vincent Klepp das lang ersehnte 21:17. Die Niedersachsen hatten in dieser Phase große Probleme gegen die Dresdner Defensive. Vor allem Spielmacher Alexander Terwolbeck agierte oft zu berechenbar. Beim Stand von 22:18 ging es in die letzten zehn Minuten. Nach einer neuerlichen Mallwitz-Parade war es dann Mannschaftskapitän Sebastian Greß, der auf 23:18 erhöhte. In der Folge hatte es die HSG Nordhorn ihrem Keeper Björn Buhrmester zu verdanken, dass die Führung nicht anstieg. Beim 24:20 und noch sechs Minuten zu spielen gingen die Niedersachsen in eine offensive 3:3-Deckung über. Auch bedingt durch eine Überzahl des HCE, hatte das keinen Erfolg mehr und als in der 59. Minute die Sachsen kurz hintereinander durch Klepp und Stavast trafen, stand der Sieg endgültig fest. Am Ende gewann der HC Elbflorenz Dresden klar mit 28:21. HSG-Trainer Daniel Kubes sagte nach der Partie: „Der HC Elbflorenz hat heute mehr Power und mehr Herz gezeigt. Im kämpferischen Bereich waren wir in der zweiten Halbzeit nicht in der Lage dagegenzuhalten.“

Fazit: Die Dresdner Abwehrleistung war bisher die beste der Spielzeit. Was die Sachsen vor 1.500 Zuschauern in der Defensive leisteten, war der Schlüssel zum Erfolg. So hielt man die HSG Nordhorn bei lediglich acht Treffern in Halbzeit zwei. Damit holte der HCE den siebten Sieg im achten Heimspiel. Bei den Gästen aus Niedersachsen blieben außer Torwart Björn Buhrmester und Rückraumspieler Johannes Wasielewski zu viele Spieler etwas schuldig. Mit dem Sieg haben die Landeshauptstädter nun 18:12 Punkte und liegen damit auf Platz fünf.

Stimme zum Spiel:

André Haber (Trainer HC Elbflorenz 2006): „Die Mannschaft wollte heute unbedingt gewinnen. Die haben gar keine Motivation von mir gebraucht. Wir haben es vor der Saison gesagt, Heimspiele sind heilig. Es war unser Plan von Anfang an, die Halle zu begeistern und mitzunehmen und attraktiven Handball zu spielen. Ich glaube, das ist uns auch heute wieder gelungen. Die Jungs wollten auch das, was Ludwigshafen passiert ist, ausmerzen. Wir haben uns im Angriff gegen die gute Nordhorner Abwehr teilweise schwergetan. Die HSG hat viele Zweikämpfe gegen uns gewonnen. Wir haben aber in der Abwehr stark dagegengehalten. Die zweite Halbzeit mit nur acht Gegentoren ist schon etwas Außergewöhnliches. Es hat sicher etwas mit dem Herz und der Frische zu tun, wie Daniel es schon angesprochen hat. Da bin ich heute besonders stolz auf meine Mannschaft.“

Quelle: HC Elbflorenz 2006 / Foto: Fleischer