10.12.2023  2. HBL

Punkteteilung im Euregium: Nordhorn und Vinnhorst trennen sich Unentschieden

Mit der Schlusssirene fiel im Euregium das Tor zum Ausgleich und damit zur Punkteteilung zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem TuS Vinnhorst. Es war ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich kein Team entscheidend absetzen konnte und die Führung immer wieder wechselte. Letztendlich nahmen beide Mannschaften einen Zähler aus dem 30:30-Unentschieden mit.

Budalic, Lux, Firnhaber, Simovic, Pöhle, Kalafut und Seidel beginnen. Offensiv kommt Terwolbeck für Simovic. Das erste Tor erzielt Kreisläufer Mazic, der am letzten Wochenende gleich zehnmal erfolgreich war. Dann scheitert Lux mit einem 7-Meter, doch im nächsten Angriff gleicht er von Rechtsaußen dann doch aus: 1:1. Das 2:1 von Kalafut schreiben wir direkt auf den Highlight-Bogen: Mit der Rückhand ins Glück! Die Überzahl gibt's umsonst dazu, und Maxi Lux ist im Tempogegenstoß direkt nochmal erfolgreich: 3:1 (5.).

Firnhaber ist der erste Rote auf der Strafbank, Mazic erzielt den Anschlusstreffer. Dann wird wieder Kalafut freigespielt, und sein 4:2 ist ebenso spektakulär wie vorhin: Bei diesem Dreher hätten wir uns eine Sehnenscheidenentzündung eingefangen. Ex-Vinnhorster Budalic pariert schon seinen dritten Ball … Chance auf +3 … Seidel macht's von Linksaußen! 5:3 im direkten Gegenzug, 6:3 im direkten Gegenzug durch Firnhaber. Richtig laut ist es schon im Euregium!

Die nächste Zeitstrafe trifft Simovic, das 6:4 ist die direkte Folge. Und Sekunden, bevor die HSG wieder auffüllen darf, geht der Ball vorn verloren: Anschlusstreffer ins leere Tor – nur noch 6:5 (14.). Pöhle stellt wieder auf +2, Budalic hält seinen sechsten Ball. Vorn klappt's leider nicht … und dann doch: Seidel überlupft den Keeper zum 8:5. Aus dem Rückraum fällt das 8:6, Kreisläufer Mazic wirft kurz darauf sein viertes Tor, doch dann ist Pöhle wieder da: 9:7. Wieder aus dem Rückraum erzielt Vinnhorst den Anschlusstreffer und kann nach einem HSG-Fehlversuch nun ausgleichen … 9:9 – abermals „von fern" (20.).

Die Roten machen es wieder schnell: 10:9 durch Simovic. 10:10 – erneut aus dem Rückraum. 11:10 durch Kalafut – plus zweite Überzahl für die HSG. Viele Handballspiele sind „intensiv", doch auf dieses trifft es in jedem Fall zu! 11:11 aus dem Rückraum – und dann: Ballverlust, Tempogegenstoß, erster Rückstand: 11:12 und Auszeit (23.). Das Überzahlspiel ist mit 0:2 verloren gegangen, und wieder hat der Gast den Ball und das berühmte Momentum auf seiner Seite … Kalafut ist übrigens schon gar nicht mehr dabei. Mit einer Verletzung am Knie hat er sich in die Kabine begeben.

Buhrmester steht nun im Kasten, das 11:13 kann er nicht verhindern. Das 11:14 fällt wieder per Tempogegenstoß. Vier Treffer in Folge für Vinnhorst – dann setzt sich Marschall durch und beendet sechs torlose Minuten für sein Team. Sekunden später: 12:15. Nach einem Foul an Pöhle fordern die Zuschauer die Rote Karte, doch die Referees belassen es bei einer Zeitstrafe. Lux trifft zum 13:15, und die Halle ist da, an den Fans liegt es nicht! Mazic zum 13:16 – der Kreisläufer hat fünf Tore, hinzu kommen bislang neun (!) Treffer aus dem Rückraum. Pause.

Mitte der ersten Halbzeit plus-3 – nun minus-3. Weiterer Blick in die Statistik: Die Wurfquote der HSG ist besser als die des TuS, Zahl und Quote der gehaltenen Bälle auch. Wie kommt also der Rückstand zustande? Sechs technischen Fehlern auf HSG-Seite steht nur einer bei Vinnhorst gegenüber. Rückraum vernageln, Ballverluste minimieren – wenn's so einfach wäre. Weiter geht's:

Kalafut sitzt mit dick „eingepacktem" Knie auf der Bank – die personelle Situation wird dadurch nicht besser. Simovic ist nun als letzter verbliebener Kreisläufer auch offensiv auf der Platte, Alex Feld ist jetzt auch dabei. Ritterbach verteidigt auf der Halbposition, Marschall außen. Erstes Tor durch Simovic im Tempogegenstoß: 14:16. 14:17 aus dem Rückraum. 15:17 durch Feld, und wieder Überzahl für die HSG. Buhrmi hält, doch Vinnhorst schnappt sich den Abpraller – das erinnert an die Partie in Dresden – es folgt das 15:18. Lux trifft postwendend: 16:18 (35.).

Immer wieder treffen die Gäste aus dem Rückraum: 16:19. Das minus-4 schaffen sie jedoch nicht, sondern Firnhaber schlägt zu: 17:19. Dann unterbindet die TuS-Defensive den nächsten Tempogegenstoß und auf der Gegenseite heißt es 17:20 – plus Unterzahl (Pöhle). Auch ein Vinnhorster Akteur muss wenig später auf die Strafbank und Lux verwandelt einen 7-Meter: 18:20 (40.). Stürmerfoul und … Anschlusstreffer durch Firnhaber – aus dem Rückraum, na bitte!

Nun wird ausnahmsweise ein Vinnhorster Außen freigespielt, doch Buhrmester ist da und ermöglicht seinem Team die Möglichkeit zum Ausgleich … doch Ritterbach scheitert am Keeper, auf der Gegenseite schlägt es zum 19:21 ein und Pöhle wird schon wieder für zwei Minuten hinausgeschickt. Das 19:22 fällt nach Ballverlust ins leere Tor. Auszeit (43.).

Feld trifft zum 20:22, im Zurücklaufen gehen er und ein Gegenspieler zu Boden: Zeitstrafe für beide. Der nächste HSG-Wurf klatscht an die Latte, doch die die Defensive in Rot schnappt zu und Ritterbach verwandelt nun seinerseits ins leere Tor: 21:22. Auszeit nach exakt drei Vierteln der Spielzeit. 21:23, der Abstiegskandidat spielt weiter nicht wie ein solcher. Marschall zum 22:23, Buhrmi hält und dann: Marschall! Ausgleich! Das Euregium explodiert regelrecht und Hallensprecher Wolle Kösters ist voll on fire! 23:23 (48.).

Mazic macht wieder den Stimmungskiller: 23:24 und schon wieder Unterzahl (Simovic). Dann wird Feld gefoult – Mazic muss auch runter. Die Stimmung kocht … Firnhaber erzielt den erneuten Ausgleich, doch nach schneller Mitte fällt direkt das 24:25 ins Empty-Net. Dann hält der TuS-Keeper einen freien Ball und auf der Gegenseite schlägt's wieder ein: 24:26. Immer wenn die HSG drauf und dran ist … Auszeit, noch zehn Minuten.

Firnhaber mit dem letzten Wurf vor dem Zeitspiel: 25:26. Stürmerfoul … Chance zum Ausgleich … 7-Meter für Lux … 26:26. Auf der Gegenseite gibt's wieder eine Zeitstrafe (Ritterbach) sowie ebenfalls einen Strafwurf … und Buhrmi hält (11. Parade)! Was hier los ist! Chance zur Führung ... Marschall an den Pfosten … Abpraller bei der HSG … Wurf drüber. Mazic erzielt mit seinem achten Tor das 26:27 – noch fünf Minuten. Simovic versenkt den nächsten Abpraller: 27:27. Und dann: Der TuS verwirft, die HSG macht's wieder rasend schnell und Nebo bringt die HSG tatsächlich in Führung! 28:27, 3½ Minuten noch, letzte Auszeit.

28:28 … Feld an die Latte … Vinnhorst kommt im 7 gegen 6 … Treffer zum 28:29 … Marschall gleicht aus: 29:29, und noch eine Minute zu spielen. Die HSG-Abwehr gewinnt den Ball … 30:29 ins leere Tor durch Lux – sein siebter Treffer! Noch neun Sekunden … Freiwurf für Vinnhorst … Rudelbildung … noch zwei Sekunden … Zeitstrafe Firnhaber … einen Wurf haben sie noch … und der ist drin. War die Spielzeit schon abgelaufen? Matthias Hild hat getroffen, die Schiedsrichter geben das Tor, die Mannschaft in Schwarz rastet vor Freude förmlich aus und die rund 15 TuS-Fans unter den 1.956 Zuschauern sind aus dem Häuschen. Wir gratulieren dem Gast zum Punktgewinn, der von ihnen wie ein Sieg gefeiert wird. Dominik Kalafut wünschen wir im Namen aller HSG-Fans gute Besserung.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann