17.12.2023  2. HBL

Nordhorn besiegt Minden durch eine Aufholjagd

Die HSG Nordhorn-Lingen holt sich mit 25:26 (15:11) den Pflichtsieg gegen GWD Minden. Nach einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit schaffen es die Nordhorner die Partie für sich zu entscheiden und schieben sich damit auf den fünften Tabellenplatz.

Bis zur ersten Auszeit nach knapp sechs Minuten dürfte er seine „Striche" auf einer einzigen Seite gemacht haben, denn der Gastgeber führte bereits mit 4:0. Zudem hatte ihr Keeper Semisch schon drei Bälle abgewehrt.

Dann sendeten die heute in Schwarz spielenden Roten, welche fortan bis zum Spielende auf Luke Stricker in der Defensive setzten, erste Lebenszeichen: Wasielewski und Lux trafen, Semisch musste nach Wechselfehler auf die Strafbank: 4:2 (7.). Es folgte die erste Zeitstrafe gegen unseren formstarken Innenblocker und heute einzigen Kreisläufer, Nebosja Simovic. Und Minden zog vor insgesamt 1.355 Zuschauern wieder an und sogar auf plus-5 davon: 8:3 – fünf technische Fehler der HSG wies die Statistik zu diesem Zeitpunkt bereits aus (12.).

Björn Buhrmester war es, der sein Team mit teilweise „unmöglichen" Paraden zumindest einigermaßen in Schlagdistanz hielt – während Simovic nach einer Viertelstunde bereits zum zweiten Mal eine 2-Minuten-Pause verordnet bekam. Zweifellos wussten auch die Mindener um diese heutige „Achillesferse" des HSG-Spiels. Immerhin gelang es ihnen nicht, noch weiter davonzuziehen. Stattdessen kam Nordhorn-Lingen sogar auf zwei Tore heran – Wasielewski erzielte den sehenswerten achten Treffer seiner Mannschaft (10:8, 20.), die von ihren Fans ungeachtet des Spielstandes mit allen Kräften unterstützt wurde.

Von einer Wende konnte gleichwohl noch keine Rede sein, denn den grün-weißen Gastgebern, die weit hinter den eigenen Erwartungen nur kurz vor den Abstiegsplätzen rangieren, gelang noch einmal ein 4:0-Lauf: 14:8 (26.). Zu diesem Zeitpunkt lag die Quote der erfolgreichen HSG-Angriffe nur bei 31 % (Saison-Durchschnitt 56 %). Die zweite Auszeit war kurz zuvor vergangen, da beendete Seidel per feinem Heber sechs torlose Minuten seines Teams. Immerhin gelangen der HSG die letzten beiden Treffer vor der Halbzeit, in welcher GWD durchaus höher als 15:11 hätte führen können bzw. müssen, wie auch ihr Trainer Eyjolfsson nach der Partie monierte.

Die ersten insgesamt fünf Angriffe der zweiten Halbzeit führten zu gar keinem Treffer, bevor Lux eröffnete. Ein erstes mögliches minus-2 wurde nicht genutzt, stattdessen stellte GWD ein letztes Mal auf plus-4: 16:12 durch den anderen U21-Weltmeister im Team, Florian Kranzmann. Doch wer nun genau hinsah, konnte erleben, wie die Mannschaft der HSG, welche regelrecht im Sumpf zu versinken drohte, sich nach und nach am eigenen Schopf aus demselben wieder herauszog.

Wasie blies als Erster zur Aufholjagd: 20:18. Buhrmester hielt wie ein Weltmeister, und immer wieder schallte es durch die Halle: „Buhrmi, Buhrmi!" Nach der letzten Auszeit tankte sich unser Kapitän durch und erzielte ein „typisches" Terwolbeck-Tor: 20:19. Johannes Wasielewski – am Ende mit Lux erfolgreichster Werfer unseres Teams (je 6) – war es vorbehalten, den Ausgleich zu erzielen: 20:20. Und es kam immer besser: Als nur noch ein Pass übrig war, wurde Simovic freigespielt. Und unserem Nebo, Abwehr-Ass und letztem Kreisläufer-Verbliebenen, gelang sein heute einziger Treffer – doch was für einer: Nordhorn-Lingen führte: 20:21 (52.)!

Marschall erhöhte – wieder kurz vor dem Zeitspiel-Pfiff – auf 20:22, „Hier regiert die HSG", tönte es auf den Rängen und Eyjolfsson bat zum Time-Out. Fünf Tore in Folge hatte seine Mannschaft kassiert, doch aufzugeben war natürlich keine Option. Das 21:22 fiel direkt, und als Pöhle eine Zeitstrafe erhielt, dauerte es abermals nur wenige Sekunden bis zum Ausgleich: 22:22 (55.). Dann versenkte Maxi Lux auch seinen dritten 7-Meter, die Defensive gewann den Ball, Marschall ging im Tempogegenstoß auf die Reise: 22:24 in Unterzahl – noch vier Minuten.

Doch was aus GWD-Sicht nun nicht passieren durfte, geschah doch: Während zwei ihrer Kameraden noch zuschauen mussten, passte Pöhle auf Terwolbeck, der frei vollendete: 24:25, noch 1½ Minuten. Auf der Gegenseite schnappte sich Seidel ein Mindener Zuspielund versenkte den Konter im Tor: 24:26. Dann hielt Buhrmester abermals.

Marschall vergab den „Matchball" und das ja weiterhin in Überzahl agierende Minden kam 15 Sekunden vor dem Ende noch einmal zum Anschluss: 25:26.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen l Foto: Metge