Dabei konnte man dem TVH unmittelbar anmerken, welche Bedeutung die Partie hatte. Nach den zuletzt schwachen Leistungen, zählte gegen den Tabellenletzten vor heimischem Publikum nur ein Sieg. Entsprechend agierten die Kneer-Schützlinge von Anfang an mit viel Dynamik, spielten vorne zielstrebig und packten hinten ordentlich zu. Besonders Spielmacher Ian Weber legte los wie die Feuerwehr und erzielte die ersten drei Treffer quasi im Alleingang, so dass sich Gästetrainer Ólafur Stefánsson bereits nach nicht einmal fünf Minuten gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen, um sein Team wach zu rütteln.

Doch diese brachte die Hüttenberger, allen voran Weber – nicht aus dem Tritt und so ging auch der vierte Treffer für den TVH auf das Konto der Nummer 13. Als Finn Rüspeler zudem einen Siebenmeter parierte und zunächst Tristan Kirschner auf der Gegenseite seinen Strafstoß verwandelte und Philipp Schwarz von Linksaußen einnetzte, konnten sich die Blau-Weiß-Roten auf weiter 6:2 absetzen. Der nächste gehaltene Siebenmeter des starken Rüspelers sowie erneut Treffer von Kirschner und Weber brachten den TVH in der 15. Minute mit 8:2 in Front und Aue legte erneut die grüne Karte. Doch wieder rollte der TVH-Express ungebremst weiter. Ein Doppelschlag des wiedergenesenen Paul Kompenhans bedeutete das 11:3 nach knapp 18 Minuten. Die Mittelhessen sprühten vor Energie. Von den schwachen Auftritten der letzten Wochen war nichts mehr zu sehen, stattdessen schienen Kapitän Hendrik Schreiber & Co. wie ausgewechselt. In der Abwehr fighteten die Jungs von Stefan Kneer um jeden Zentimeter, Finn Rüspeler bot dahinter einen starken Rückhalt und im Angriff gingen sie entschlossen durch jede noch so kleine Lücke und nahmen mit viel Tempo und Spielwitz die Auer Abwehr auseinander. Ein butterweicher Heber von Kreisläufer Moritz Zörb markierte nach exakt 22 Minuten das 14:6.

Als es der EHV vor der Halbzeit mit sieben Feldspielern versuchte, wurde es sogar richtig deutlich. Dank einer starken Abwehrleistung konnten die Hausherren, insbesondere Paul Kompenhans, gleich mehrmals ins leere Tor einwerfen, so dass der TVH bis zur 29. Minute auf 20:9 davon gezogen war. Diesen Vorsprung nahmen die Gastgeber mit in die Pause, denn der erst Mitte der ersten Halbzeit eingewechselte Kompenhans markierte mit seinem bereits siebten Treffer kurz vor der Sirene den 21:10-Halbzeitstand.

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Kurze Schwächephase schnell abgstellt

Nach der Pause ließen die Gastgeber zunächst etwas die Konzentration vermissen und konnten sich bei ihrem Torwart Finn Rüspeler bedanken, dass der Vorsprung nicht bereits nach drei Minuten auf „nur“ noch acht Treffer geschmolzen war. Denn nach einem weiteren leichtfertigen Ballverlust seiner Vorderleute parierte der 21-Jährige einen Gegenstoß gegen Aues Spielmacher Sebastian Paraschiv und TVH-Trainer Kneer nahm nun seinerseits die Auszeit, um seine Jungs wach zu rütteln. Seine Worte fanden offenbar Gehör, denn Ian Weber und Kapitän Hendrik Schreiber stellten in kürzester Zeit den alten 11-Tore-Vorsprung wieder her, so dass es nach 36 Minuten 23:12 stand. Die Blau-Weiß-Roten fanden nun wieder den Rhythmus aus Durchgang Eins und erhöhten per Kempa von Jannik Hofmann auf David Kuntscher auf 25:12. Ein feiner Rückhand-Pass im Gegenstoß erneut von Hofmann diesmal auf den schnellen Tim Rüdiger verwertete dieser unter lautem Jubel der Hüttenberger Zuschauer zum 29:16.

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TVH nicht zu stoppen

Aues Elias Gansau und der ehemalige Hüttenberger Dieudonne Mubenzem konnten in der zweiten Hälfte zwar ebenfalls einige schöne Rückraumtreffer landen, doch der TVH war an diesem Abend nicht zu stoppen. Auch nachdem Stefan Kneer fleißig durchwechselte, spielten die Gastgeber die Partie souverän weiter. Johannes Klein bewies mit drei schönen Treffern, dass er auf der ungewohnten Halbrechts-Position durchaus eine Alternative sein kann und auch Neuzugang Paul Ohl konnte sich mit seinem ersten Treffer für den TVH in der 56. Minute zum 35:22 in die Torschützenliste eintragen. So gewann der TV Hüttenberg nach einer starken Leistung in Abwehr und Angriff am Ende verdient mit 37:25.

Stefan Kneer: "Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft. Man hat bereits unter der Woche im Training gemerkt, dass wir alle unzufrieden waren mit den letzten Partien und wir dieses Spiel so ein bisschen zu einem "Endspiel" gemacht haben was die Intensität und Trainingsleistung betrifft. Daher hat man bereits in der ganzen Woche und auch heute von Anfang an gemerkt, dass wir dieses Spiel mit allen Mitteln gewinnen wollen.  So hatten wir immer wieder in den entscheidenden Phasen Ballgewinne oder Paraden und haben vorne die Bälle reingemacht. Das war heute ein gutes Signal, besonders mit Blick auf die vergangenen Wochen. Daran können wir jetzt weiter arbeiten, um es auch in den nächsten Spielen zu schaffen, auf genau diese Intensität zu kommen und diese Einstellung zu zeigen. Positiv war zudem, dass alle Spieler eingesetzt werden konnten und auch Paul Ohl sein erstes Tor gemacht hat. Jetzt gilt es, genau diese Leidenschaft und Härte mit in die nächsten Partien zu nehmen, damit wir wieder an unsere Leistungen aus dem November und Dezember anknüpfen und uns die nötige Leichtigkeit zurückholen können."

Quelle: TV 05/07 Hüttenberg / Foto: Roeczey