18.12.2023  2. HBL

Dramatik pur am Sonntagabend – Lübbecke schlägt Hamm im Verfolgerduell

Am Sonntagabend sahen 1.170 Zuschauer in der MERKUR Arena in einem äußerst temporeich geführten Spiel von beiden Seiten einen 31:30 (17:14)-Erfolg des TuS N-Lübbecke über den ASV Hamm. Die Nettelstedter beenden ihre Englische Woche mit drei Siegen aus den drei Spielen und stehen damit nicht nur im Viertelfinale des DHB-Pokals, sondern zum Anschluss der Hinrunde auch auf Platz fünf der 2. HBL.

Held des Abends an diesem Sonntag aus Sicht des TuS N-Lübbecke war Sven Weßeling, der fünf Sekunden vor Schluss zum 31:30-Siegtreffer traf. Björn Zintels letzter Wurf war fast schon Formsache für den stark haltenden TuS-Keeper Leon Grabenstein bei 59:59 min. „Da ist das Denken ausgeschaltet. Du handelst instinktiv“, lächelte Leon Grabenstein hinterher, der ohnehin mit elf Paraden wieder einen Super-Tag erwischt hatte. Ein verdienter Erfolg für den TuS? Zieht man zu Rate, dass Hamm nie in Führung lag, vielleicht. Und doch war das Ergebnis zu knapp, um es in dieser Weise zu deuten. Zum unterhaltsamen und spielstarken Handballabend trug auch der ASV Hamm sehr bei. Hamm hatte in Yonatan Dayan seinen auffälligsten Spieler. Er wirbelte exzellent. Aber der TuS behielt immer kühlen Kopf, „worüber ich mich besonders freue“, so Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann nach Spielschluss, der zudem betonte, „endlich mal mit 3 aus 3 aus einer Englischen Woche“ positiv herausgekommen zu sein. 

In der TuS-Mannschaft zog vor allem Benas Petreikis die Fäden, von seinen Nebenleuten allermeist sehr gut unterstützt. Lübbecke agierte häufig schnell und geschickt, packte auch in der Deckung fair, aber fleißig zu. Vor allem in der Defensive galt es für die Hausherren, sehr rasch auf den Beinen zu sein. Beim 6:3 nach 12 Minuten hatte der TuS eine echte erste Duftmarke gesetzt. Fynn Hangstein verwandelte seinen Siebenmeter. Die in der ersten Halbzeit bereits 7 Paraden von Leon Grabenstein und immer wieder besondere Aktionen der Abwehrreihe sowie vorn der gute Zug zum Tor, das „in die Tiefe gehen“ führte ebenso zum auch in der Höhe verdienten 17:14-Pausenstand für die Haaß-Schützlinge.

Mit einer 5:1-Deckung arbeitete Hamm in der 2. Halbzeit oft recht gut gegen Lübbecke. Spielentscheidend wurde die Maßnahme dennoch nicht. Vom 20:19 (34. Minute) zum 24:19 (39.) hatten die Hausherren eine besonders starke Phase. Yannick Dräger hatte das 21:19 (35.) erzielt, als dann Hamm ein technischer Fehler passierte. „Ruhe!!“, so mahnte TuS-Coach Michael Haaß, den nächsten Angriff relaxt aufzubauen. Es traf Yannick Dräger erneut, nach dem 22:19 warfen die Gäste den Ball ins Seitenaus. Woraufhin Fynn Hangstein zweimal traf: Ins lange Eck zum 23:19 (38.) – und das 24:19 markierte der Ex-Eisenacher vom 7-Meterpunkt aus.

Bei 28:28 (55.) hätte die Partie kippen können, doch von Boenigks Wurf parierte Leon Grabenstein. Auch 29:29 und 30:30 stand’s. Treffer 29 besorgte Fynn Hangstein (56.), zum 30:29 traf Jó Gerrit Genz (57.). Der Rest gehörte den verrückten Schlusssekunden. Neben den spielerischen Komponenten überzeugten Lübbecke und Hamm auch kämpferisch. So ist mit beiden Mannschaften bei den Auseinandersetzungen um die vorderen Plätze in der Tabelle weiter zu rechnen.

Quelle: TuS N-Lübbecke / Foto: Krato