11.03.2024  2. HBL

Die Eulen als Sieger im Tabellennachbar-Duell gegen Schwartau

Der 32:28-Sieg (17:18) über den VfL Lübeck-Schwartau war der dritte Eulen-Heimsieg in Folge! Mit den dazugewonnen Punkten ziehen die Eulen tabellarisch sowohl an den Tigern, als auch an der HSG Nordhorn-Lingen vorbei und belegen damit nach dem 24. Spieltag den Achten Platz.

Mit dem Glück des Tüchtigen drehte die Mannschaft der Eulen das Spiel, die nach dem zwischenzeitlichen Rückstand (8:9, 13:16, 17:18 zur Pause, 20:21, 23:24) in der Schlussphase einen letztlich klaren Sieg erarbeitete. Der war Produkt einer starken Abwehrleistung nach der Pause, als dem Gast nur noch zehn Tore gelangen. Was vor allem auch Mats Grupe zu verdanken war, der in den zweiten 30 Minuten sieben starke Paraden und so eine entscheidende Aktie am Heimsieg hatte. „Wir machen es spannender als es sein musste. In der ersten Halbzeit waren wir viel zu passiv in der Abwehr, machen das dann in der zweiten Halbzeit viel besser und bringen Mats so auch ins Spiel. Die Halle im Rücken hat uns weitergeholfen“, schilderte Tim Schaller, der 3 von 4 machte. Der Linksaußen nutzte beide Siebenmeter, ganz wichtig sein 26:25 vom Siebenmeterstrich elf Minuten vor dem Ende. Wenige Minuten zuvor hatte Mentalitätsriese Kian Schwarzer Schaller als Linksaußen abgelöst, winkte ihn aber zum Siebenmeter zurück aufs Parkett. Die Absprache funktionierte einmal mehr und Schwarzer (3 von 3) wurde mit all seinen Emotionen und seiner Klasse, die auch seine 105 Saisontore belegen, zu einem ganz wichtigen Faktor im Schlussspurt. Extraklasse Kian Schwarzers Tempogegenstoß zum 28:26 (54.), ganz entscheidend sein 31:28 nach Top-Zuspiel von Jannek Klein 80 Sekunden vor dem Spielende.

Die Eulen mussten auf den verletzten Spielmacher Sebastian Trost verzichten, durften sich aber über das gelungene Comeback von Mihailo Ilic freuen. Erstmals seit dem 16. Dezember 2023 in Coburg stand das von einer Syndesmosebandverletzung genesene Eigengewächs wieder auf der Platte und durfte sich am Ende auch über das Lob des Trainers freuen, der den 21-Jährigen speziell in der Abwehr sehr gut arbeiten sah. Dort fehlte Julius Meyer-Siebert, der nach 22 Minuten eine ungerechtfertigte Rote Karte gesehen hatte. Pech, dass Finn Leun mit einer Brustbeinprellung früh ausscheiden musste und Jannek Klein (5 von 8) keine Entlastung mehr bekommen konnte. Der Halbrechte aber zeigte sich nicht nur physisch bärenstark, sondern auch psychisch. Hatte Klein mit einem Fehlpass in der 46. Minute noch das 23:24 verursacht, sorgte er Sekunden später mit spektakulärem Rückhandtreffer für das 24:24 und zwei Minuten danach für das 25:24. Teamworker Klein verbuchte am Ende sieben Assists. Nach Foul an Klein, der viel einstecken musste, sah Paul Skorupa eine Minute vor Schluss Rot. Klein, „unkaputtbar“, bewies sich bei der Sieger-Humba einmal mehr als Feierbiest.

„Robin hat einen guten Job gemacht“, lobte Eulen-Coach Johannes Wohlrab den als Trost-Ersatz überzeugend spielenden Marc-Robin Eisel. Der machte 2 von 4, erwies sich als Mittelmann entschlossen und klug in der Spielsteuerung und freute sich fast die komplette Zeit auf der Platte gestanden zu haben: „Das war sehr, sehr schön.“ Dass der versuchte Kempa, die „Saarland-Kombi“ mit Spezi Schwarzer in der 53. Minute nicht klappte, nahm Eisel mit Humor: „Zwischen Genie und Wahnsinn. Hat ja auch schon oft geklappt …“

„Wichtige Paraden“ schrieb Mex Raguse (5 von 8 plus 6 Assists) Torhüter Mats Grupe zu. Raguse genoss den Sieg gegen seinen Ex-Verein, mit dem ihm noch immer viel verbindet. Wohl hatte Raguse mit einem Lattenkracher und einem Pfostenschuss Pech, wusste seiner Mannschaft aber wie so oft entscheidende Impulse zu geben. Raguse ist einer, der Verantwortung übernimmt, der fast immer Lösungen findet, so auch bei seinem Treffer zum 29:27 (56.) und dem fantastischen Zuspiel, das Alexander Falk zum vorentscheidenden 30:27 nutzte (57.). Falk (7 von 8) war der beste Werfer der Eulen, die ihre Chancen auch vom Kreis zu nutzen wussten. Max Haider (4 von 5) und Tom Bergner (2 von 2) leisteten speziell nach der Pause wie auch der junge Kasper Manfeldt Hansen gute Abwehrarbeit. „Žiga und ich kamen nicht so ins Spiel, die Abwehr war anfangs nicht so griffig. Der Innenblock macht es in der zweiten Halbzeit dann besser und macht es mir dann leichter, Bälle zu halten“, erklärte Mats Grupe, wieso er und Kollege Urbič vor der Pause nur jeweils eine Parade hatten.

Die Probleme seiner Mannschaft, die zu viele 1:1-Duelle verloren habe, sah Trainer Wohlrab nach dem Seitenwechsel durch einen offensiver arbeitenden Innenblock gelöst. Vor der Pause hatte Vojtech Patzel (9 von 9) die Einladung zum Tore werfen gerne angenommen. „In der zweiten Halbzeit haben wir leidenschaftlich verteidigt“, lobte Joh Wohlrab und schrieb auch Mats Grupe entscheidende Paraden in dem harten Kampfspiel zu. „Wir haben einen superheißen Fight auf Augenhöhe gesehen“, sagte Lübecks Trainer David Röhrig. „Es war hart, aber nicht unfair“, erklärte Mex Raguse, der die Heimspiele besonders genießt: „Es hat auch heute viel Spaß gemacht in der Halle mit dieser besonderen Atmosphäre!“

Quelle: Eulen Ludwigshafen / Foto: Reis