10.02.2024  2. HBL

Abwehr des ASV spielentscheidend: Hamm punktet doppelt in Dresden

Vor 2.481 Zuschauer in der Dresdner BallsportARENA gewann Bundesligaabsteiger ASV Hamm-Westfalen den ersten Härtetest nach der Wintervorbereitung beim HC Elbflorenz 2006 mit 30:26 (16:17). Spielentscheidend war eine Leistungssteigerung des ASV in der zweiten Halbzeit. Rückraum-Ass Nico Schöttle traf acht Mal.

Der Rest der Rückrunde begann für den HC Elbflorenz Dresden mit einem Gegentreffer zum 0:1 vom Hammer Jan van Boenigk. Für die Dresdner war es kurze Zeit später Mindaugas Dumcius, der in seinem dritten Versuch den ersten Treffer 2024 für die Hausherren erzielte. Vom 4:3 an hatten die Sachsen dann eine erste schwächere Phase, welche auch eine Zeitstrafe und einen verworfenen Strafwurf beinhaltete. So konnte der ASV auf 3:6 wegziehen. Absoluter Aktivposten war bei den Gästen dabei, vorn wie hinten, Rückraumspieler Jan von Boenigk. Die Dresdner fingen sich aber schnell wieder und glichen bis zur 14. Minute zum 6:6 aus. Beide Mannschaften merkte man in der Anfangsviertelstunde noch an, dass es das erste Spiel nach der Wintervorbereitung war.

In der Phase nach der Anfangsviertelstunde konnte der Gegner aus Hamm mit seinem Tempospiel den Dresdnern zusetzten. So führte der ASV in der 17. Minute 8:10. Das 9:10 erzielte dann Spielmacher Max Janke. Es war sein erstes Tor für den HC Elbflorenz seit seiner Verpflichtung im Sommer. Nachdem der HCE dann frei vom Kreis vergab, war es wenig später HC-Rückraumspieler Doruk Pehlivan, der erst zum 10:10 und wenig später zum 11:10 traf. Zuvor hatte ASV-Spielmacher Björn Zintel in der Defensive den Ball geklaut. Auffällig bei beiden Teams bis dahin – es wurde viel durchgewechselt. Nach einer Auszeit der Dresdner schaffte es der HCE sich eine klare Chance zu erspielen, scheiterte aber frei an ASV-Keeper Hertlein. Anschließend konnte die Haber-Sieben aber die Zwei-Tore-Führung erzielen und zwar beim 13:11, 14:12 und 15:13. Danach nutzten die Tiger ihre dritte Chance sogar zum 16:13. Hamm-Trainer Michael Lerscht nahm die Auszeit. Nach der Auszeit war es ASV-Torhüter Hertlein, der den Dresdner drei klare Chancen aufkaufte und so seinem Team den 3:0-Lauf zum 16:16 ermöglichte. Es war dann Doruk Pehlivan, der für den HCE zur 17:16 Halbzeitführung traf. Auffälligster Akteur bei den Dresdnern, nach seiner Einwechslung, Doruk Pehlivan. Bei den Hammern war es Torhüter Felix Hertlein mit neun Paraden.

 

Der bessere Start in die zweite Halbzeit gelang dem ASV Hamm-Westfalen mit einem Treffer bei Zeitspiel (17:17), einer guten Abwehrsequenz und dem Treffer zur 17:18 Führung. Anschließend kam der HCE zum zweiten Mal ins Zeitspiel und warf den Ball in den Block. Der Gast nutzte dann seinen Angriff zum 17:19 per Strafwurf. Nach fast acht Minuten ohne Tor war es dann Sebastian Greß der erneut bei Zeitspiel zum 18:19 traf. Danach verhinderter zweimal HC-Keeper Mallwitz den Treffer der Gäste. Dresden-Trainer Haber sah die Zeit für seine zweite Auszeit gekommen. Vor allem im Angriff galt es nachzujustieren. Die Hammer agierten im Angriff besser. Vor allem der bewegliche Yonatan Dayan machte den Sachsen Probleme. Die Dresdner fanden hingegen auch nach der Auszeit nicht in ihr Angriffsspiel. In Unterzahl kassierte der HC Elbflorenz dann den ersten Drei-Tore-Rückstand durch Björn Zintel zum 19:22. Ein Ballverlust ermöglichte den Gästen dann noch das 19:23 ins leere Tor der Sachsen.

Die Dresdner standen nach 15 Minuten des zweiten Spielabschnittes bei lediglich zwei Treffern. Dazu vergab der HC noch einen Strafwurf und den Nachwurf gegen ASV-Hüter Felix Hertlein. Nach einer ASV-Auszeit musste die Haber-Sieben sogar noch das 19:24 in Unterzahl hinnehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut 15 Minuten zu spielen. Doch auch die Schlussviertelstunde zeigte das Bild von zuvor, denn das Heimteam hatte im Spiel "6 gegen 6" keine Ideen gegen die Hammer Abwehr. Die Gäste agierten hingegen weiterhin abgezockt und klar wie ein Spitzenteam. Zehn Minuten vor Ultimo führte der Gast sogar mit sechs Treffern (21:27). In der Schlussphase hatten die Hausherren sogar noch hier und da die Chance das Spiel offener zu gestalten, nahmen sich dabei aber immer wieder selbst aus dem Spiel. Insgesamt wachte man erst auf, als das Spiel beim 21:27 entschieden war. So reichte es am Ende nur für eine 26:30 Niederlage.

Nach einer guten ersten Dresdner Halbzeit zeigten die Sachsen vor ausverkauftem Haus eine schwachen zweiten Spielabschnitt. Die ASV-Abwehr zog dem Dresdner Positionsangriff weitestgehend den Stecker. Zudem hatte der Gast in Felix Hertlein einen starken Rückhalt. Für die Dresdner war es die dritte Niederlage in Folge, wobei man gegen die Spitzenteams aus Hamm und zuvor Potsdam über 60 Minuten nicht mithalten konnte. Damit haben die Dresdner nach 20 Spielen ein Punktekonto von 20:20 Punkten.

Cheftrainer André Haber sagte nach dem Spiel: "Die zweite Halbzeit ist für mich echt schwer erklärbar, nachdem wir im ersten Durchgang gegen einen Aufstiegsanwärter insgesamt 17 Treffer erzielen und auch bei einer perfekten Halbzeit locker 20 Tore machen können. Da werfen wir dann zum Beginn der zweiten Halbzeit in den ersten 15 Minuten gerade mal zwei Tore – und das ist der Schlüssel, denn wir müssen heute nicht über die Deckung reden. Wenn wir nur zwei Tore in 15 Minuten erzielen gewinnen wir gegen niemanden und das müssen wir uns einfach vorwerfen."

Quelle: HC Elbflorenz 2006 / Foto: Fleischer