24.12.2023  2. HBL

Hagen besiegt die favorisierten Bietigheimer

Sehr überraschend hat der personell dezimierte VfL Eintracht Hagen am Samstagabend mit 36:33 (17:17)beim Liga-Topfavoriten SG BBM Bietigheim gewonnen. Pierre Busch ist mit neun Treffern bester Torschütze der VfL.

Schon der Start gelang den Grün-Gelben gut. Sehr gut sogar. 3:1, 5:2, 7:4 aus Hagener Sicht - das war einerseits das Resultat einer nicht allzu offensiven und mithin kompakten Abwehr, vor allem aber Ergebnis eines diszipliniert agierenden Angriffes, der nur ganz wenig liegen ließ und einfach schlau spielte. Das war in den vergangenen Wochen - speziell auswärts - schon oftmals anders gewesen. Beim 11:7 (Norouzi/14.) stand so erstmals ein 4-Tore-Vorsprung der Gäste zu Buche.

Iker Romero, spanischer Ex-Nationalspieler auf der HSG-Bank, bat als Konsequenz erstmals zur Auszeit und wurde mal gleich richtig laut. "Zu wenig. Viel, viel zu wenig", gab der SG-Coach seinen Männern mit auf den Weg. Aber: Das Momentum blieb zunächst noch auf Seiten der abgeklärter wirkenden Gäste, die mit einlaufenden Außen reüssierten, aber über die Kreisläufer, aus dem Rückraum, und über den "100-Prozent-Mann" auf Rechtsaußen, Pierre Busch.

Ein Torwartwechsel (Baranasic für Genz) brachte dem Tabellenführer dann aber mehr Stabilität und war ein Faktor dafür, dass die Eintracht nun sukzessive den Faden verlor. 17:12 (Norouzi/22.) führte die Neff-Sieben und traf dann bis zur Pause nicht ein weiteres Mal. So fühlte sich der 17:17-Halbzeitstand, den vor Spielbeginn wahrscheinlich jeder Hagener unterschrieben hätte, irgendwie ein Stück weit verkehrt an.

Valentin Spohn beendete die "Torlos-Phase" des Gastes in Minute 32 mit dem Treffer zum 18:18. Ein Treffer wie ein kleiner "Dosenöffner". Fortan war die Eintracht zurück im Match, vergessen die Phase der vielen kleinen Fehler kurz vor der Pause.

Zwei bis drei Treffer lag die Eintracht bald wieder vorne in einem Spiel, das gewiss nicht den Charakter eines Duells "Erster gegen Neunter" hatte. Sollte es gar zu einer handfesten Überraschung reichen? - Beide Teams schickten ihren Anhang auch in der Crunchtime durch ein Wechselbad der Gefühle. Erst der Bietigheimer 28:28-Ausgleich nach zwischenzeitlicher 3-Tore-Führung der Eintracht, dann der postwendende Gästekonter zum 31:29.

In die finalen zweieinhalb Minuten ging die Eintracht mit einem 2-Tore-Vorsprung. Bader (32:33/58.) und De la Pena (32:34/59.) ließen den hohen Favoriten jeweils noch einmal kurz hoffen, Becker und Busch holten aber jeweils postwendend den sportlichen Knüppel aus dem Sack und stellten wieder auf plus Zwei.

Als Theo Bürgin nach Stefan Neffs finaler Auszeit schließlich zum 33:36-Endstand einnetzte, war das gewissermaßen nur noch die Marzipankartoffel auf der Weihnachtstorte.

Quelle: VfL Eintracht Hagen l Foto: SG BBM Bietigheim