18.01.2023  LIQUI MOLY HBL

Kieler Familienduell und starkes Löwen-Quartett - Bilanz und Ausblick des DHB-Teams bei der WM

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist souverän als Gruppensieger in die WM-Hauptrunde eingezogen. Bundestrainer Alfred Gislason vertraute dabei auf seinen vollen Kader, der sich aus immerhin elf Clubs der LIQUI MOLY HBL zusammensetzt. In der nun anstehenden Hauptrunde kommt es zu einigen spannenden Duellen mit Spielern, die man ebenfalls aus der „stärksten Liga der Welt“ kennt.

Insgesamt 28 Spieler aus deutschen Vereinen stehen sich ab Donnerstag allein in den drei Partien der deutschen Mannschaft in der Hauptrundengruppe 3 der Weltmeisterschaft in Kattowitz gegenüber, wo die DHB-Auswahl zunächst auf Argentinien, dann auf die Niederlande und schließlich auf Norwegen trifft. Zu den 15 HBL-Profis der deutschen Mannschaft gesellen sich acht Norweger von Vereinen der LIQUI MOLY HBL sowie acht Niederländer, von denen drei in der 2. Handball-Bundesliga auflaufen. Einzig Argentinien verfügt über keinen Spieler eines deutschen Klubs.

Elf Vereine - davon zehn aus der LIQUI MOLY HBL - stellen die 16 deutschen WM-Fahrer, die alle drei Vorrundenspiele gewannen und als Gruppensieger das Optimum von 4:0 Punkten mit in die Hauptrunde nehmen. Wie die DHB-Auswahl startet auch Norwegen mit 4:0 Zählern, die Niederlande und Serbien nehmen 2:2 Punkte mit, Katar und Argentinien haben je 0:4 Zähler auf dem Konto.

Der größte Block im DHB-Kader kommt mit vier Spielern von den Rhein-Neckar Löwen - und alle aus diesem Quartett hatten entscheidenden Anteil an den Siegen gegen Katar (31:27), Serbien (34:33) und Algerien (37:21). Mit 16 Treffern führen die beiden Löwen Juri Knorr und Jannik Kohlbacher die teaminterne Torschützenliste an, Knorr ist mit 20 Assists und 36 Scorerpunkten (Tore und Vorlagen) sogar der jeweils Führende in den Gesamtkategorien der WM.

Mit nun 45 WM-Einsätzen ist Löwen- Rechtsaußen Patrick Groetzki Dritter im ewigen WM-Ranking des DHB, mehr Spiele bei Weltmeisterschaften haben nur Christian Schwarzer (51) und Silvio Heinevetter (47) bestritten. Und Löwen-Torwart Joel Birlhem wehrte 32 Prozent aller Würfe ab, war gegen Serbien der Matchwinner und bringt es auf 15 Paraden, nur acht weniger als Andreas Wolff.

Mit je zwei Spielern sind der deutsche Meister SC Magdeburg - mit dem drittbesten Torschützen Lukas Mertens und Philipp Weber - sowie der SC DHfK Leipzig im aktuellen deutschen WM-Kader vertreten. Je ein Spieler kommt vom THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt, dem Bergischen HC, den Füchsen Berlin, der MT Melsungen, dem HC Erlangen, dem VfL Gummersbach und als einzigen Nicht-HBL-Klub Lomza Kielce mit Andreas Wolff.

Mertens und Weber werden in den beiden entscheidenden Spielen um den Viertelfinaleinzug auf Vereinskameraden treffen: den Niederländer Kay Smits sowie den Kapitän des SCM und der Norweger, Christian O‘ Sullivan. Julian Köster trifft seinen Gummersbacher Mannschaftskameraden Tom Jansen aus den Niederlanden, die Leipziger Simon Ernst und Luca Witzke auf ihren norwegischen Torwart Kristian Saeveras, DHB-Kapitän Johannes Golla auf seine Flensburger Klubkameraden aus Norwegen, Göran Johannesson und Magnus Röd.

Ein ganz besonderes Duell wird die Partie gegen Norwegen natürlich für Rune Dahmke - er trifft nicht nur auf seine drei Mitspieler Sander Sagosen, Harald Reinkind und Petter Överby - sondern auf den DHB-Linksaußen wartet sogar ein echtes Familienduell: Seine Lebensgefährtin, Stine Oftedal (Weltmeisterin, Europameisterin, Champions-League-Siegerin, Welthandballerin von 2021) ist die Schwester von Sander Sagosens Frau Hannah.

Und auch mit Blick auf die acht Teilnehmer der Viertelfinals im DHB-Pokal am 4./5. Februar ist diese Hauptrundengruppe bestens besetzt: Zu den genannten Spielern aus Flensburg, Kiel, Magdeburg, Gummersbach und von den Rhein-Neckar Löwen gesellen sich noch die beiden Niederländer Bobby Schagen und Niels Versteijnen vom TBV Lemgo Lippe sowie von der HSG Wetzlar der Katarer Anadin Suljakovic und der Serbe Jovica Nikolic, die sich mit ihren Teams neben Deutschland aus Vorrundengruppe E ebenfalls für die nächste Runde qualifizierten. Der achte Viertelfinalist TSV Hannover-Burgdorf ist mit dem Montenegriner Branko Vujovic ebenfalls noch in der WM-Hauptrunde vertreten.

Die vier Sieger der Viertelfinals SG Flensburg-Handewitt vs. HSG Wetzlar, TSV Hannover-Burgdorf vs. Rhein-Neckar Löwen, THW Kiel vs. SC Magdeburg und VfL Gummersbach vs. TBV Lemgo Lippe qualifizieren sich für das erstmals in Köln ausgetragene REWE Final4 am 15. & 16. April 2023 in der LANXESS arena. Tickets für das REWE Final4 gibt es unter: rewefinal4.de

Foto: Klahn