21.11.2021  LIQUI MOLY HBL

Krimi zwischen Hamburg und Lemgo endet unentschieden

Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 12. Spieltag der LIQUI MOLY HBL einen Punkt gegen den TBV Lemgo Lippe eingefahren. Vor 3.611 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg trennten sich die Hamburger am Samstagabend mit 28:28 vom amtierenden Pokalsieger und feierten am Ende einen gewonnenen Punkt.

Am 12. Spieltag der LIQUI MOLY HBL hat sich der Handball Sport Verein Hamburg mit 28:28 (14:14) vom TBV Lemgo getrennt. Am Samstagabend sahen 3.611 Zuschauer das Spiel in der Sporthalle Hamburg – die Halle war so gut wie ausverkauft. Die Hamburger lagen zwischenzeitlich in Führung, zum Ende hin hatten die Gäste aus Lemgo aber die Nase vorn. Umso größer war der Jubel, als der HSVH trotz eines Drei-Tore-Rückstands kurz vor Schluss am Ende doch noch einen Punkt mitnehmen konnte.

Die Hamburger, bei denen lediglich Jan Kleineidam und Dominik Axmann verletzt aussetzen mussten, trafen auf einen gut aufgelegten TBV Lemgo, der unter der Woche seine Partie in der European League gewinnen konnte und sich mit hervorragenden Ergebnissen auf Rang sechs der Tabelle geschoben hatte. Die Lemgoer mussten allerdings ohne Abwehrchef Gedeon Guardiola in Hamburg antreten und lagen dann früh 2:0 zurück. Niklas Weller (2.) und Leif Tissier (3.) hatten den HSVH in Führung gebracht. Lemgo glich jedoch bei 2:2 wieder aus.

Nachdem Lemgo bei 4:5 (10.) einmal kurzzeitig in Führung ging, kam der HSVH richtig gut in Fahrt und drehte erst durch Tissier (10., 5:5) und Weller (10., 6:5) das Ergebnis und spielte dann durch drei Tore innerhalb einer Minute sogar einen Vorsprung von drei Toren heraus. Jan Forstbauer (14.), Casper Mortensen (15.) und Frederik Bo Andersen (15.) stellten den Spielstand in Unterzahl auf 10:7.

Lemgo erzielte in dieser Phase neun Minuten lang keinen Treffer und scheiterte unter anderem mit einem Siebenmeter an Johannes Bitter (18.). Der TBV profitierte aber davon, dass auch die Hamburger nach dem 10:7 in der Offensive nicht erfolgreich waren. So gelang Lemgo in der 22. Minute das nächste Tor zum 10:8 und sie verkürzten sogar auf 10:9 (23.).

Nachdem Niklas Weller von der Siebenmeter-Linie scheiterte (23.), konnte Bitter auch den nächsten TBV-Angriff abwehren, so dass Philipp Bauer das 11:9 (24.) erzielten konnte. Drei schnelle Tore der Gäste drehten dann wenige Minuten vor der Halbzeitpause das Spiel: In der 27. Minute führte Lemgo mit 11:12. Bis zur Pause glich der HSVH immer wieder aus, Lemgo legte ein Tor vor. Schlusspunkt der Halbzeit war eine Parade von Johannes Bitter, so dass es mit 14:14 in die Kabinen ging (30.), weil der letzte Lemgoer Angriff nicht drin war.

 

Wie die erste Hälfte endete, ging es dann auch nach dem Wiederanpfiff weiter: Lemgo legte vor, Hamburg glich aus. Bis zum 18:18 (38.) hielt dieser Rhythmus, den Jan Forstbauer dann mit seinem Treffer zum 19:18 (39.) durchbrach und das Blatt wendete. Zweimal legte dann der HSVH vor, Lemgo zog nach, bis es 20:20 (43.) stand. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt völlig offen, doch Lemgo hatte dann ein Quäntchen mehr Glück und nutzte Hamburger Fehler aus. Lukas Hutecek (45.) und Bjarki Mar Elisson (46.) sorgten für eine Zwei-Tore-Führung der Gäste und für das 20:22.

Einen Pfostenknaller von Forstbauer und einen Siebenmeter-Fehlwurf von Weller später baute der TBV mit einem glücklichen Nachwurf nach Bitter-Parade den Vorsprung bei 21:24 (51.) auf drei Tore aus. Lemgo schien nun auf die Siegerstraße zu biegen und sich pünktlich zur Schlussphase ein Polster herauszuspielen. Doch auch als der Vorsprung bei 22:25 (53.) noch Bestand hatte, ließ sich der HSVH nicht abschütteln. Mortensen verkürzte auf 23:25 (53.), Forstbauer auf 24:25 (54.).

Für die Schlussphase schickte HSVH-Trainer Jansen dann Jens Vortmann ins Tor, um eine neuen Impuls zu setzen. Doch beim Stand von 25:26 hatten die Gäste wieder Glück und konnten erneut nach einem Abpraller treffen (25:27, 56.). Leif Tissier (57.) und Frederik Bo Andersen (57.) erzielten dann erneut zwei schnelle Tore und schafften noch einmal den Ausgleich zum 27:27 – der HSVH hatte wieder die Chance auf einen oder sogar zwei Punkte.

Doch die erste Chance zur Führung blieb ungenutzt: Nach einem Ballgewinn feuerte Keeper Vortmann den Ball direkt aufs leere Lemgo-Tor, die über das gesamte Spiel viel mit einem siebten Feldspieler agierten. Haarscharf verfehlte er allerdings das Tor, der Ball sprang vom Außenpfosten ins Toraus, es blieb bei 27:27. Lemgo ging im Gegenzug wieder mit 27:28 in Führung.

Auch wenn der HSVH die letzten zwei Spielminuten nach einer Zeitstrafe gegen Azat Valiullin in Unterzahl verbringen musste, gelang Casper Mortensen 26 Sekunden vor dem Ende das 28:28 (60.). Nicht nur Hamburg, sondern auch Lemgo unterliefen zuvor mehrere einfache Ballverluste, so dass die Entscheidung sich bis zur letzten Sekunde hinzog. Lemgo gelang kein sauberer Angriff mehr, ein letzter Freiwurf durfte nach Ende der Spielzeit aber noch ausgeführt werden. Jonathan Carlsbogard schaffte sogar einen gefährlichen Wurf an der Mauer vorbei, Jens Vortmann konnte aber halten und sicherte seiner Mannschaft so einen Punkt.

Durch den Rückstand kurz vor dem Ende und den nicht unverdienten Punktgewinn war Hamburg am Ende der gefühlte Sieger. Mit nunmehr 12:10 Punkten bleibt das Hamburg Punktekonto weiter positiv und das Jansen-Team geht als Tabellensiebter in seine zwei freien Tagen, bevor am Dienstag die Vorbereitung für das Auswärtsspiel gegen Mitaufsteiger TuS N-Lübbecke (25.11.21, 19.05 Uhr) beginnt.

SPIEL-STATISTIK

HAMBURG: Bitter (10 Paraden), Vortmann (1) – Weller (6 Tore), Forstbauer (5), Tissier (5), Mortensen (4), Bauer (4), Andersen (2), Späth (1), Wullenweber (1), Valiullin, Schimmelbauer, Theilinger, Ossenkopp (n.e.), Gertges (n.e.), Bergemann (n.e.)

Quelle: Handball Sport Verein Hamburg
Foto: Huter