07.12.2019  LIQUI MOLY HBL

Wetzlar empfängt Stuttgart zum Duell am Samstagabend

Ungewöhnliche Anwurfzeit für die HSG Wetzlar und den TVB Stuttgart. Am Samstagabend geht es für beide Mannschaften ab 20:30 Uhr um die nächsten Punkte in der LIQUI MOLY HBL. Der TVB kommt nach der denkbar knappen DHB-Pokal-Niederlageunter der Woche gegen den THW Kiel mit dem Selbstbewusstsein, den Rekordmeister an Rande des Pokal Aus befördert zu haben. Gegen den Tabellenzehnten, die HSG Wetzlar, soll es jetzt mit einem Sieg in der Liga klappen.

Handball-Bundesligist HSG Wetzlar bekommt am Samstagabend eine harte Nuss zu knacken. Mit dem TVB Stuttgart stellt sich bei den Mittelhessen ein Team vor, das zuletzt sowohl in der Bundesliga als auch im DHB-Pokal zu überraschen wusste. Vor voraussichtlich 4.000 Besuchern wollen die Gastgeber ihre Erfolgsserie mit dem Heimsieg über GWD Minden und dem Auswärtscoup beim HC Erlagen ausbauen, um mit einem möglichst positiven Punktekonto weiter in der Tabelle vorzurücken. 

Die bisherigen Partien der beiden Kontrahenten seit der Saison 2015/16 in der Wetzlarer Heimspielstätte gingen stets zu Gunsten der Lahnstädter aus. Doch HSG-Coach Kai Wandschneider weiß mit dieser Erfolgsstatistik wenig anzufangen. "Das sind Zahlenspielereien, die auf dem Papier stehen. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Der TVB Stuttgart hat sich in den vergangenen Jahren unter Trainer Jürgen Schweikardt stets weiterentwickelt", lautete die Feststellung des Übungsleiters gegenüber der Wetzlarer Neuen Zeitung. Kai Wandschneider warnt davor, die Gäste nur nach ihrem Tabellenstand (Rang 15, 8:20 Punkte) zu beurteilen. "Uns muss klar sein, dass die acht Zähler definitiv nicht den wahren Leistungsstand des TVB widerspiegeln, sie geben ein vollkommen falsches Bild über das derzeitige Niveau der Stuttgarter", erklärt der Diplom-Sportwissenschaftler und verweist auf deren vorherigen beiden Begegnungen. 

Beim 29:24-Sieg über die HSG Nordhorn zeigte die Schweikardt-Truppe ihr neues Gesicht. Erst als die Schwaben zwei Gänge zurückschalteten, konnten die Niedersachsen Ergebniskosmetik betreiben. Und im 69-Tore-Spiel des DHB-Pokals in dieser Woche bewiesen sie bei der 34:35-Niederlage gegen den THW Kiel, dass sie auch das Zeug dazu haben, den "Großen" der Liga Paroli zu bieten. So geschehen auch zu Hause beim 23:23 gegen die SG Flensburg-Handewitt und in Mannheim, wo die Rhein-Neckar Löwen beim 33:32 über den TVB nur knapp um eine Blamage herumkamen. 

Die Schwaben waren vor Saisonbeginn in der Vorbereitung aufgrund zahlreicher Verletzungen vom Pech verfolgt, hatten sechs Neuzugänge zu integrieren und mussten in der Anfangsphase der aktuellen Spielzeit ohne Linkshänder auskommen. "Uns hat der Erfolg in Erlangen gutgetan. Stuttgart ist kein bisschen schlechter als wir. Uns erwartet eine echte Herausforderung, die wir mit Unterstützung unseres tollen Publikums auch für uns entscheiden wollen", sagt HSG-Trainer Wandschneider. 

Wenn bei den Gästen Schlussmann Johannes Bitter, der frisch für den 28er-Kader der deutschen Nationalmannschaft für die anstehende Europameisterschaft nominiert wurde und damit den Vorzug vor dem Wetzlarer Till Klimpke erhielt, zur großen Form aufläuft, kann er ein Spiel allein entscheiden. Die "Rückraum-Halben" David Schmidt und Dominik Weiß sind echte Shooter, die Spielsteuerung übernimmt Max Häfner im Wechsel mit Neuzugang Rudolf Faluvegi. Am linken Flügel erzielte der aus Lemgo gekommene Neu-Nationalspieler Patrick Zieker zuletzt gegen Nordhorn elf und gegen Kiel sechs Treffer. 

Die Mittelhessen sind also gewarnt und müssen schon an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, um die Punkte zu behalten. Bei den Grün-Weißen ist der Einsatz von Abwehrstratege Stefan Kneer, der wegen Rückenproblemen in dieser Woche nicht trainieren konnte, noch nicht sicher. Gleiches gilt für Kreisläufer Anton Lindskog. "Sollten beide Akteure nicht dabei sein, dann ist das ein großer Verlust für uns", urteilt Wandschneider, der aber sicher ist, dass sein Team die Ausfälle kompensieren wird, "weil jeder in der Mannschaft einen großartigen Charakter zeigt".

Quelle: HSG Wetzlar

Foto: Weber