28.05.2023  2. HBL

Auswärtssieg: Balingen wahrt auswärts weiße Weste gegen Potsdam

Mit 29:30 (14:14) gewann der feststehende Zweitligameister HBW Balingen-Weilstetten gegen den 1. VfL Potsdam. Dem Erstliga-Aufsteiger aus Balingen gelang damit die Revanche für die Hinspielniederlage und stellte nochmals seine Auswärtsstärke unter Beweis. In der laufenden Saison konnten die Gallier bisher all ihre Auswärtsspiele gewinnen. Bester HBW-Torschütze am Samstagabend waren Tobias Heinzelmann und Patrick Volz mit jeweils zehn Treffern.

Nach der kräftezehrenden englischen Woche berichtete VfL-Trainer Bob Hanning vor der Partie, dass man seiner Mannschaft so langsam die lange Saison anmerken würde: „Wir müssen jetzt in den letzten Spielen nochmal unseren inneren Schweinehund überwinden.“ Diese Botschaft war augenscheinlich bei seinem Team angekommen. Die Potsdamer starteten mutig und selbstbewusst in die Anfangsphase. Sie setzten den Gegner aus Balingen-Weilstetten mit Tempospiel und vielen Anspielen an den Kreis immer wieder unter Druck und erspielten sich nach sechs Minuten eine 3:1 Führung durch das Tor von Geburtstagskind Max Beneke und zwei verwandelten Siebenmetern von Tim Grüner.

Auch heute musste der VfL auf den immer noch an der Schulter verletzten Moritz Sauter verzichten. Dieses Mal konnte die Potsdamer Mannschaft auch nicht auf eine Verstärkung vom Kooperationspartner Füchse Berlin zurückgreifen, da Matthes Langhoff und Nils Lichtlein beim Finaleinzug der Füchse im European League Final Four im Einsatz waren. Darüber hinaus gewann die A-Jugend der Füchse an diesem Samstagnachmittag die deutsche Meisterschaft gegen die Rhein-Neckar Löwen, weshalb auch die jungen Talente Benedikt Kühn, Max Günther und Marvin Siemer die Adler nicht unterstützen konnten.

Stattdessen improvisierte Trainer Bob Hanning auf der zentralen Position im Rückraum erneut und ließ dort vor allem Dustin Kraus und Emil Hansson agieren. Auch Vasilije Kaludjerovic kam zu Spielanteilen, bei denen er seine eins-gegen-eins-Stärke und Kreisanspiele unter Beweis stellen konnte. Der Mallorca-Kurzurlaub der Balinger hatte offenbar Spuren hinterlassen, zeigten sie sich in der Anfangsphase nicht ganz so spritzig auf der Platte wie sonst und standen sich mit technischen Fehlern oft selbst im Weg. Beim Spielstand von 7:3 für die Adler reagierte Gästetrainer Jens Bürkle mit seiner ersten Auszeit.

Doch auch nach dieser Unterbrechung behielten die Adler die Oberhand. Das lag vor allem an VfL-Torhüter Lasse Ludwig, der mit starken Paraden viele Angriffe der Balinger entschärfte. Nach zwanzig Minuten nahm Trainer Bob Hanning trotz zwei Tore Führung seines Teams (10:8) seine erste Auszeit. In der Folge kamen die Gäste aus Baden-Württemberg, die durch die Zeitstrafe von Tim Grüner in Überzahl spielten, besser in die Partie. Nach 23 gespielten Minuten konnte der Tabellenführer auf einen Treffer verkürzen (11:10), ehe ihnen kurz vor der Pause erst der Ausgleichstreffer durch Lukas Saueressig und dann der Führungstreffer durch Patrick Volz gelang (12:13). Mit einem Remis von 14:14 ging es in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte startete mit zwei technischen Fehlern auf beiden Seiten, bevor die Mannschaft aus Balingen-Weilstetten durch einen Siebenmetertreffer von Patrick Volz in Führung ging. Tim Grüner konterte dies allerdings wenige Augenblicke später auf der Gegenseite. Einige Minuten später nahm Bob Hanning bei der knappen 17:16 Führung der Potsdamer seine zweite Auszeit. In der 40. Spielminute konnten sich die Adler erstmals wieder mit zwei Toren absetzen, nachdem Kapitän Lasse Ludwig nicht nur mit einer weiteren Parade glänzte, sondern sogar mit einem knapp 40 Meter Wurf im leeren Gegnertor einnetzte. Der Schlussmann war mit insgesamt 13 Paraden erneut ein wichtiger Rückhalt für den VfL.

Die Potsdamer konnten in den folgenden Spielminuten durchgehend ihre zwei Tore Führung halten. Nach 48 Minuten nahm Bob Hanning früh seine dritte Auszeit, um seine Mannschaft auf die kommende Schlussphase einzustimmen. Zehn Minuten vor dem Ende konnten die Gäste wieder auf 24:24 verkürzen. Es entwickelte sich eine spannende Crunch-Time mit offenem Ausgang. Zwanzig Sekunde vor dem Ende lag Balingen-Weilstetten mit einem Tor in Front. Sekunden vor dem Abpfiff hatte Max Beneke die Chance auf den Ausgleichstreffer, scheiterte aber an Gästetorhüter Mario Ruminsky. So verloren die Adler am Ende denkbar knapp mit 29:30.

Quelle: 1. VfL Potsdam / Foto: Goeres