28.11.2021  2. HBL

Nerven-Krimi in Ludwigshafen: Salger wirft Eulen zum Punktgewinn

Der TuS Ferndorf war am Samstagabend des 13. Spieltags siegessicher. Nachdem die Gäste aufgeweckt in die Partie starteten und allmählich ihre Führung auf einen Drei-Tore-Vorsprung ausbauten, war es Stefan Salger, der dem TuS Ferndorf in letzter Minute einen Punkt klaute.

Die Eulen ohne fünf gesetzte Größen: Matej Ašanin, Pascal Bührer, Gunnar Dietrich, Pascal Durak und Christian Klimek müssen ersetzt werden. Als zweiter Torhüter ist Leon Hoblaj, das 22 Jahre alte Eigengewächs im Kader der Eulen. Da ist Improvisation gefragt. Im Abwehrblock fehlen innen zwei Brocken – Dietrich, der Abwehrchef, und Klimek. Durch seinen Ausfall ist Max Haider nach seiner Zahn-OP als Allein-Unterhalter am Kreis gefragt und gefordert und muss, wie Wagner in der Abwehr, wo Größe ein Stilmittel ist, durchspielen.

Haider vertritt als Kapitän auch den verletzten Dietrich. Es läuft nicht gut in Halbzeit eins: Tim Hottgenroth pariert acht Würfe, darunter einen Siebenmetervon Hendrik Wagner. Fast fortlaufend führt der Gast. Als Wagner in der 18. Minute einen Gegenstoß zum 7:6 nutzt, liegen die Eulen erstmals und letztmals vorn. Ferndorf setzt sich mit einem 4:0-Lauf bis zur 23. Minute auf 11:7 ab. Nach 22 Minuten löst Leon Hoblaj Žiga Urbič im Eulen-Tor ab, der schnell drei Paraden hat, dann nichts mehr zu greifen bekommt. Hoblaj pariert zwei Bälle, die Eulen dürfen noch hoffen, da Max Neuhaus (5/3) eine optimale Wurfausbeute hat. Aber zehn Fehlwürfe der Eulen, dazu vier technische Fehler in den ersten 30 Minuten, sind eine Hypothek, die sich imHalbzeitergebnis widerspiegelt: 11:14.

„Wir drehen das noch!“ Mit diesem Ruf verabschiedet Hallensprecher Thomas Stüber die Mannschaft in die Halbzeitpause. Aber es läuft nicht rund. Nach 41 Minuten ist Ferndorf mit fünf Toren in Front: 15:20. Žiga Urbič löst Leon Hoblaj, der vier Paraden aufweist, sein Talent beweist, ab. Urbič ist jetzt da, meistert in der 46. Minute einen Siebenmeter von Rutger Ten Velde. Stefan Salger trifft wenig später, verkürzt auf 19:21. Ferndorf mobilisiert immer wieder den siebten Feldspieler. Die Mannschaft von Trainer Robert Andersson will klar Schiff machen. Immer wieder schafft es der Gast mit dem überragenden Simon Strakeljahn, der acht Tore macht, sich auf drei Tore abzusetzen. Aber die Eulen kämpfen, sie geben nicht auf. Großartig wie Jannek Klein in der 34. Minuten einen von Jannik Hofmann inszenierten Kempa-Trick veredelt (13:15). Typisch für Klein, den großen Kämpfer, wie er in der 50. Minute einen schon verlorenen Ball zurück erobert und trifft: 21:23. Bemerkenswert wie Hofmann, 40 Sekunden nach einer frei vergebenen Großchance, einen Tempogegenstoß gekonnt abschließt: 23:25 (54.). Hofmann, ganz Kämpferherz, trifft zwei Minuten vor dem Ende im Nachschuss vom Kreis, verkürzt nach zwei Wagner-Toren auf 26:27. Stefan Salgers Hammer beschert den Ausgleich.

Dann die Auszeit der Ferndorfer – noch 24 Sekunden. Sie greifen an – und Žiga Urbič pariert. Es ist der achte Ball, den er abwehrt, der fünfte nachdem er wieder ins Tor rückt. Noch zehn Sekunden – Wagner versucht’s. Foul. Die Schlusssirene. Der Freiwurf wird noch ausgeführt - Salger scheitert. „Der Kopf ist ziemlich leer“, sagt der 2,07-Meter-Mann wenige Minuten nach Ende des Krimis vor 1480 Zuschauern. 

Quelle: Eulen Ludwigshafen

Foto: Reis