21.05.2024  LIQUI MOLY HBL

European-League-Startplatz sicher: Zebras performen gegen FRISCH AUF!

Zuletzt fuhren die Zebras eine deutliche Niederlage gegen die Löwen ein (26:30). Ziel war es wieder ein anderes Gesicht zu zeigen. Mit diesem Vorhaben gelang am 32. Spieltag dann der Arbeitssieg gegen FRISCH AUF! Göppingen und das Team von Chef-Trainer Filip Jicha überzeugte schlussendlich mit 32:27 (17:13). Durch den Erfolg hat der THW Kiel die Teilnahme an der EHF European League in der kommenden Saison sicher.

Bester Torschütze und bester Akteur auf dem Feld war erneut Eric Johansson, der viel Biss zeigte, Verantwortung übernahm und achtmal ins Göppinger Tor traf. Eine gute Leistung bot auch Samir Bellahcene im Tor der Kieler: Der Franzose kam in der 23. Minute für Tomas Mrkva, hielt neun Bälle und war zudem bei einem Strafwurf von Marcel Schiller zur Stelle. So blieb es dabei, dass für die Schwaben in Kiel nichts zu holen ist: Es ist nämlich sagenhafte 45 Jahre her, dass FRISCH AUF! doppelte Punkte aus Kiel entführen konnte. Und selbst die ungewohnte Optik konnte daran nichts ändern, spielten doch dieses Mal die Gäste in Weiß. Denn die Partie stand im Zeichen des Küsten- und Meeresschutz-Projektes "För de Küste". Dafür hatten sich die Kieler umgezogen, liefen statt in gewohntem Schwarz-Weiß in farbigen Puma-Sondertrikots auf. 

Und in den Meeres-Farben blau und türkisgrün entfachten die Jicha-Schützlinge schnell ein buntes Handball-Feuerwerk: Sie legten durch Patrick Wiencek und zwei Tore von  Johansson die schnelle 3:1-Führung vor. Flott legte der Zebra-Express auch nach dem 3:3 durch Kneule und Kozina nach. Johansson knüpfte zu Beginn an seine glänzende Vorstellung vom Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen an, erzielte in der 14. Minute bereits seinen fünften Treffer. Der junge Schwede machte zwar auch Fehler, glänzte im Gegenzug aber mit Anspielen und brachte seine Mannen mit 9:5 Toren in Front. Nikola Bilyk, Wiencek und Niclas Ekberg hatten zuvor getroffen. Auf fünf Tore waren die Kieler dann nach 15 Minuten enteilt: Harald Reinkind und Youngster Jarnes Faust waren für die 11:6-Führung verantwortlich. 

Kieler Fehler brachten die Gäste dann aber ins Spiel zurück. Malus, Sarac und Flodman trafen den Kieler Spielfluss, brachten FAG auf 9:11 heran. Faust sorgte mit seinem Treffer zum 16:12 in der 28. Minute für die erneute Vier-Tore-Führung. Er veredelte damit den glänzenden Einsatz von Patrick Wiencek, der den Ball per Hechtsprung in Zebra-Besitz gebracht und seinen jungen Mitspieler auf die Reise Richtung Göppinger Gehäuse gebracht hatte. Wiencek war es dann auch, der den 17:13-Pausenstand erzielte, das sehenswerte Anspiel kam von Karl Wallinius. Bellahcene sorgte für den letzten Jubel der ersten Hälfte, als er nach der Sirene noch einen Siebenmeter von Schiller entschärfte. "Hinten stehen wir gut", analysierte Harald Reinkind in der Halbzeitpause. "Ich hoffe, dass wir uns in der zweiten Halbzeit für unseren Einsatz besser belohnen können."

Der Wunsch des Norwegers erfüllte sich erst Mitte der zweiten 30 Minuten. Zuvor boten die Gäste ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die Kieler immer von vorn die Partie gestalteten. Und doch bissen sich die Süddeutschen in der 40. Minute gar auf 18:20 heran. Eine vollkommen überzogene Zeitstrafe gegen Trainer Markus Baur brachte die Gäste dann vollends aus dem Rhythmus. Die Zebras indes fanden wieder zu ihrem Tempospiel - und holten sich mit jeder gelungenen Aktion verlorenes Selbstvertrauen zurück. 

Zweimal war Johansson zur Stelle, außerdem der starke Magnus Landin. Der THW lag nach Johanssons Kracher mit 24:19 in Front. Und die Zebras gaben weiter Gas, holten sich durch Paraden und eine starke Abwehrarbeit hinten die Bälle und spielten vorn FAG jetzt phasenweise an die Wand. Beinahe noch wichtiger: Sie nahmen die Fans in der fast vollbesetzten Wunderino Arena mit und setzten sich nach schönem Dreher von Karl Wallinius in der 53. Minute auf 31:22 ab. Allerdings: Die Zebras kämpften weiter, doch aus unerklärlichen Gründen riss der Spielfaden, häuften sich die Fehler. Die Gäste bedankten sich mit einem 5:0-Lauf, bis Kapitän Domagoj Duvnjak die Kieler Torflaute beendete, wuchtig den Schlusspunkt zum verdienten 32:27-Sieg setzte. 

Quelle: THW Kiel / Foto: Klahn