22.04.2024  LIQUI MOLY HBL

Hamburg und Gummersbach trennen sich mit einem Remis

Ein Unentschieden mit Spannung bis zur letzten Sekunde: Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich am 29. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mit 33:33 (18:17) vom VfL Gummersbach getrennt. Vor 3750 Fans in der ausverkauften Sporthalle Hamburg entwickelte sich ein temporeiches und spannendes Spiel, aus dem am Ende kein Sieger hervorgehen sollte. Bester Werfer der Hamburger war Dani Baijens mit 9 Treffern.

Beide Teams starteten rasant in die Begegnung und verwandelten ihre ersten Abschlüsse. Beim HSVH erwischte Dani Baijens einen besonders guten Start. Der Spielmacher erzielte die ersten vier Tore der Hamburger im Alleingang (bis zum 4:4, 5.). Erst in der 8. Spielminute ergänzte Co-Kapitän Leif Tissier das Scoreboard und brachte den HSVH mit 5:4 in Führung.

Der VfL reagierte auf den Gegentreffer mit sofortigem Umschaltspiel über die Mitte, zwang dem HSVH die erste 2-Minutestrafe auf und erzielte den Ausgleich zum 5:5. Im Anschluss stiegen auch die beiden Torhüter mehr und mehr ins Spielgeschehen ein. Sowohl Johannes Bitter als auch sein Gegenüber Tibor Ivanisevic hielten ihre ersten Bälle – Ivanisevic parierte zudem den ersten 7-Meter der Partie gegen Casper U. Mortensen (9.).

Den zweiten Versuch der Hamburger vom 7-Meter-Strich verwandelte Frederik Bo Andersen zum 6:6-Ausgleich (12.). Das Tempo der Partie blieb auch Mitte der ersten Hälfte weiterhin hoch, allerdings häuften sich auf beiden Seiten zunehmend Abspielfehler.

In dieser Phase ging das Spiel hin und her: Über Leif Tissier (7:7, 15. Minute) und Dani Baijens (8:8, 16. Minute) hielt der HSVH weiterhin gut mit und setzte sich in der 19. Minute durch Dino Corak (10:9) und Casper U. Mortensen (11:9) erstmals mit zwei Toren ab.

Die Antwort der Gummersbacher erfolgte postwendend und das Traditions-Team drehte durch einen 3:0-Lauf das Spiel auf 12:11 zu seinen Gunsten. Nach einem erneut in Höchsttempo vorgetragenen Angriff des VfL, der durch Milos Vujovic abgeschlossen wurde, nahm HSVH-Coach Torsten Jansen die erste Auszeit.

Leif Tissier (12:12, 22. Minute) und Frederik Bo Andersen, der erneut per Strafwurf zum 13:13 (22.) erfolgreich war, setzten die nächsten Offensiv-Akzente der Jansen-Sieben. Per Tempogegenstoß hätte Leif Tissier den Gastgeber in der 25. Minute wieder mit 15:14 in Führung bringen können, doch VfL-Keeper Ivanisevic entschärfte den freien Wurf. Unbeeindruckt versenkte Tissier wenige Sekunden später einen Distanzwurf durch dessen Beine.

Ende der zweiten Hälfte feierte dann auch Jacob Lassen sein Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause. Der Däne übernahm in Überzahl sofort die Kontrolle und spielte Leif Tissier frei, der zum 16:15 traf (25.)

Zwei Minuten vor der Pause, versuchte der VfL die Hamburger in Überzahl per Kempa-Trick zu überlisten, die Hamburger Defensive fing den Ball aber aufmerksam ab. Jacob Lassen erzielte im Gegenzug seinen ersten Treffer. Für den Abschluss der ersten Hälfte sorgte Dino Corak mit dem Tor zum 18:17, das den Hamburgern eine knappe Halbzeitführung bescherte – der Assists ging erneut auf das Konto von Jacob Lassen.

Der ausgeglichene und schnelle Charakter des Spiels blieb auch nach der Pause bestehen. Der HSVH ging durch Andersen per Gegenstoß (19:17, 32.) und einem sehenswerten Hüft-Wurf von Jacob Lassen (20:18, 34.) voran. Dank starker Torhüter- und Abwehrleistung mussten die Hamburger in den ersten fünf Minuten der 2. Halbzeit lediglich einen Treffer hinnehmen.

Milos Vujovic beendete mit dem 19:20-Anschlusstreffer die kurze Torflaute des Tabellen-Sechsten und brachte die Gummersbacher zurück ins Spiel. Es folgten zwei elegante Dreher-Tore der beiden Linksaußen Mortensen (22:20, 41.) und Vujovic (22:22, 42.)

Über 23:22 (43.), 27:25 (47.) und 29:27 (50.) verteidigten die Hamburger ihre knappe Führung und gingen durch Dani Baijens erstmals seit der 19. Minute wieder mit drei Toren in Führung (31:28, 52.). Die Intensität der Partie nahm in dieser Phase noch einmal zu, sodass die Unparteiischen zunehmend Verteidigungsaktionen mit Zeitstrafen ahndeten.

Durch den stark aufspielenden Gummersbacher Milos Vujovic kämpfte sich der VfL wieder auf ein Tor an die Hamburger heran. Das fünfte 7-Meter-Tor von Frederik Bo Andersen (Quote 100%) und ein Willenstreffer von Zoran Ilic stellten das Ergebnis 90 Sekunden vor Schluss auf 33:31. Im Gegenzug hielt Johannes Bitter seinen 13. Ball der Partie und der HSVH sah bereits wie der sichere Sieger aus – wurde es aber nicht.

Gummersbach entschärfte im Gegenzug einen Wurf von Mortensen und VfL-Linksaußen Vujovic knallte den Ball wenige Momente später aus kleinem Winkel in den Knick. Dani Baijens erzielte acht Sekunden vor Schluss den vermeintlichen Siegtreffer für die Hamburger, doch das Schiedsrichter-Gespann pfiff das Tor aufgrund eines Stürmerfouls zurück. Eine diskutable Entscheidung, die HSVH-Trainer Jansen im Anschluss an die Partie als „klare Fehlentscheidung“ betitelte.

Der VfL nahm eine Auszeit und nutzte im Anschluss seine letzte Chance auf einen Punktgewinn: Mit fünf Sekunden Restzeit trugen die Gummersbacher den Ball schnellstmöglich nach vorne und spielten Nationalspieler Julian Köster frei, der mit der Schlusssirene den Ball zum 33:33 Endstand im Tor versenkte.

Quelle: Handball Sport Verein Hamburg / Foto: Huter