26.11.2023  2. HBL

TuS N-Lübbecke mit Sieg über Ligaprimus Bietigheim

Der TuS N-Lübbecke hatte am Samstagabend mit der SG BBM Bietigheim - Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga - wahrlich keinen einfachen Gegner. Die Ausgangslage als Ansporn nehmend, zeigte die Mannschaft von Michael Haaß, dass auch sie, trotz der Niederlage gegen Aue, noch in den Kreis der Top-Mannschaften gehören. Der TuS besiegte die SGB mit 27:24 (16:9) und setzte damit ein Statement.

Wenigstens im Nachhinein kann diese Partie als „Vier-Punkte-Spiel“ deklariert werden. Bietigheim wäre mit 7 Zählern entfernt gewesen, so aber hat sich der Abstand auf 3 Punkte reduziert. Siegt am Sonntag der 1. VfL Potsdam, wären die Bietigheimer auch die Tabellenführung los. Für den TuS N-Lübbecke aber ist die neuerliche Englische Woche schon mal optimal gestartet. Die Jungs vom Wiehen reisen nun am Mittwoch, 29. November, zum VfL Eintracht Hagen (19 Uhr), bevor bereits am kommenden Samstag, 2. Dezember, der VfL Lübeck-Schwartau (19.30 Uhr) in die MERKUR Arena einläuft.

Die erste Halbzeit machte den 1.412 Zuschauern besonders viel Freude. Die Rothemden vom Wiehen lieferten sehr gute Arbeit ab, wenn sie auch von so manchen Fehlern der Romero-Schützlinge profitierten. Schon in den ersten 30 Minuten war da Nikolas Katsigiannis zu erwähnen, der hier bereits zu 7 Paraden gekommen war. Geradezu entzückt waren die TuS-Anhänger, nachdem „Katze“ parierte, dem Gegner beim Nachwurf ein technischer Fehler passiert war und Rutger ten Velde im Gegenstoß zum 7:4 einnetzte (15. Minute). Besonders erwähnenswert auch der Hangstein-Knaller zum 10:8 (22.) – Innenpfosten und rein. Ein Hangstein-Treffer, als Zeitspiel drohte, und ein Dräger-Dreher waren zwei Tore in der Schlussminute vor dem Seitenwechsel, die die erste Halbzeit krönten.  

Im zweiten Durchgang sah man eine verbesserte Bietigheimer Mannschaft. Der TuS leistete sich ein paar Fehler mehr als noch zuvor. Ein 1:5-Lauf gegen Lübbecke hatte aus dem 16:9-Pausenstand recht rasch das 17:14 werden lassen. Fortan durften sich die Haaß-Schützlinge nie mehr so ganz sicher fühlen. Spektakuläre Treffer gelangen den Rothemden trotzdem noch. So bei Tim Wielings 19:15 (45.) – nach halblinks an den Kreis eingelaufen. Beim 20:16 durch Sven Weßeling (46.) – im Sprung den Ball angenommen und erfolgreich abgefeuert. Ganz wichtig – vor allem im Nachhinein betrachtet – auch das 25:22 von Fynn Hangstein (58.) – ins lange Eck gezimmert. Wie schön für den TuS die letzten 1:06 Minuten abliefen, siehe Vorspann dieses Artikels!

TuS-Spielführer Jó Gerrit Genz nannte nach der Partie zuallererst – als ganz wichtigen Faktor Lübbeckes für den schönen Ausgang der Partie – Torwart Nikolas Katsigiannis mit seinen 11 Paraden. Und in der Deckung habe man „weitgehend das Bietigheimer Kreisläuferspiel unterbunden“. Auch 1:1-Situationen habe der Gegner kaum für sich nutzen können. Und im Angriff sei man oft genug gut wieder „in die Tiefe“ gekommen. Es sei in den ersten 30 Minuten recht kraftaufwändig für den TuS gewesen. Dass Bietigheim noch mal ran kommt? „Die sind als Tabellenführer hergekommen, klar, dass die nachlegen können“. Ganz am Schluss den Sieg eingefahren zu haben, auch Spielglück? „Den Mut, da ruhig zu bleiben, das haben wir uns auch mit dem Erfolg vor acht Tagen in Dessau erarbeitet“, strahlte die Nr. 2 im TuS-Team. 

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann war nach der Partie bestens drauf, aber dennoch nicht euphorisch. Ganz ruhig resümierte er: „Wie sich unsere Mannschaft heute verkauft und präsentiert hat, das war richtig gut. Im Zusammenspiel mit unserem treuen und lautstarken Publikum hat es viel Spaß gemacht. Der Funke ist wieder toll übergesprungen. Das alles war wichtig für unsere kommenden Aufgaben.“

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Wir sind heute sehr glücklich. Unser Auftritt war so, wie wir das haben wollen. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft! In der ersten Halbzeit sind wir voll da, zudem passieren dem Gegner eine Reihe von Fehlern. Die sieben Tore Vorsprung zur Pause brauchten wir auch, um letztlich zu gewinnen. Es war klar, dass dieses seit langem eingespielte Bietigheimer Team sein Ding weiter durchzieht. Wir schauen nicht auf die Tabelle, aber der Erfolg ist richtig gut fürs Selbstvertrauen.“    

Iker Romero (SG BBM Bietigheim): „Das war ohne Frage ein verdienter Sieg für den TuS. Wir spielen eine katastrophale erste Halbzeit, die Abwehr steht nicht gut, ebenso schwach sind wir beim Rückzug. Nach dem Wechsel wird es besser bei uns, die Deckung steht viel kompakter, auch vorn gelingt uns mehr.“   

Quelle: TuS N-Lübbecke / Foto: Krato