Ergebnis:

1. Julius Kühn

2. Mattias Andersson

2. Morten Olsen

4. Luka Zvizej

Ein eindeutigeres Ergebnis geht nicht: Nationalspieler Julius Kühn landete sowohl auf allen Punktezetteln des DKB HBL-Expertenteams, als auch im Fan-Voting ganz vorne. Am 2-Meter-Hünen von der MT Melsungen führte aber auch kaum ein Weg vorbei: Nach der eher durchwachsenen EM legte Kühn zum Wiederbeginn der DKB Handball-Bundesliga einen Traum-Monat hin. Die nackten Zahlen: 33 Tore in drei Spielen und damit inzwischen 36 (!) Tore Vorsprung bei den besten Feldtorschützen der Liga sind atemberaubend.

Das sagt der Sieger:

Julius Kühn: "Das freut mich natürlich sehr. Ich danke allen, die für mich abgestimmt haben, aber auch meinen Mannschaftskameraden, ohne die es mir nicht möglich wäre, erfolgreich zu spielen."

Das sagen die Experten:

Jan Gorr: "Nach der schwierigen EM hat Julius unglaublich gut in die DKB Handball-Bundesliga zurück gefunden, ist der Melsunger Torjäger par excellence. Das war mental stark und hat mich sehr beeindruckt. Sein Vorsprung unter den Feldtorschützen der Liga ist Wahnsinn."

Henning Fritz: "Julius ist Perspektivspieler und Säule in Personalunion für die MT, aber auch für die deutsche Nationalmannschaft. Er entwickelt sich unglaublich gut, auch wenn es noch immer Bereiche gibt, die er optmieren kann. Aber sein Potenzial ist riesig und er ist gewillt, sich immer noch weiter zu verbessern."

Andreas Thiel: "Julius hat in den ersten Wochen nach der EM bewiesen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Sich mit so einer Wucht zurückzumelden, nachdem mit der Nationalmannschaft doch viel auf ihn eingeprasselt ist, spricht für seinen Charakter. Er ist auf und neben dem Platz ein Vorbild."

Kühns Monat in Zahlen:

Spiele: 3
Tore: 33
Tore pro Spiel: 11
Assists: 10
Wurfquote: 84,69 %

11 Tore pro Spiel in einem Monat? Man kann es nicht anders sagen: Kühn ist nach Wiederbeginn der DKB Handball-Bundesliga regelrecht explodiert. Unter einer zweistelligen Torausbeute macht es der Shooter offenbar nicht mehr. Während zu Saisonbeginn aber noch oftmals die Effizienz ein wenig zu wünschen übrig ließ, trifft der Nationalspieler inzwischen so hochprozentig wie nie zuvor - und bedient gleichzeitig auch noch seine Mitspieler am Fließband.

Kühns Sternstunde:

Das perfekte Spiel eines Rückraumspielers? Kühns Auftritt gegen Flensburg. Zwar verlor die MT das Spitzenspiel bei der SG, der 24-Jährige lieferte trotzdem ein Match für die Geschichtsbücher ab. Der "Bad Boy" traf jeden seiner elf Abschlüsse, legte dazu noch vier Tore auf. 15 Scorerpunkte, perfekte Abschlussquote - eine bessere individuelle Leistung geht nicht.

Die Karriere:

Im Alter von sechs Jahren nahm Kühn zum ersten Mal einen Handball in die Hand, richtig ernst wurde es neun Jahre später mit dem Wechsel in die Nachwuchsabteilung der damaligen HSG Düsseldorf. Dort schnupperte der gebürtige Duisburger auch, wohl gemerkt als Jugendspieler, erste HBL-Luft. Auf dem Zettel der DHB-Nachwuchstrainer stand der Rechtshänder zu diesem Zeitpunkt ebenfalls schon längst. Nach erfolgreichen zwei Jahren beim TUSEM Essen führte ihn sein Weg zum VfL Gummersbach, wo Kühn den absoluten Durchbruch erlebte und erstmals den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffte. Vor der Saison 2017/18 schloss sich der Rückraum-Shooter der MT Melsungen an.

Als eines der größten Talente im deutschen Handball gehörte Kühn schon früh zum festen Kern der Nationalmannschaften. 2010 absolvierte er bei der U18-EM in Montenegro sein erstes internationales Großturnier im DHB-Trikot, vier Jahre später berief ihn Dagur Sigurdsson erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft. Das bisherige Karriere-Highlight: Der EM-Titel 2016, als Kühn vor dem Halbfinale nachnominiert wurde, in den entscheidenden Spielen bis Gold aber gleich zum entscheidenden Faktor wurde. Im selben Jahr gewann der Rückraumspieler die olympische Bronzemedaille mit dem DHB-Team.