23.03.2023  DHB-Pokal

Flensburgs Pokalgeschichte: Vier Titel, 13 Final-Teilnahmen

Vier Titel sind eine beeindruckende Zahl, aber 13 Finalteilnahmen dokumentieren, dass die Geschichte des DHB-Pokals und des REWE Final4 eng mit der Geschichte der SG Flensburg-Handewitt verknüpft ist. Am 15. April (ab 16.10 Uhr) geht es im fast schon traditionellen Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen für die SG um den 14. Finaleinzug - und den ersten seit 2017.

Die Pokalhistorie der SG ist eng verwoben mit der des nördlichen Nachbarn THW Kiel. Nur die Zebras standen häufiger in Finals (16 Mal) als die Flensburger - und alleine sechs Mal trafen die beiden Vereine in Hamburg in Endspielen aufeinander. 2005 kam der Sieger aus Flensburg, fünfmal gewann der THW Kiel - darunter dreimal hintereinander in den Jahren 2011 bis 2013.  

Ihr allererstes Pokalfinale bestritten die Flensburger übrigens noch vor der Einführung des Final4-Turniers, 1992 musste nach den beiden Finalspielen gegen TuSEM Essen (19:20, 20:19) ein Siebenmeterwerfen über den Sieger entscheiden, die Ruhrpottler hatten mit dem 5:4 das glücklichere Händchen. Pokalgeschichte schrieb die SG dann auch zwei Jahre später - 1994, als erster Finalverlierer am neuen Final4-Standort Hamburg, als man gegen Titelverteidiger SG Wallau-Massenheim unterlag.

Nach dem THW Kiel war die SG in den Jahren 2003 bis 2005 allerdings auch die zweite Mannschaft, der ein DHB-Pokal-Hattrick in Hamburg gelang, danach folgte 2015 der vierte Triumpf. Damit liegt die SG in der ewigen Tabelle des DHB-Pokals gleichauf mit dem TBV Lemgo Lippe sowie dem VfL Großwallstadt als gemeinsamer Dritter hinter Rekordsieger Kiel (12 Titel) und dem VfL Gummersbach (5). Zu jenen Flensburgern, die dreimal in Folge (2003 bis 2005) den Pokal gewannen, gehören Christian Berge, Lars Christiansen, Joachim Boldsen, Jan Holpert und Sören Stryger.

Der aktuelle SG-Trainer Maik Machulla war in Doppel-Funktion an Flensburgs letztem Pokalsieg beteiligt: eigentlich war er Co-Trainer von Ljubomir Vranjes, musste aufgrund von Personalknappheit aber auch gelegentlich als Spieler einspringen. 2015 gelang dieser vierte und bislang letzte Erfolg -  und dies mit einem epischen Sieg nach Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg. 24:24 nach 60 Minuten, 27:27 nach 70 Minuten - und dann tritt ein damals 21-jähriger Schwede an, der die SG mit dem 5:4 im Siebenmeterwerfen aufs Podium wirft: Hampus Wanne, der ein Jahr zuvor schon das Siebenmeterwerfen im Champions-League-Halbfinale entschieden hatte.

In einem Punkt der ewigen Pokalstatistik liegt die SG vor dem THW: denn die Flensburger standen sieben Mal in Folge - von 2011 bis 2017 - in einem Pokalfinale. Was keiner anderen Mannschaft gelang: dreimal verloren sie gegen Kiel, je einmal gegen die Füchse aus Berlin (2014) und den SC Magdeburg (2016).  Seit der 2017er Finalniederlage gegen den THW konnten sich die Flensburger bis 2023 nicht mehr fürs REWE Final4 qualifizieren, schieden dreimal im Achtelfinale (gegen Berlin 2017/18, Magdeburg 2018/19 und Hannover 2019/20) sowie in der vergangenen Pokalsaison 2021/22 gegen Erlangen in Runde zwei aus.

Nun geht es - als Anwurf zum ersten REWE Final4 in der LANXESS arena Köln - zum sechsten Mal in einem Pokal-Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen. Und diese Statistik spricht ganz klar für die SG: alle fünf Halbfinals gegen die Badener gewann das Team aus dem hohen Norden.

Das REWE FINAL4 2023 im Überblick:

Samstag, 15. April 2023
16:10 Uhr: SG Flensburg-Handewitt vs. Rhein-Neckar Löwen (Sky und ARD)
19:00 Uhr: SC Magdeburg vs. TBV Lemgo Lippe (Sky und skysport.de)

Sonntag, 16. April 2023
12:45 Uhr: Spiel um Platz 3 (Sky und sportschau.de)
15:40 Uhr: Finale um den DHB-Pokal (Sky und ARD)

Foto: Klahn