22.02.2018  LIQUI MOLY HBL

Erik Schmidt: „Wir haben eine Vorbildfunktion“

Erik Schmidt ist nicht nur Kreisläufer bei den Füchsen Berlin, sondern auch leidenschaftlicher Taucher. Im Interview verrät er, wie sein Hobby seine Sicht auf gesellschaftliche Themen verändert hat und weshalb Profisportler gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können.

Erik, wie hast du die EM-Pause genutzt?

Erik Schmidt: Ich habe ein paar Tage Urlaub gemacht, war tauchen und habe mich erholt. Das war gut um den Kopf freizubekommen und um mit neuer Kraft wieder einzusteigen.

Es stehen intensive Wochen an, wie schafft man da einen Ausgleich neben dem Handball?

Erik Schmidt: Wenn der Spielplan so voll ist wie in den nächsten Wochen, dann liegt der Fokus ganz klar auf dem Handball. In nächster Zeit haben wir fast immer alle drei Tage ein Spiel. Wir spielen zum Beispiel am Donnerstag gegen Leipzig und treffen uns schon am Freitagmorgen um 6:30 Uhr wieder, um nach Spanien zu fliegen. Da bleibt nur wenig freie Zeit, die man dann hauptsächlich zur Regeneration nutzt. Wenn dann wieder etwas mehr Zeit ist werde ich mich mal umschauen, wie und wo ich zum Beispiel auch in Berlin tauchen gehen kann. Bisher habe ich das nur im Urlaub gemacht, so wie jetzt im Januar. Für mich ist das super, um Kraft zu tanken.

Ein eher ausgefallenes Hobby, bei dem nicht nur die sportliche Betätigung, sondern auch die Umgebung eine große Rolle spielt. Hat sich dadurch dein Verhältnis zur Natur verändert?

Erik Schmidt: Absolut, ich habe zum Beispiel erst durch das Tauchen so richtig begriffen, wie wichtig das Thema Umweltschutz ist. Durch meine direkten Erfahrungen wird das Thema immer wichtiger für mich. Jedes Jahr landen tausende Tonnen von Plastik im Meer, Korallenriffe sterben und die Artenvielfalt ist bedroht. Der Schutz der Umwelt ist aber eine Verantwortung, die wir als Menschen tragen. Damit wurde leider viele Jahre leichtfertig umgegangen.

Siehst du die Chance, als Leistungssport auch gesellschaftliche Themen in die Öffentlichkeit zu tragen?

Erik Schmidt: Auf jeden Fall. Gerade da wir in der Öffentlichkeit stehen haben wir eine Vorbildfunktion und auch einen gewissen Einfluss. Es gibt Menschen, die sich dafür interessieren, was wir machen und denken und sagen. Die können wir erreichen und vielleicht Interesse für bestimmte wichtige Themen wecken. Und sei es nur, dass sie darüber nachdenken, weniger Plastiktüten zu kaufen. Damit wäre schon viel geholfen.

Lass uns noch einen Blick auf das Sportliche werfen. Ihr seid nach der Pause mit einem Sieg gegen Ludwigshafen gestartet, im EHF-Pokal war aber noch etwas Sand im Getriebe.

Erik Schmidt: Unser Start war nicht ganz optimal. Gegen die Eulen haben wir einen souveränen Job gemacht, aber die Niederlage gegen St. Raphael ärgert uns natürlich. Immerhin haben wir gegen Lund nach einem holprigen Start am Ende doch recht deutlich gewonnen.

Nur kommt der SC DHfK Leipzig zu Besuch. Im Hinspiel habt ihr erst nach dem Schlusspfiff durch einen direkten Freiwurf den Ausgleich erzielt.

Erik Schmidt: Grundsätzlich ist es ein normales Bundesligaspiel, das durch die räumliche Nähe eine gewisse Brisanz erhält. Im Hinspiel haben wir mit dem nötigen Quäntchen Glück noch gewonnen. Ich denke es wird wieder ein super enges, spannendes und ansehnliches Spiel.

Vielen Dank für das Gespräch!

Erik Schmidt im 7Meter-Porträt