27.09.2018  LIQUI MOLY HBL

Patrick Rentschler (SG BBM): „Wir können es, müssen es nur zeigen“

Ausgerechnet im Derby gegen FRISCH AUF! Göppingen ist der Knoten bei Aufsteiger SG BBM Bietigheim mit dem ersten Saisonsieg geplatzt. Für Kapitän Patrick Rentschler war es nicht nur deshalb ein ganz besonderes Spiel, immerhin traf er erstmals in einem Punktspiel auf seinen Bruder Marco. Im Interview berichtet er, wie die Familie Rentschler mit dem Bruderduell umging, wer wem die Daumen gedrückt hat und was ihn zuversichtlich stimmt, den Klassenerhalt zu schaffen.

Patrick, Glückwunsch zum ersten Saisonsieg! Habt ihr den Derbysieg gegen FRISCH AUF! gebührend gefeiert?

Patrick Rentschler: Auf jeden Fall. Wir waren in Wetzlar auch schon nah dran am ersten Sieg, umso schöner, dass es jetzt endlich geklappt hat. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir im Derby was holen können und das hat dann ja auch Gott sei Dank funktioniert.

Obendrein hast du auch noch gegen deinen Bruder gewonnen. War das eine besondere Genugtuung?

Patrick Rentschler: Er musste sich auf jeden Fall ein, zwei Sprüche die Woche über anhören (lacht). Zumal es das erste Punktspiel war, in dem wir aufeinandergetroffen sind. Der Sieg gewinnt für mich jetzt aber nicht zusätzlich an Bedeutung, nur weil mein Bruder in Göppingen spielt.

Wenn die Rentschler-Brüder in Bietigheim gegeneinander spielen war doch sicher auch die ganze Familie anwesend. Wer hat da wem die Daumen gedrückt?

Patrick Rentschler: Alle, die hier in der Umgebung wohnen, waren da. Großeltern, Onkel, Tanten und natürlich unsere Eltern. Ein Freund meiner Eltern hat mir erzählt, dass meine Mutter zuerst für Göppingen war. Der hat ihr dann aber eine Ansage gemacht und danach hat sie dann doch mehr für Bietigheim geklatscht (lacht). Mein Vater hat uns zwar beiden die Daumen gedrückt, dass wir ein gutes Spiel machen, aber da er früher selbst für Bietigheim gespielt hat, hat er schon mehr für die SG BBM mitgefiebert. 

Kann man sagen, dass ihr mit diesem Erfolg nun endgültig in der DKB HBL angekommen seid?

Patrick Rentschler: Ja, denke ich schon. In Wetzlar und Leipzig haben wir ja auch schon 40 bis 50 Minuten wirklich gut gespielt, konnten dann aber nicht mehr nachlegen und sind etwas eingebrochen. Gegen FRISCH AUF! war es wieder ähnlich. Die ersten 30 Minuten waren richtig gut, danach haben wir etwas abgebaut, aber diesmal eben nicht in dem Maße wie in den Spielen davor. Daher hat uns der Sieg gezeigt, `Wir können es, wir müssen es nur zeigen`. Hoffentlich gelingt uns das dann auch gegen den BHC.

 

Der Bergische HC ist wie ihr Aufsteiger, steht nach sechs Spielen auf einem sensationellen fünften Platz. Wie stehen am Sonntag eure Chancen, auch beim BHC Punkte mitzunehmen?

Patrick Rentschler: Die Mannschaft ist extrem gut, das muss man schon sagen. Das hat man ja auch letztes Jahr schon gesehen. Da haben wir in der Rückrunde beim BHC knapp verloren und seither haben sie sich noch einmal ordentlich verstärkt. Da muss bei uns am Sonntag wieder alles passen, dass wir da was holen können.

Wo siehst du den größten Unterschied zwischen der 1. und der 2. Liga?

Patrick Rentschler: Wir sind eine relativ junge Mannschaft, bei vielen fehlt daher einfach noch die Erfahrung. Das fiel in der 2. Liga nicht so sehr ins Gewicht wie jetzt in der 1. Liga. Außerdem ist die Qualität der Gegenspieler höher und das Spiel ist um einiges körperlicher und dynamischer. Der Faktor Kraft macht viel aus.

Nach dem letzten Aufstieg ging es für euch nach der Saison 2014/15 direkt wieder zurück in Liga 2. Wie siehst du euch in dieser Saison aufgestellt?

Patrick Rentschler: Ganz nüchtern betrachtet sind damals vier Mannschaften abgestiegen, jetzt sind es nur noch zwei. Allein daher sind die Chancen für uns schon größer den Klassenerhalt zu schaffen. Außerdem konnten wir damals in den ersten Spielen noch nicht so mithalten, wie wir es jetzt getan haben. Und wir lernen aktuell noch mit jedem Spiel dazu und gewöhnen uns an die Liga. Wenn wir diese Entwicklung über die nächsten Wochen beibehalten können und es schaffen, in den Spielen gegen Mannschaften, die auch unten drin stehen, unsere Leistung über 60 Minuten abzurufen, bin ich da ganz positiv. Die zwei Punkte gegen Göppingen sind für uns natürlich ein absoluter Bonus und ich hoffe, dass wir daraus das Selbstvertrauen ziehen, dass wir in jedem Spiel bis zum Ende mithalten können.

Vielen Dank für das Gespräch!

Fotos: Wolf