04.06.2023  2. HBL

Vierter Sieg in Folge: Nordhorn gegen Dormagen erfolgreich

Die HSG Nordhorn-Lingen bescherte ihren Fans im letzten Heimspiel der Saison einen erfreulichen Handballabend! Mit 35:25 gewann das Team von Daniel Kubes gegen den TSV Bayer Dormagen. Samuel Lindberg mit sieben Treffern und Torwart Bart Ravensbergen mit 14 Paraden hatten einen großen Anteil am Erfolg der HSG.

Samstagabend, 19:20 Uhr. Muckelig warm ist es wieder im Euregium, und die Vorfreude auf das letzte Heimspiel ist groß. Alle Plätze in der Halle sind mit roten oder weißen Transparenten ausgestattet, denn – ihr wisst es – eine große Choreo ist vorbereitet worden. Doch dazu gleich.

Unser Kader ist bis auf die drei Rekonvaleszenten komplett, das heißt, dass auch die Jung-Väter Björn Buhrmester und Georg Pöhle wieder mit dabei sind. Und auch Bayer Dormagen ist im Gegensatz zum Hinspiel am 2. Weihnachtstag nahezu vollzählig. Unterstützt werden die Wiesel von einer ganz beachtlichen Fangruppe – darunter die 3. Herren des TSV, die ihre Mannschaftsfahrt an diesem Wochenende in die Grafschaft gelegt haben.

Kurz bevor das HSG-Team in die Halle einläuft, wird alles in Rot und Weiß getaucht. Marc, der heute Geburtstag hat, und seine Mitstreiter von der Äppler Crew haben ganze Arbeit geleistet, und die 2.005 Zuschauer machen alle mit. Eindrucksvoll – ein großes Dankeschön an alle Beteiligten! Und damit rein ins Spiel ...

... bei dem wir heute direkt in die Halbzeit springen: 18:14 lautete der Spielstand – die ersten 30 Minuten waren also gut gelaufen für unsere HSG, die gerade in den ersten 25 fast alles richtig gemacht hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 17:10, die Wiesel hatten also zum Schluss noch etwas aufgeholt und die Pause kam für die Männer von Daniel Kubes zum richtigen Zeitpunkt.

Der Reihe nach: Als es nach sechs Minuten schon 4:0 stand, hatte Ravensbergen bereits vier Bälle gehalten. Beim Stand von 5:2 nahm TSV-Trainer Flohr schon die erste Auszeit (10.). Kurz darauf erhielt Wasielewski schon seine zweite Zeitstrafe, doch das fiel kaum ins Gewicht, denn die Jungs in Rot waren konzentriert bei der Sache. Das 8:4 erzielte der bis dato omnipräsente Pöhle mit dem letzten Ball vor dem Zeitspiel-Pfiff. Mitte der ersten Halbzeit gerieten die Wiesel in doppelte Unterzahl und es hieß 10:6 (18.).

Die Roten bauten ihren Vorsprung aus. Als Lindberg per Tempogegenstoß raffiniert auf 15:8 stellte, wurde es im ohnehin schon lauten Euregium ohrenbetäubend (23.). Das 17:10 hatten wir schon erwähnt, doch die in Blau und Weiß spielenden Wiesel kamen wieder auf -4 heran. Wenn, dann waren sie aus dem Rückraum erfolgreich (Rehfus, 5 Tore). Doch das konnten die HSG-Akteure natürlich auch, Pöhle stand zu diesem Zeitpunkt bei 4 von 4. Gute Aussichten für die zweite Hälfte.

Und die begann wie die erste! Die HSG erzielte gleich die ersten drei Treffer und „gewann" dabei sogar eine Unterzahl-Situation. Beim 23:15 durch den bestens aufgelegten Possehl hieß es zum ersten Mal +8. Als vierzig Minuten gespielt waren, gab's die nächsten Höhepunkte: Lindberg erkämpfte phänomenal einen Ball an der Seitenlinie und passte auf Seidel, der das 26:17 warf. Ritterbach schrie seine Freude über das 27:17 ins begeisterte Publikum, und Lindberg erzielte nach grandiosem Kempa-Anspiel von Terwolbeck gar das 28:17. Der Jubelsprung des Schweden fiel dann noch höher aus als beim Treffer Sekunden zuvor. Dann hielt Ravensbergen einen freien Ball nach Tempogegenstoß, Possehl netzte zum fünften Mal nacheinander für seine Farben ein – es stand 29:17 und das Euregium glich einem Tollhaus (46.)!

Und zwar einem ziemlich heißen – die Wischer waren im Dauereinsatz und hätten auf den Tribünen eigentlich direkt weitermachen können. Stören ließen sich die Zuschauer von den Temperaturen in ihrer Anfeuerung nicht – im Gegenteil: Auch eine La-Ola-Welle schwappte wieder durch die Halle. Und weiter ging's: Wasielewski kassierte seine dritte Zeitstrafe, und die Wiesel aus Dormagen – konsequent unterstützt von ihrem Anhang – hielten nochmals dagegen. Auch ihnen gelangen vier Treffer in Serie und sie kämpften sich auf 30:22 heran (52.). Für eine Wende kamen sie zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr in Frage.

Und die Roten schraubten in den letzten Minuten das Ergebnis noch auf 35:25. Angstgegner und „Kryptonit" Bayer Dormagen war bezwungen, der erste Teil eines großartigen Handballfestes war zu Ende. Statistik: Lindberg (7), Pöhle (6), Possehl und Marschall (je 5) waren heute am treffsichersten, Ravensbergen kam auf starke 14 Paraden (39 %). Drei der zu verabschiedenden Akteure hatten also noch einmal Hauptrollen inne. Und dann wurde es „offiziell". Geschäftsführer Matthias Stroot bedankte sich zunächst herzlich bei allen, die zum Gelingen dieser HSG-Saison beigetragen hatten. Anschließend bat er nacheinander die Spieler zu sich, die den Club im Sommer verlassen werden:

Jaime Fernandez war mit HB Montpellier im Einsatz, also waren Julian Ranftl und Samuel Lindberg die ersten, die ihren mehr als verdienten Applaus vom Publikum erhielten. Und dann betrat Julian Possehl das Parkett. Unsere Nr. 48 bekam Sprechchöre von der Mannschaft und griff auch selbst zum Mikrofon. Mit einer Träne im Auge bedankte er sich für fünf Jahre bei der HSG und ganz besonders herzlich bei seiner Familie – Frau und Tochter waren natürlich auch wieder mit dabei. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit dem sympathischen Linkshänder. Und das gilt natürlich auch für Keeper Bart Ravensbergen, der sich ebenfalls für fünf sehr gute gemeinsame Jahre bedankte, auch seine zukünftige Ehefrau nicht vergaß und sich mit einem „Auf Wiedersehen" verabschiedete. Wir werden euch in allerbester Erinnerung behalten und wünschen von ganzem Herzen alles Gute.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann