18.05.2023  2. HBL

Potsdam gewinnt gegen Schlusslicht Würzburg!

Der 1. VfL Potsdam hat sein Heimspiel gegen die Wölfe Würzburg mit 37:35 (22:17) gewonnen. Gegen den bereits feststehenden Absteiger konnte das Team von Trainer Bob Hanning wieder vor heimischer Kulisse punkten und bleibt der größte Verfolger des Quartetts an der Tabellenspitze. Tim Grüner erzielte acht Tore.

Die Partie begann mit einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten und versuchten, durch schnelles Tempospiel in der Offensive einfache Tore zu erzielen, was aber bei beiden Mannschaften zu einigen einfachen Fehlern im Umschaltspiel führte.

Mit Ausnahme von Moritz Sauter und den Langzeitverletzten Karl Roosna und Maxim Orlov traten die Adler in Bestbesetzung des VfL-Kaders an. Top-Scorer Max Beneke bekam nach seiner Verletzung grünes Licht von den Ärzten, stand somit von Beginn an wieder auf der Platte und erzielte schon in der Anfangsviertelstunde zwei Treffer. Auch Kapitän Lasse Ludwig, nach seinen Einsätzen bei den Füchsen Berlin gegen Flensburg, Erlangen und den Bergischen HC wieder zurückgekehrt, Matthes Langhoff und Marcel Nowak waren nach ihrer Pause in der vergangenen Woche wieder mit dabei.

Mit zunehmender Spielzeit kamen die Potsdamer immer besser ins Spiel und konnten sich nach zwölfeinhalb Minuten erstmals mit drei Toren absetzen (9:6). Gästetrainer Julian Thomann sah sich daraufhin gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen.

Doch auch in der Folge behielten die Adler die Oberhand und hielten zuerst ihren drei Tore Vorsprung, ehe das Team durch starke Paraden von Lasse Ludwig und Treffer von Matthes Langhoff, Dustin Kraus und Marcel Nowak seinen Vorsprung auf 17:12 ausbauen konnte. Die Gäste aus Würzburg versuchten, sich vor der Halbzeit noch einmal näher heran zu kämpfen und verkürzten zwischenzeitlich auf einen Rückstand von vier Toren. Die Potsdamer hielten ihre Führung aber souverän und gingen mit einem 22:17 in die Pause.

Die Überlegenheit des VfL setzte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs fort. Lasse Ludwig entschärfte in der 31. Minute einen Siebenmeter von Dominik Schömig, und auch Steffen Kaufmann scheiterte im nächsten Versuch an Potsdams Nummer eins. Im Angriff leistete sich die Mannschaft von Bob Hanning in den folgenden Minuten zu viele Fehlpässe, technische Fehler oder scheiterte am Aluminium, wodurch sie die Wölfe aus Würzburg wieder näher herankommen ließ (25:22).

In der 40. Spielminute gelang es Patrick Schmidt mit einem präzisen Schlagwurf ins Eck und Benedikt Brielmeier den Vorsprung der Adler auf 26:24 zu verkürzen. Bob Hanning reagierte mit seiner zweiten Auszeit auf diese Spielentwicklung. Nach der Unterbrechung setzte sich sein Team durch zwei Siebenmetertore von Tim Grüner, wovon zweiterer seinen 70. Saisontreffer markierte, wieder auf vier Treffer ab (28:24).

Doch die Wölfe Würzburg ließen sich auch in der Schlussphase nicht abschütteln, kämpften leidenschaftlich und verringerten den Vorsprung wieder auf zwei Tore (35:33). Daraufhin nahm Bob Hanning in der 57. Spielminute seine dritte Auszeit, um seine Mannschaft auf die letzten Minuten einzustimmen. Der VfL behielt in der Crunchime die Nerven und siegte am Ende mit 37:35.

Stimmen zum Spiel:

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: "Wir haben schon besser gespielt, fokussierter gearbeitet und waren im Kopf mehr da. Wir haben ganz Vieles einfach nicht gut verteidigt, gefühlte zwölf Tore über den Kreis bekommen. Auch hinten raus waren wir nicht so im Fokus, wie ich das von den Jungs gewöhnt bin. Sowas passiert uns zum Glück sehr selten, weshalb ich mich nicht fürchterlich ärgere. Das wäre mal so ein Spiel gewesen, was gut gewesen wäre, wenn du verlierst, weil es dir dann in der nächsten Saison auf keinen Fall noch einmal passiert. Wir haben die Wölfe Würzburg immer wieder ins Spiel kommen lassen. In der Summation es einfach zu wenig, was wir heute gemacht haben. Gewonnen haben wir durch den Wechsel auf Balu am Kreis, der es wirklich sehr gut gemacht hat und der Nervenstärke von Tim Grüner am Siebenmeterpunkt. Von daher gab es auch einige Lichtblicke, aber unter dem Strich, war mir das einfach zu wenig."

Julian Thomann, Trainer Wölfe Würzburg: "Glückwunsch an Potsdam zum am Ende des Tages verdienten Sieg. Wir hatten unheimliche Probleme in der ersten Halbzeit, kriegen Kreuzbewegungen gar nicht verteidigt und waren schlecht in der 1:1-Situation. Eigentlich ist das Spiel da schon weg. Wir schaffen es ganz gut, uns in der zweiten Halbzeit zurück zu kämpfen. Da haben wir auch ein bisschen Glück, dass alles fruchtet. Torwartwechsel, 3-2-1, Umstellung auf zwei Kreis – das hat sehr gut geklappt und war mit einer besseren Disziplin dafür verantwortlich, dass wir uns rankämpfen. Ich lobe mein Team eigentlich jede Woche für diese Charakterstärke. Kämpferisch sind wir voll da und lassen uns nicht hängen, und das sollte man ruhig hervorheben. Leider haben wir es nicht geschafft, auf ein Tor ranzukommen, obwohl wir die Chance dazu hatten. Dementsprechend eine verdiente Niederlage, denn 37 Gegentore sind einfach zu viel, um in der 2. Liga zu gewinnen."

Dustin Kraus: "Ich glaube, das war heute eine Sache der individuellen Qualität und Hocheffizienz, die auf beiden Seiten gefehlt hat. Mit dem Sieg können wir auch nicht zufrieden sein, aber glücklich, am Ende doch mit 2 Toren gewonnen zu haben. Grundsätzlich müssen wir einfach besser spielen gegen eine solche Mannschaft, weil wir die Ambitionen haben, oben mitzuspielen. Da muss man auch einfach mal in diesen Spielen zeigen, dass man mit höherem Abstand gewinnt und nicht nur mit den 2 Toren von heute."

Statistik:

1.VfL Potsdam: Ludwig (13 Paraden), Ferjan; Hansson (1), Flathe, Simic (1), Beneke (4), Kaludjerovic, Thiele (1), Nowak (3), Grüner (8/6), Akakpo (3), Urios Gonzalez (4), Fuhrmann (2), Günther, Langhoff (6), Kraus (4)

Wölfe Würzburg: Maier (4 Paraden), Wieser (5 Paraden); Krenz, Schömig (3), Böhm (2), Karle (4), Neagu (4), Schmidt (4), Kaufmann (3), Dürr, Hack, Geis, Brielmeier (6), Rose, Seidler (8), Franke (1)

Quelle: 1. VfL Potsdam / Foto: Goeres