08.06.2023  2. HBL

Nach hartem Kampf: Punkteteilung zwischen Potsdam und Lübbecke

Der 1. VfL Potsdam und der TuS N-Lübbecke lieferten sich im letzten Spiel der Saison ein spannendes Duell und teilten sich am Ende die Punkte. Dabei gelang Max Benecke wenige Sekunden vor Schluss der Treffer zum 32:32 (18:16)-Ausgleich. Die Adler beenden ihre Aufstiegssaison damit auf dem siebten Rang, Lübbecke wird in der Gesamt-Tabelle Fünfter.

Der TuS N-Lübbecke, der sich durch zwei Niederlagen gegen Eisenach und Bietigheim aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatte, wollte mit einem versöhnlichen Saisonabschluss in die Sommerpause gehen. Die Nettelstedter starteten dementsprechend kämpferisch und hoch motiviert in die Anfangsphase des Spiels. Nach fünf Minuten konnte sich das Team von Trainer Michael Haaß durch die Tore von Peter Strosack, Dominik Ebner und Rutger ten Velde erstmals etwas absetzen (1:4).

Die Adler verschliefen hingegen den Start und leisteten sich unnötige technische Fehler. Ab der siebten Spielminute starteten sie mit Toren von Max Beneke und Emil Hansson eine erfolgreiche Aufholjagd. Max‘ Anschlusstreffer zum 4:5 markierte sein 200. Tor der Saison. Kurz danach ging der VfL durch Tore von Cyrill Akakpo erstmals mit 6:5 in Führung. Ab dem Zeitpunkt entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch.

Die Adler mussten heute auf ihren Rechtsaußen Marcel Nowak verzichten, nachdem er nach einem Zweikampf im Duell gegen den ThSV Eisenach das Bewusstsein verloren hatte. „Marcel geht es den Umständen entsprechend gut. Das ist die gute Nachricht. Aber es wäre unverantwortlich, einen Spieler wenige Tage nach einer Bewusstlosigkeit einzusetzen“, erklärte Bob Hanning vor der Partie. Für ihn stand ein weiteres Mal Max Günther im Aufgebot Potsdams. Der 18-Jährige konnte vor eineinhalb Wochen die Deutsche Meisterschaft mit der A-Jugend der Füchse Berlin feiern.

Nach 17 gespielten Minuten schafften es die Potsdamer, sich in Unterzahl durch den Treffer von Emil Hansson zum ersten Mal eine zwei Tore Führung zu erspielen (11:9). Trainer Bob Hanning nahm daraufhin seine erste Auszeit. Trotz mehrerer Unterzahlsituationen konnten die Adler ihren Vorsprung bis zur Halbzeit halten und gingen mit einem 18:16 in die Pause.

Nach der tollen Halbzeitshow des SG Blau-Weiß Beelitz, die sich mit ihrem WM-Team für Colorado im Rope-Skipping präsentierten, und einem Interview mit zwei Auszubildenden des Spieltagspresenters MBS, kamen beide Mannschaften zurück auf die Platte. Der TuS N-Lübbecke kam mit Wut aus der Kabine und schaffte es schon nach sechs Minuten im zweiten Durchgang durch Yannick Dräger und Tin Kontrec wieder zu verkürzen, ehe Dominik Ebner den Ausgleichstreffer erzielte (19:19). Bob Hanning reagierte mit seiner zweiten Auszeit.

In der Folge setzte sich der offene Schlagabtausch fort, der sich schon durch über die meiste Zeit des ersten Abschnittes erstreckte. TuS-Kapitän und Rechtsaußen Peter Strosack, für den das heutige Spiel das letzte im Trikot des TuS N-Lübbecke war, leitete sein Team über die gesamte Partie und konnte sich mit insgesamt 5 Treffern gebührend von seiner Mannschaft verabschieden.

Nach einem Foul an Max Beneke sah Tin Kontrec eine zwei Minuten Zeitstrafe. Diese Überzahl nutzten die Adler eiskalt aus und zogen wieder auf drei Treffer davon (28:25). Kurz darauf verwandelte Tim Grüner einen weiteren Siebenmeter zum 29:25. Doch die Nettelstedter ließen sich nicht abschütteln und verkürzten wieder auf zwei Treffer, was Bob Hanning dazu veranlasste, früh seine dritte Auszeit zu nehmen.

Beim Spielstand von 29:28 nahm Gästetrainer Michael Haaß seine zweite Auszeit, um seine Mannschaft auf die Schlussphase einzustimmen. Dieses Timeout erzielte seine gewünschte Wirkung, und die Lübbecker schafften es auch durch die starken Paraden von Torwart Havard Asheim die Begegnung zu drehen (30:32). In den letzten zwei Minuten gelang den Adlern eine fulminante Aufholjagd, die in dem Ausgleichstreffer von Max Beneke wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff gipfelte. So endete das letzte Saisonspiel der Adler mit 32:32.

Nach dem Ende der Partie und der offiziellen Verabschiedung von Rolando Urios Gonzalez und Vasilije Kaludjerovic ging es mit allen Partnern, Vereinsmitgliedern, Fans, Zuschauern, Mitarbeitern, freiwilligen Helfern und der gesamten Mannschaft ins Foyer, um gemeinsam den Saisonabschluss gebührend zu feiern.

Stimmen zum Spiel:

Tim Grüner: „Es war heute eine super Atmosphäre. Wir haben uns gefreut, dass zum letzten Heimspiel so viele Zuschauer da waren. Wir hatten uns auf eine enge Partie eingestellt und waren nach dem Spielverlauf am Ende glücklich mit einem Punkt.

Max Beneke: „Wir sind heute einfach schwierig ins Spiel reingekommen, haben Mitte der ersten Halbzeit unsere Abwehr sehr gut gestellt und kommen gut ins Tempo. Dann gehen wir mit einer zwei Tore Führung in die Halbzeit, aber gleich zum Anfang kommen sie innerhalb von fünf Minuten wieder ran. Das ist uns diese Saison häufiger passiert und daran müssen wir unbedingt arbeiten. Am Ende hatten wir uns wieder mit vier Toren abgesetzt und müssten das eigentlich über die Zeit bringen. Aber dann fehlen uns am Ende die Körner, Lübbecke kommt wieder ran und wir haben Glück, dass wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich machen. Anfang der Saison hätte wohl keiner geglaubt, dass wir so gut mitspielen können, aber wenn man sieht, wie die meisten Spiele gelaufen sind, wären sicherlich noch mehr Punkte für uns drin gewesen. Alles in allem sind wir aber sehr zufrieden.“

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: „Wir wollten dieses Spiel unbedingt noch einmal nach Hause bringen, um mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen. Und damit sich die Jungs auch noch einmal für ihre Leistung belohnen. Das Unentschieden geht völlig in Ordnung. Wenn man das ganze Spiel sieht, ist das das gerechte Ergebnis. Es wäre sehr schade gewesen, wenn wir die Partie jetzt wieder mit einem Tor verloren hätten. Ich freue mich, dass sich Max Beneke mit dem letzten Wurf noch einmal belohnen konnte. Am Ende fühlt sich uns auf jeden Fall nach einem gewonnenen Punkt an.“

Michael Haaß, Trainer TuS N-Lübbecke: „Ich glaube wir haben heute ein unterhaltsames Spiel mit einem gerechten Ergebnis gesehen. Vielleicht können wir sogar noch ein Tick zufriedener sein, da wir bis auf die Anfangsviertelstunde, fast das ganze Spiel einem Rückstand hinterhergelaufen sind. Ich finde wir haben ein intensives Handballspiel gesehen, wo man nicht hätte denken können, dass es um nichts mehr geht. Beide Mannschaften waren mit viel Kampf und Leidenschaft bei der Sache. Wir schaffen es ganz kurz vor Schluss, in eine Position zu kommen, wo wir das Spiel eigentlich nach Hause bringen sollten. Aber ich glaube es können alle ganz gut leben, dass im letzten Wurf noch das Unentschieden fällt.“

Statistik:

VfL Potsdam: Ludwig ( 1 Parade), Ferjan ( 10 Paraden), Voncina, Hansson (5), Flathe, Simic (1), Beneke (7), Kaludjerovic, Thiele (3), Grüner (6/5), Akakpo (2), Urios Gonzalez (1), Fuhrmann, Günther (2), Sauter (5), Kraus

TuS N-Lübbecke: Asheim (4 Paraden), Katsigiannis (3 Paraden), Holzhacker, ten Velde (2), Ebner (7), Petreikis (3), Strosack (5), Dräger (1), Kontrec (1), Mrakovcic (1), Nissen (1), Vésteinsson Östenberg (4), Petrovsky (2), Skroblien (5/2)

Quelle: 1. VfL Potsdam / Foto: Goeres