19.03.2023  2. HBL

Halbzeitrückstand aufgeholt: Lübbecke gewinnt gegen Lübeck!

Die zweite Halbzeit gehörte dem TuS N-Lübbecke! Nach einem 14:18-Halbzeitrückstand gegen den VfL Lübeck-Schwartau kamen die Lübbecker wie ausgewechselt zurück auf die Platte und drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Mit 27:26 konnten sie am Ende doppelt vor heimischem Publikum punkten.

Eisenach hatte schon am Freitag in Essen verloren, der Weg schien dadurch wohl geebnet für den Sprung auf Rang 2 für den TuS N-Lübbecke. Doch diese Wegstrecke bis zum 27:26-Sieg wurde für die Haaß-Schützlinge am Samstagabend nicht allein äußerst steinig, sondern sie waren bei Halbzeit – um im Bild zu bleiben – gar gefährlich vom Weg abgekommen. Das 14:18 war der verdiente Rückstand nach 30 Minuten für den TuS, weil die Gäste vom VfL Lübeck-Schwartau bis dahin befleißigten, was doch im Grunde der TuS hatte zeigen wollen. Mut, Selbstvertrauen, Schnelligkeit und Raffinesse. In der 1. Halbzeit beim VfL auszumachen, in den zweiten 30 Minuten aber dann bei N-Lübbecke.

So leicht lässt sich die zum Ende hin höchst spannende Partie beschreiben. Nachdem TuS-Linksaußen Tom Skroblien zum 22:22 (45. Minute) getroffen hatte – es war der erste Gleichstand nach dem 5:5 (Dräger, 13.), kamen die Gäste nie mehr in Führung. Als zwischen der 34. bis zur 41. Spielminute Lübeck-Schwartau Torflaute meldete, begann das Spiel zu kippen. Mit der nun wieder stark zupackenden Abwehr, kamen erst die Kampfkraft, dann Selbstvertrauen und Spielfreude zurück ins Spiel der Rothemden. Und wie im Märchen, so gab es auch hier nach anfänglichen Irrungen und Wirrungen ein Happy End! Der Beginn in die Englische Woche ist also geglückt, trotz Stotterstart in Halbzeit Eins.

Recht früh deutete sich bereits an, dass das an diesem Samstagabend eher kein Spaziergang für den TuS-N werden dürfte. Beim 2:1 (7., verwandelter Siebener von Tom Skroblien) lagen die Lübbecker für lange Zeit das letzte Mal in Front. Die Gäste waren in ihren Angriffsaktionen viel flotter auf den Beinen und gefielen auch mit ihrem sehr wachen Deckungsverhalten. So blieb fast das einzige Positive beim TuS in der 1. Halbzeit, dass er den Rückstand nicht extrem hoch ausfallen ließ. Vor allem auf der Torwartposition (9:1 Paraden für Lübecks Keeper Dennis Klockmann) und aus dem Rückraum hatte der Gast bis dahin die Nase ganz deutlich vorn. Mex Raguse und Max Horner gelangen da noch Treffer (fast) ohne Gegenwehr.  

Eine Schlüsselszene des zweiten Durchgangs: Als Dominik Ebner das 26:24 in der 51. Minute erzielt hat und Lübeck-Schwartau aufs noch verwaiste TuS-Gehäuse wirft, aber Havard Asheim im Stile eines Fußball-Torwarts pariert, das kleine Leder noch über und um die eigene Torlatte bringt. Da war bereits die Hölle los in der Merkur Arena, machte das hiesige Publikum klasse Lärm. Spannend blieb es bis zum Schluss. So schwächte Schwartaus Bruhn zum 27:26 (59.) ab, das Petreikis-Tor zum 27:25 war grad erst passiert. Nach Auszeit und Ballbesitz brachte N-Lübbecke den Vorsprung in den letzten 40 Sekunden schließlich sehr clever über die Zeit!    

TuS-Kreisläufer und Abwehr-Ass Yannick Dräger bemängelte bei sich und den Defensiv-Kollegen, dass wir „zunächst viel zu passiv waren“. Aber der Sieg sei am Ende so in Ordnung gewesen, „nach solch einer erheblichen Leistungssteigerung“. Auch im „1 gegen 1“ habe man sich später in der Abwehr sehr verbessert gezeigt. Lübbeckes Rückraum-Rechter Dominik Ebner, mit 7 Treffern, davon 5 im zweiten Durchgang, bester TuS-Werfer gegen Lübeck-Schwartau, stellte heraus, dass nicht allein die Steigerung vorn noch auf die Siegerstraße geführt habe. „Toll auch, dass wir hinten nach dem Wechsel nur noch 8 Gegentore bekommen“.  

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann meinte nach der spannenden Partie mit dem TuS-Aufschwung im zweiten Durchgang, dass „ich nach diesem Verlauf natürlich glücklich bin, auch wenn es unter dem Strich eher ein schwächeres Spiel von uns gewesen ist“. In der 1. Halbzeit hätten noch „Aggressivität und Emotionalität gefehlt“. Die „tolle Kulisse“ sei an diesem Abend auch ganz besonders wichtig gewesen. Am Mittwoch gegen Hüttenberg wolle man „einen weiteren wichtigen Schritt“ gehen.

Quelle: TuS N-Lübbecke / Foto: Krato