15.05.2022  2. HBL

Eisenach überrascht Nordhorn-Lingen und klettert auf Rang vier

Der ThSV Eisenach ist weiter auf Erfolgskurs: Gegen Aufstiegsaspirant Nordhorn-Lingen feiern die Wartburgstädter einen überraschenden 26:24-Sieg und klettern mit 41:27 Punkten vorläufig auf den vierten Tabellenplatz.

„Eine tolle Willensleistung der gesamten Mannschaft, jeder hatte seinen Anteil“, stellte Kapitän Peter Walz heraus. Der Polizeikommissar aus dem Saarland war selbst erneut in Angriff und Abwehr eine der Säulen der Wartburgstädter. „Den Grundstein haben wir erneut in der Abwehr gelegt“, konstatierte Eisenachs Coach Misha Kaufmann. Da meinte er insbesondere die erste Halbzeit, als sein Team nur 8 Gegentore zuließ. Deckung und Torwart Johannes Jepsen riegelten gemeinsam ab. Nur die Würfe von Markus Stegefelt (insgesamt 8 Treffer aus 8 Versuchen) zappelten im Eisenacher Netz. Die 16 Gegentore im zweiten Abschnitt schmeckten dem Schweizer auf der Eisenacher Trainerbank allerdings nicht. allerdings nicht. Dass der ThSV Eisenach auf eine 5:1-Abwehr setzt, ist inzwischen bekannt, doch die Konkurrenz hat kaum praktikable Lösungen zur Hand. „Wir verfeinern und perfektionieren mit intensiver Arbeit unser Abwehrsystem. Jeder weiß, was er zu tun hat. Alle sind überzeugt von diesem Konzept. Mit dem Erfolg steigt unser Selbstvertrauen“, erklärt Alexander Saul.

Der Glaube an das eigene System und die eigene Leistung ließ den ThSV Eisenach auch eine Schwächephase im zweiten Abschnitt meistern, als die Gäste zum 15:15-Ausgleich kamen (43.), beim 17:17 (46.) die Partie auf des Messers Schneide stand. „In dieser Phase gefiel mir unsere Körpersprache überhaupt nicht. Man hat gesehen, wir haben eine sehr junge Mannschaft, die routinierten Gäste haben uns da ein bisschen den Zahn gezogen, uns vor Probleme gestellt. Im Angriff haben wir zu viel nachgedacht, letztendlich aber nicht den Kopf verloren“, konstatierte Misha Kaufmann. Seine Schützlinge scheiterten nach der Pause vielfach an Björn Buhrmester im Gästekasten.  „Eigentlich lag das Momentum bei uns. Mit der grandiosen Unterstützung von den Rängen entschieden die Eisenacher die Partie“, rekapitulierte Georg Pöhle, der Regisseur des Teams aus der Grafschaft. „Wir fanden nach dem 17:17 zu unserem System zurück. Im Angriffsspiel agierten wir wieder mutiger, spielten nicht mehr parallel, sondern wieder Richtung Tor“, begründete Eisenachs Rückraumspieler Jonas Ulshöfer, zu Spezialaufgaben eingewechselt, die Spielentscheidung. Fynn Hangstein, Martin Potisk und Alexander Saul waren die Initiatoren aus dem Eisenacher Rückraum. Martin Potisk zerrte an den Ketten, suchte den direkten Weg zum Tor, schuf dadurch auch die Lücken für seine Nebenleute. Dem ins ThSV-Gehäuse eingewechselten Fran Lucin gelangen wichtige Paraden. Die ohrenbetäubende Kulisse im Thüringer Handballtempel blieb nicht ohne Einfluss. Die Spieler des Zwei-Städte-Teams patzten. Die Hausherren netzten durch Martin Potisk (2) und Alexander Saul zum 20:17 ein (51.). Ivan Snajder, am Vortag seinen 25. Geburtstag feiernd, stibitzte sich kurz nach einer Auszeit von HSG-Coach Daniel Kubes das Leder und zirkelte dieses zum 21:17 in den verwaisten Gästekasten (51.). Die Eisenacher hatten das Signal zum 20. Saisonsieg auf Grün gestellt. Fynn Hangstein, mit einer 100-Prozent-Quote vom Siebenmeter-Strich, verwandelte einen an Martin Potisk verwirkten Strafwurf zum 24:19 (56.). Mit 9 Treffern war Fynn Hangstein erneut bester Werfer seines Teams, er überzeugte zugleich einmal mehr als Spitze der 5:1-Abwehr. Nach dem Treffer von Alexander Saul zum 26:22 (59.) brachen auf den Rängen alle Dämme. Längst feierte die blau-weiße Anhängerschaft ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen.

Quelle: ThSV Eisenach/ Foto: Sportfoto Eisenach