13.09.2019  2. HBL

Der Samstag in der 2.HBL: Wer kann die nächsten Ausrufezeichen setzen?

Es geht heiß her im Kampf um die beste Ausgangsposition in der 2.HBL: Während der VfL Lübeck-Schwartau sich mit zwei Punkten gegen den HC Elbflorenz unter den Top-Vier der Liga halten will, geht es für Coburg und Gummersbach im direkten Duell um erste Big Points. Außerdem empfängt der TV Emsdetten den TuS Ferndorf und der ThSV Eisenach die noch sieglosen Männer aus Konstanz.

19:00 Uhr: VfL Lübeck-Schwartau - HC Elbflorenz 2006

19:00 Uhr: VfL Lübeck-Schwartau - HC Elbflorenz 2006

Ärger und Enttäuschung über das Unentschieden beim TV Hüttenberg lagen in der vergangenen Woche in der Lübecker Luft. Zur Halbzeit lagen die Hansestädter mit einer 12:8-Führung noch voll auf Siegkurs. Am Ende reichte es dann aber doch nur zu einem Unentschieden in Hessen. „Ich habe zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Die ersten 30 Minuten waren wir gut und konsequent, die Führung auch in der Höhe absolut verdient. Im zweiten Durchgang haben wir dann leider etwas den Faden verloren und Hüttenberg zurück ins Spiel gelassen. Aber man muss dabei auch einige Dinge berücksichtigen. Meine Mannschaft ist gespickt mit jungen Spielern, die auch mal Fehler machen – und das auch dürfen. Dazu kommt, dass in dieser kleinen Halle eine extrem hitzige Atmosphäre herrscht, die auch gestandene Zweitligaspieler beeindruckt. Und dann war da auch noch diese rote Karte von Fynn Ranke, die uns mindestens in der Defensive herb getroffen hat.“, analysierte Lübecks Coach Piotr Przybecki den Punktverlust vor der neuen Aufgabe gegen den HC Elbflorenz.

Die Dresdner stehen derzeit mit nur einem Sieg auf dem Konto auf dem 14.Tabellenplatz. Damit hängen sie ihren eigenen Erwartungen noch etwas hinterher.  Überbewertet  werden sollten die Zahlen aber nicht, schließlich hätte das Auftaktprogramm für den HCE kaum schwieriger sein können. Nach dem Heimspiel gegen Eisenach, welches gewonnen werden konnte, folgten die Partien gegen die Spitzenmannschaften aus Hamm und Hamburg. Zudem muss Elbflorenz noch auf Finn Kretschmer verzichten, der einen Meniskusriss auskurieren muss: „Der Ausfall von Kretschmer ist ärgerlich für ihn und für Dresden. Aber auch so haben sie genug Power im Rückraum. Darauf werden wir uns gut vorbereiten. Außerdem spielen sie mit einem hohen Tempo und sind sehr variabel. Ich erwarte am Samstag nicht den Tabellen-14., sondern eine starke Auswärtsmannschaft, die bei uns etwas holen will. Aber das wollen wir auch, und darum werden wir 60 Minuten wieder alles reinwerfen, was wir haben“, blickt Przybecki gespannt auf die Partie. Besonders in der Abwehr wird sich sein Team etwas einfallen lassen müssen, denn Dresden verfügt bislang über den fünftbesten Angriff der Liga.  Daran anknüpfen will HC-Spielmacher und Strippenzieher Arsenyi Buschmann auch in der „Hansehölle“: „Die Spiele in Schwartau sind schon etwas Besonderes. Die Atmosphäre dort macht es jeder Mannschaft nicht leicht die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Für uns wird es wichtig sein unseren Plan bestmöglich umzusetzen und über 60 Minuten unsere Stärken auszuspielen.“ Es ist angerichtet für ein packende Partie – zu sehen wie immer live auf Sportdeutschland.TV.

19:00 Uhr: TV Emsdetten – TuS Ferndorf

19:00 Uhr: TV Emsdetten – TuS Ferndorf

Erleichterung machte sich am vergangenen Spieltag beim TuS Ferndorf breit. Mit dem 26:22-Heimsieg konnten endlich die ersten beiden Punkte der Saison bejubelt werden. Im Spiel gegen den TV Emsdetten soll der Aufwärtstrend jetzt fortgesetzt werden: „In dieser verrückten Liga ist es so, dass wir Woche für Woche versuchen müssen an unser Leistungsmaximum zu kommen. Und wenn uns das gelingt, kommen wir auch für Punkte in Frage“, ist TuS-Trainer Michel Lerscht überzeugt davon, dass sein Team die Auswärtsreise ins Münsterland mit guten Chancen antritt.

Der TVE steht aktuell mit ebenfalls nur einem Sieg, aber einem besseren Torverhältnis als Ferndorf auf dem elften Tabellenplatz. Nicht zuletzt wegen des Blicks auf das Punktekonto erwartet Michael Lerscht am Samstag ein Duell auf Augenhöhe: „Eine junge, hungrige Truppe, die körperlich sehr robust agiert. Bei meinem Trainerkollegen Daniel Kubes, den ich sehr schätze, hat es diesen Sommer eine Fluktuation im Kader gegeben, so dass sich der TVE noch im Findungsprozess befindet.“

Doch der Sieg gegen die HSG Krefeld am letzten Spieltag ließ angesprochenen Daniel Kubes zufrieden auf die Leistung seiner Jungs blicken: „Ich habe mich sehr über unseren Sieg in Krefeld gefreut. Das wir dort diese gute Abwehrleistung bieten konnten, hat in meinen Augen mit mehreren Faktoren zu tun. Wir treten in dieser Saison mehr als zuvor als geschlossener Abwehrverbund auf und unsere Neuzugänge besitzen gute Defensivqualitäten. Zudem haben unsere hervorragenden Torhüterleistungen zum Auswärtssieg beigetragen. Ich glaube, dass `Konsti´ am meisten davon profitiert, dass unsere Deckung gut steht. Er genießt es, das frischer Wind in unsere Mannschaft gekommen ist und geht als emotionaler Leader voran. Insgesamt haben wir mit unseren drei Keepern ein richtig gutes Torhütergespann.“ Die Abwehr des TVE scheint sich also gefunden zu haben – bleibt noch das große Fragezeichen hinter den Angriffsbemühungen der Grün-Schwarzen. Doch auch hier sieht der Trainer positive Entwicklungsschritte: „In diesem Bereich befinden wir uns ebenfalls auf einem guten Weg, auch wenn das nicht gleich für jeden offensichtlich ist. Klar, ich war in den vergangenen Spielen von unserem Angriffsspiel des Öfteren nicht begeistert. Aber mit jedem Training und jedem weiteren Spieltag finden wir besser zusammen, so dass es für mich nur eine Frage der Zeit ist, bis alle Mechanismen greifen.“ Aus Sicht des TVE greifen sie bestenfalls schon am Samstagabend, um die zwei Punkte gegen Ferndorf in eigener Halle zu behalten.

19:30 Uhr: HSC 2000 Coburg - VfL Gummersbach

19:30 Uhr: HSC 2000 Coburg - VfL Gummersbach

Ein echter Leckerbissen steht für die Fans in der HUK Coburg Arena auf dem Programm: Zum erst zweiten Mal in der Vereinsgeschichte trifft der HSC Coburg auf den Altmeister VfL Gummersbach.  Nicht nur deswegen verspricht das Duell viel Brisanz: Beide Teams hinken nach unerwarteten Niederlagen den Anforderungen der eigenen Fans ein Stück weit hinterher. Und ein weiterer Rückschlag würde die Stimmung im Kampf um die vorderen Tabellenplätze enorm trüben.

Coburgs Trainer Jan Gorr hält für sein Team im Vorfeld der Partie schon den Matchplan bereit: “Wir wollen variabel und kollektiv agieren. Im Angriff müssen wir wieder die gesamte Breite zur Geltung bringen. In der Abwehr nicht nur defensiv stehen, sondern den Gegner mit offensiven Aktionen unter Druck setzen und zu Ballverlusten zwingen.”

Besonders viel Spannung verspricht auch der Blick auf das Duell der Torhüter: Mit Jan Kulhanek stellen die Gastgeber einen der zuverlässigsten Keeper der Liga. Die Gummersbacher konnten mit der Verpflichtung vom kroatischen Nationaltorwart Filip Ivic einen echten Transfercoup landen. Und auch die anderen Neuzugänge des VfL. Wie zum Beispiel Alexander Herrmann oder Janko Bozovic könnten in einer engen Partie zum Zünglein an der Waage werden. Siebter gegen Neunter der 2.HBL: Spannung ist garantiert!

19:30 Uhr: ThSV Eisenach – HSG Konstanz

19:30 Uhr: ThSV Eisenach – HSG Konstanz

In Eisenach kommt es am Samstagabend zum Duell der beiden Aufsteiger. Der ThSV empfängt die HSG Konstanz. Der Start in die Saison verlief vor allem für die Eisenacher vielversprechend: Ein 30:25-Sieg am zweiten Spieltag gegen den TV Hüttenberg hätte dem ThSV eigentlich großes Selbstvertrauen verleihen sollen, doch es folgte am vergangenen Wochenende eine herbe  24:34-Klatsche gegen Dormagen. Deswegen erwarten die Verantwortlichen im Heimspiel gegen die HSG Konstanz eine Reaktion. Nach den schwerwiegenden Abgängen von Daniel Luther und Marcel Schliedermann muss sich die Mannschaft erst noch finden: „Wir haben uns verändert. Vom Kader her haben wir eine stärkere Mannschaft. Aber wir sind noch nicht so eingespielt wie im Vorjahr“, so ThSV-Trainerfuchs Sead Hasanefendic.

Mit der HSG Konstanz kommt eine Mannschaft nach Thüringen, die sich von Spiel zu Spiel weiterentwickelt. In der Defensive haben die Männer von Trainer Daniel Eben noch nicht mehr als 25 Gegentore kassiert. Ein starker Wert bei Gegnern wie dem TV Hüttenberg und der SG BBM Bietigheim. Der bislang beste Auftritt gelang der HSG am vergangenen Wochenende gegen den ASV Hamm-Westfalen. Dort erkämpfte sich das Team nach einem Fünf-Tore-Rückstand noch ein 23:23-Unentschieden. „Diese Schlussphase hat besonders gezeigt, dass die Jungs nicht bereit sind, aufzuhören. Sie machen immer weiter – und wurden nun auch dafür belohnt“, so HSG-Trainer Eblen. Ganz wichtiger Baustein für den Erfolg ist Neuzugang Michael Haßferter, der mit seiner Erfahrung seinen Kasten vernagelte. Mit ihm als Rückhalt hinter einer kompakten Deckung will die HSG den großgewachsenen und dennoch sehr beweglichen Rückraumakteuren des ThSV Paroli bieten.

Foto: Rosenbusch