16.02.2020  2. HBL

Schwartau reist zum Tabellennachbarn nach Dresden

Nur einen Platz und einen Punkt trennen die beiden Mannschaften in der Tabelle. Nach einem über weite Strecken guten Spiel gegen den TV Hüttenberg wartet nun beim HC Elbflorenz 2006 also die nächste schwere Aufgabe auf den VfL Lübeck-Schwartau. VfL-Trainer Piotr Przybecki zur aktuellen Verfassung der Dresdner: „Der HC hat zwei Gesichter und ist deshalb schwer einzuschätzen. Sehr guten Auftritten folgten immer wieder auch weniger gute Spiele wie zuletzt in Hamburg."

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Gefühlsleben des nächsten Gegners VfL Lübeck-Schwartau anhand von Aussagen oder Überschriften der letzten Wochen: „Der Monat der Wahrheit“, „ Endspiele um den Klassenerhalt“, „Debakel“ oder „Ein Remis was sich wie eine Niederlage anfühlt“. Sie merken schon, der HC erwartet einen Gegner, der sich seit Mitte Dezember zunehmend in eine schwierige Situation bringt. Wie die Sachsen haben die Ostholsteiner derzeit 16 Punkte auf der Habenseite. Während der HC von seinem angestrebten Saisonziel aktuell 2 bis 3 Punkte entfernt ist, sind es beim VfL schon 10 Punkte. Die Platzierung der Vorsaison (Platz 5) oder besser sollte es in dieser Spielzeit beim kommenden Gast schon sein, so war vor der Saison zu hören. Mittlerweile spricht aber beim VfL keiner mehr von Spitzenplätzen. Zuletzt konnte der Traditionsverein zu Hause gegen den TV Hüttenberg punkten (23:23), dabei hatte man aber in der 45. Minute noch mit 5 Treffern geführt. Eine Woche davor erlebte der Verein allerdings ein „Waterloo“ der besonderen Art. In Gummersbach verlor man 27:12 und blieb dabei unglaubliche 25 Minuten ohne Tor. Ohne Frage gehört der VfL mit seinem Kader eigentlich nicht in den Kampf um den Klassenerhalt, auch ein gewisses Verletzungspech eingerechnet.

HC-Kreisspieler Henning Quade hat früher für den VfL gespielt und vermutet noch eine weitere Komponente, warum es beim Gegner derzeit nicht zum 100 Prozent läuft: „Der VfL Lübeck-Schwartau hatte über viele Jahre hinweg mit Torge Greve den gleichen Trainer. Aus dem Grund waren Mannschaft und Trainer auch sehr gut eingestellt und jeder wusste, was seine Aufgabe ist. Der neue Trainer bringt sicher eine neue, etwas andere Spielkultur sowie eine eigene Trainingsphilosophie mit, auf die sich Spieler und Umfeld erstmal einstellen müssen. Diese Umstellung kann natürlich etwas dauern.“ Umstellung hin oder her, der Kader der Nordlichter hat viel Qualität. Dabei sind vor allem der seit Jahren starke Torhüter Dennis Klockmann, Spielmacher Markus Hansen, der bisherige Toptorschütze und Linksaußen Thees Glabisch sowie die erfahrenen Rückraumspieler Jan Schult und Martin Waschul die Leistungsträger eines Teams, was seine Stärken derzeit vor allem in der Defensive hat. Die Dresdner müssen auf der Hut sein!

Personell gibt es, wie schon so oft in dieser Saison beim HC, einige Fragezeichen vor der Partie. Klare Aussagen dazu sind also eher schwierig. Die Mannschaft hat zudem schon mehrfach bewiesen, dass sie auch mit Ausfällen umgehen kann. 

Henning Quade hat mit seinem Mannschaftskollegen klar analysiert, was im letzten Spiel die Knackpunkte waren: „Gegen Hamburg sind wir zu Beginn nicht wirklich in unser Spiel gekommen und hatten keine aggressive Abwehr, um für unsere Torleute klarere Wurfbilder zu erzeugen. Im Angriff fehlte eine gewisse Lockerheit bzw. ist es uns nicht gelungen, einen Spielfluss auf die Platte zu bringen. Dadurch kam es zu dem Rückstand in der Halbzeit. Wir sind durch unseren Kampfgeist zwar noch einmal rangekommen, aber konnten uns an dem Tag leider nicht mehr belohnen.“ 

Dann schaut er aber auch gleich wieder voraus und hat genaue Vorstellungen vom Spiel am Sonntag: „Mein Ziel ist es auf jeden Fall, auch das zweite Spiel in dieser Saison gegen meine „alte Heimat“ zu gewinnen und in der hoffentlich gut gefüllten und heißen BallsportARENA die Punkte in Dresden zu behalten. Dafür müssen wir eine aggressive Abwehr stellen, unser gutes Tempospiel wieder besser laufen lassen und mit viel Herz im Spiel versuchen, den Funken auf die Zuschauer überspringen zu lassen!“

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Quelle: HCE