
Dritter Sieg in Serie: Lemgo schlägt den BHC
der TBV Lemgo Lippe konnte nach einem Spiel auf Augenhöhe die Partie mit 31:28 (13:14) für sich gewinnen. Mit den zwei Punkten schieben sich die Lemgoer auf den zehnten Tabellenplatz. Beim TBV überzeugte Lukas Zerbe mit sieben Treffern.
Lukas Hutecek brachte den TBV Lemgo Lippe mit dem ersten Angriff in Führung, doch der Bergische HC überzeugte in der Anfangsphase mit viel Tempo und profitierte dabei vor allem von den Ungenauigkeiten der Lemgoer Würfe. Nutznießer war BHC-Linksaußen Tim Nothdurft, der als Zielspieler gleich mal einen Hattrick schnürte und auf 1:3 stellte (4.). Während der TBV mit gewohnter Geduld seine Angriffe aufzog, jedoch zunächst noch etwas die Zielstrebigkeit vermissen ließ, suchte das Team von Gästetrainer Jamal Naji sein Heil im Tempospiel – und überrumpelte die Lipper damit auch beim 2:5 durch Tomas Babak.
Doch Lemgo zeigte sich unbeeindruckt. Tim Suton brachte den TBV fast schon im Alleingang zurück ins Spiel. Nach seinem dritten Treffer zum 5:6 bot sich den Lippern erstmals die große Chance auf den Ausgleich, doch Samuel Zehnder konnte den Gegenstoß nicht vollenden und scheiterte frei an Ex-Lemgoer Peter Johannesson. In der Folge schaffte es der nun stabiler wirkende Gastgeber jedoch, die Gäste immer öfter in den Positionsangriff zu zwingen – und das schmeckte dem Tabellenzehnten weniger. Dennoch war es der BHC, der in der Folge stets vorzulegen wusste.
Auch auf Nothdurfts Gegenstoß zur 9:12-Führung (22.) für den BHC, der ein Lemgoer Offensivfoul vorausgegangen war, zeigte der TBV eine gute Reaktion: Erst verkürzte Leos Petrovsky, ehe ihm prompt auch in der Abwehr ein Steal gelang. Bobby Schagen, der diesmal von Beginn an randurfte, markierte den Anschluss. Finn Zechers starke Parade gegen Lukas Stutzke leitete den Ausgleich von Hutecek ein, der sich einmal mehr die Lücke in der BHC-Zentrale suchte. Kurz vor der Pause witterten die Lipper die Führung, doch Zehnder scheiterte gleich zweimal vom Punkt. So brach Versteijnen zum 13:13 durch, ehe Fredrik Ladefoged auf der anderen Seite zum 13:14-Pausenstand traf.
Die Umstellungen der Lemgoer nach der Pause änderten zunächst jedoch wenig an der Dramaturgie: Der Bergische HC blieb spielbestimmend, Lemgo hielt leidenschaftlich dagegen, wirkte etwas spritziger im Angriff, haderte allerdings ein wenig mit der Chancenverwertung. Suton brach nach fünfeinhalb Minuten den Torlos-Bann zum 14:16.
Bis zur 45. Minute allerdings deutete wenig auf eine Wende hin. Der BHC fand offensiv immer wieder Lösungen, Lemgo blieb in Schlagdistanz. Als Zerbe auf 19:21 verkürzt und Kastelic sich als Sieger im Duell mit Andersen behauptet hatte, schaltete Lemgo blitzschnell um und stellte durch Zerbe den 20:21-Anschluss her.
Kurz darauf vereitelte Kastelic auch den Einschlag von Yannick Fraatz. Jetzt war Feuer unterm Dach, der TBV am Drücker: Zerbe verwandelte einen von Petrovsky herausgeholten Strafwurf, wieder blieb Kastelic daraufhin Sieger gegen den heranrauschenden Andersen. Lemgo schaltete ins Sieben-gegen-sechs, Leve Carstensen traf zum 22:21. Doch zwei technische Fehler brachten die Gäste schnurstracks zurück ins Spiel (22:23).
Es blieb unheimlich spannend – und Lemgos Deckung wuchs über sich hinaus: Mit Anbruch der 54. Minute vollzog Hutecek den Gegenstoß zum 26:26. Einen Ballgewinn Theilingers nutzte Lemgos Spielmacher zur erneuten Führung (27:26). In der TBV-Abwehr griff ein Rädchen ins andere, es reihte sich Ballgewinn an Ballgewinn. In zunehmend hitziger Atmosphäre schlüpfte einmal mehr Hutecek in die Rolle des Entscheiders, suchte immer wieder das Eins-gegen-eins – und war kaum noch zu stoppen. Einen hieraus resultierenden Strafwurf verwandelte Zerbe zum 28:27 (57.). Nachdem Suton einen weiteren Ball erhechtet hatte, erhob sich das Lemger Publikum. Hutecek traf in Minute 59 zur ersten Lemgoer Zwei-Tore-Führung an diesem Abend, ehe Carstensen den Deckel draufmachte – und das Herzschlagfinale krönte.
Quelle: TBV Lemgo Lippe l Foto: Cohen