09.10.2023  2. HBL

Nordhorn entführt zwei Punkte aus Hagen!

Mit 33:38 (16:17) unterlag der VfL Eintracht Hagen am Sonntag der HSG Nordhorn-Lingen und verpasste es nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen das Punktekonto auszugleichen. Für Gäste aus dem Emsland war es der zweite Sieg in Serie.

Die medizinische Abteilung der Eintracht hatte ganze Arbeit geleistet: Pouya Norouzi konnte nach seiner Oberschenkelverletzung im Pokalspiel am Dienstag gegen den HSC 2000 Coburg tatsächlich spielen, stand sogar in der Startformation. Eine Anfangsaufstellung, die zusammen mit dem Gast aus dem Emsland in der ersten Viertelstunde derartig aufs Gaspedal trat, dass den 940 Zuschauer in der Ischelandhalle zwischenzeitlich Hören und Sehen verging. Rauf und runter ging es bis zum 9:9 (13.), ehe in der Folge keine Ruhe, wohl aber ein etwas "normaleres" Handballtempo einkehrte.

"Mann der 1. Halbzeit" aus Hagener Sicht war ganz sicher der Ex-Nordhorner im grün-gelben Trikot, Philipp Vorlicek, dem sehr viel gelang. Abwehrtaktisch setzten beide Teams auf 6:0-Systeme, die – wie erwartet – sehr körperbetont agierten. Dass nach 30 Minuten der Gast mit einer knappen 17:16-Führung in die Kabine ging, war aus Hagener Sicht zumindest ein Stück weit unnötig. Lange Zeit hatte die Eintracht meist mit ein, zwei Treffern Differenz in Führung gelegen, um kurz vor dem Pausenpfiff den Ball noch zu "verbaseln" und Tarek Marschall aus der Distanz das Tor zum 17:16 zu ermöglichen.

Die Geschichte des zweiten Abschnitts ist trotz aller Intensität schnell erzählt. Die Eintracht, einschließlich beider Torhüter, fand defensiv nicht so ins Spiel, wie das gegen ein Top-Team vom Kaliber der HSG Nordhorn-Lingen notwendig wäre, um am Ende zu reüssieren. Das Torhüterduell ging letztlich deutlich an Nordhorns Björn Buhrmester - vielleicht auch deshalb, weil dessen Vorderleute jenes Maß an Emotionalität ausstrahlten, dass die Eintracht an diesem Tag nicht auf die Platte zu bringen wusste.

Und dennoch gab es Phasen, in denen die Partie hätte kippen können. Die Rote Karte gegen den Ex-Hagener Maximilian Lux (Kopftreffer beim Siebenmeter gegen Maurice Paske/37.) hätte so ein emotionaler Wendepunkt sein können. Oder Jan-Lars Gaubatz' Anschlusstreffer zum 22:23 (40.). Oder das 28:29 von Philipp Vorlicek in Überzahl (50.). Doch der Funke, er sprang nicht recht über an diesem Sonntagabend. Der Gast - an der Spitze mit Johannes Wasielewski (8), Tarek Marschall (7), Georg Pöhle (5) - spielte immens abgezockt, so dass die Eintracht-Fans spätestens nach Lucas Firnhabers Treffer zum 29:33 ahnten: Das wird heute nichts mehr... Dass Pouya Norouzi angeschlagen einen Großteil von Halbzeit zwei nicht mehr absolvieren konnte, passte ins Bild, war aber unterm Strich nicht der alleinige Grund dafür, dass die Mannen von Daniel Kubes beide Zähler mit auf die Heimfahrt ins Emsland nahmen.

Quelle & Foto: VfL Eintracht Hagen