24.02.2023  Handball Europameisterschaft

Bundestrainer Alfred Gislason beruft Aufgebot für den Lehrgang und die Länderspiele gegen Dänemark

Bundestrainer Alfred Gislason auf dem Weg zur EHF EURO 2024 den nächsten Schritt gemacht: Nach der Weltmeisterschaft im Januar hat Gislason nun 16 Spieler berufen, die bereits im WM-Kader standen. Darüber hinaus wurden zwei Spieler der U21-Nationalmannschaft zeitweise zum Training eingeladen.

„Wir sind weiter auf der Schiene der letzten Lehrgänge und der Weltmeisterschaft unterwegs. Das Aufgebot ist eine logische Weiterentwicklung“, sagt Gislason, der die Nominierung zuvor intensiv mit Co-Trainer Erik Wudtke und Torwarttrainer Mattias Andersson diskutiert hatte. „Es ist extrem gut für uns, dass wir seit den Ungarn-Länderspielen im März vergangenen Jahres mit dem gleichen Kern arbeiten können. Wir Trainer können das Team Stück für Stück weiter einspielen, und auch die Spieler können nach und nach mehr Verständnis untereinander entwickeln.“

Los geht’s mit dem ersten Lehrgang nach der WM 2023 und auf dem Weg zur EHF EURO 2024 bereits am Sonntag, 5. März, mit der Anreise im Ostseebad Damp. Dort steht am Montagmorgen das erste Training auf dem Plan. Im Wettkampf zu erleben sind Kapitän Johannes Golla & Co. zweimal – und das gegen Dänemark. In Runde 3 und 4 des EHF EURO Cups geht es erst zum Weltmeister ins Gigantium Aalborg (Donnerstag, 9. März, 20.45 Uhr), das Rückspiel folgt in der Barclays Arena Hamburg (Sonntag, 12. März, 14.15 Uhr). Beide Spiele werden live zu sehen sein: Aus Aalborg überträgt das ZDF im Livestream via zdf.de/sport, aus Hamburg auch klassisch linear im Hauptprogramm.

„Einige Nationen nutzen das Frühjahr, um etwas Personal zu wechseln, aber wir sind froh, dass wir auf Konstanz setzen können“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. „Mit Blick auf die bereits in zehn Monaten beginnende EHF EURO 2024 bauen wir ein kontinuierlich wachsendes Fundament auf und können unserer Nationalmannschaft in ihrer Entwicklung einen weiteren Impuls geben.“

Die Vergleiche mit Dänemark zählen zum Programm des EHF EURO Cups, an dem neben Gastgeber Deutschland mit Europameister Schweden, dem EM-Zweiten Spanien sowie dem EM-Dritten Dänemark die vier bereits für die EHF EURO 2024 qualifizierten Teams teilnehmen. Das DHB-Team spielte bisher gegen Schweden (33:37) und in Spanien (31:32). Die jeweiligen Rückspiele finden am 27. April in Kristianstad gegen Schweden und am 30. April in Berlin gegen Spanien (Karten unter dhb.de/tickets) statt.

„Auch wenn es gegen Weltmeister Dänemark geht – wir schauen größtenteils nur auf uns“, sagt Gislason. Die Analyse der WM 2023 ist auf digitalem Wege erledigt, der Fokus klar auf die nächsten Entwicklungsschritte gerichtet. „Die Spieler wissen alles zum vergangenen Turnier, und jetzt“, sagt Gislason, „haben wir nicht mehr die Zeit, um zusammen zurückzublicken.“

Aus dem Kreis der Spieler des insgesamt 19 Spieler umfassenden WM-Kaders sind Philipp Weber (SC Magdeburg), Simon Ernst (SC DHfK Leipzig) und Djibril M’Bengue (Bergischer HC) vorerst nicht berücksichtigt worden. Der zum Ende der WM nachgerückte Lukas Stutzke (ebenfalls Bergischer HC) erspielte sich mit Abwehrstärke seine Nominierung für den Lehrgang. Noch nicht für erneute Einsätze im DHB-Team in Betracht kommen nach Verletzungen die Melsunger Timo Kastening und Julius Kühn sowie der Göppinger Sebastian Heymann.

Wie langfristig die Arbeit von Gislason, Wudtke und Andersson angelegt ist, spiegelt sich in zwei Namen wider: David Späth und Renars Uscins, beide Jahrgang 2002. Der Torwart der Rhein-Neckar Löwen sowie der Linkshänder der TSV Hannover-Burgdorf und Kapitän der U21-Nationalmannschaft kommen von Sonntag bis Dienstag als Trainingsgäste nach Damp. Beide waren bereits 2021 U19-Europameister, bereiten sich mit den weiteren Top-Talenten auf die U21-Heim-WM in diesem Sommer vor, zählen zum Kader der DHB-Eliteförderung und besitzen eine Perspektive fürs A-Team.

„David und Renars zu Beginn des Lehrgangs in Damp erleben zu können, ist für alle Beteiligten ein Gewinn und im Jahrzehnt des Handballs mit Weitblick absolut schlüssig. Wir sehen das Potenzial unserer Top-Talente“, sagt Co-Trainer Erik Wudtke. „Beide Spieler zählen zu einem besonders geförderten Kreis und könnten in den kommenden Jahren ins A-Team aufrücken. Und wir kümmern uns schon jetzt gezielt um die Kandidaten, die zum Ende des Jahrzehnts des Handballs in unserer A-Nationalmannschaft Hauptrollen übernehmen könnten. Entscheidend für die Einladung zur Lehrgangsteilnahme sind die in Bundesliga und U21-Nationalmannschaft gezeigten Leistungen, welche auf eine gute Entwicklungsperspektive hoffen lassen. Ich begleite einige sehr interessante Spieler bereits seit der Jugend-Nationalmannschaft – umso mehr freue ich mich, dass David und Renars nun den nächsten Schritt in Richtung A-Mannschaft gehen. Dass die beiden jetzt Trainingsgäste sind, soll ein Ansporn sowohl für die beiden als auch alle weiteren Spieler unserer U-Nationalmannschaften sein.“

Späth und Uscins werden am Dienstag zur U21-Nationalmannschaft stoßen, die in der Vorbereitung auf die U21-Heim-WM (20. Juni bis 2. Juli – Tickets unter playthefuture23.com) ebenfalls zweimal auf Dänemark trifft: erst am Donnerstag, 9. März, um 18 Uhr in Kolding, dann am Sonntag, 12. März, um 11.45 Uhr in der Hamburger Barclays Arena (live auf Sportdeutschland.TV via handball.net).

Quelle: DHB / Foto: Klahn