18.08.2019  Handball Super Cup

Kiel im Teamcheck: Der erste Härtetest nach der Gislason-Ära!

Der THW Kiel ist einer der heißesten Anwärter auf die Meisterschaft in der kommenden Saison. Vor der Saison hat Filip Jicha das Cheftraineramt von Alfred Gislason übernommen und möchte nun mit Titeln aus dem Schatten seines Lehrmeisters treten. Wie weit die neuen Zebras schon sind, wird sich beim Pixum Super Cup 2019 zeigen. Wir haben den THW Kiel einem Teamcheck unterzogen.

Eines war beim THW Kiel vor der letzten Saison mit Sicherheit klar: Trainerlegende Alfred Gislason sollte in seiner letzten Saison nicht ohne einen Titel verabschiedet werden. Nach elf Jahren war für den Isländer an der Seitenlinie der Zebras Schluss. Mit dem DHB-Pokal sowie dem Triumph im EHF-Cup in heimischer Halle konnten die Kieler ihren langjährigen Coach gebührend verabschieden. Für das Triple reichte es jedoch nicht ganz. Der THW musste als bester Zweiter aller Zeiten der SG Flensburg- Handewitt bei der Meisterschaft den Vortritt lassen. Neu-Coach und Ex-Kapitän Filip Jicha war da schon als Co-Trainer dabei, nun sitzt er hauptverantwortlich auf der Bank. Und wie könnte er besser in sein neues Amt als Cheftrainer starten, als mit einem Sieg im 100. Nordderby und dem Triumph beim Pixum Super Cup 2019?

Pixum Super Cup-Historie
Der THW Kiel und der Pixum Super Cup haben eine äußerst erfolgreiche Geschichte. Von 2005 bis 2014 waren die Kieler jedes Jahr bei der großen Saisoneröffnung vertreten. Mit insgesamt neun Titeln ist der THW Kiel alleiniger Rekordsieger. Allerdings warten die Kieler seit 2015 auf den zehnten Pokal. Bei ihrer letzten Teilnahme 2017 ging es bis in das Siebenmeterwerfen. Dort verlor der THW gegen die Rhein-Neckar Löwen. Den letzten Triumph feierten die Kieler aber 2015 ausgerechnet gegen den heutigen Gegner. Betrachtet man die PSC-Bilanz der beiden Nordrivalen hat ebenfalls knapp der THW die Nase vorn – von den bisher fünf Duellen entschieden die Zebras drei für sich.

Der Kader
Die größte Veränderung gab es bei den Kielern sicher auf der Trainerbank, doch auch im Tor müssen sich die THW-Fans nach dem Abgang von Andreas Wolff an ein neues Gesicht gewöhnen. Der deutsche Nationaltorhüter schloss sich dem polnischen Spitzenteam KS Kielce an. Die entstandene Lücke auf der Torhüter-Position wurde mit dem ehemaligen Magdeburger Keeper Dario Quenstedt gefüllt, der von nun an das Gespann mit Weltmeister und „Torhüter der Saison“ Niklas Landin bildet. Der ohnehin schon stark besetzte Rückraum der Kieler wurde mit dem Tschechen Pavel Horak verstärkt. Der kennt sich in der LIQUI MOLY HBL bestens aus, war er in Deutschland zuvor doch auch schon für Göppingen, Berlin und Erlangen aktiv.

Saisonausblick
Für den THW geht es mit Volldampf in die neue Saison. Nach dem Pixum Super Cup gastiert FRISCH AUF! Göppingen bei den Kielern, direkt im Anschluss geht es für die Zebras zum IHF Super Globe. Die Internationale Handball Föderation stattete den amtierenden EHF-Pokalsieger mit einer Wild Card für die Vereinsweltmeisterschaft aus, die vom 27. August bis 31. August erstmals in Dammam ausgetragen wird. In der LIQUI MOLY HBL warten danach die Eulen Ludwigshafen auf den Rekordmeister, ehe es zu zwei wahren Krachern kommt. Am 4. Spieltag geht es zum SC Magdeburg und da gab es letzte Saison bekanntlich keine Punkte. Fünf Tage später, am 12. September, kommt es in Kiel zum 101. Nordderby mit der SG Flensburg-Handewitt.

Foto: Klahn