21.02.2021  LIQUI MOLY HBL

Die Stimmen zum Spieltag: "Was die Mannschaft kämpferisch geleistet hat, war unglaublich"

Lemgo-Trainer Florian Kehrmann ist stolz auf seine Mannschaft. Der TBV konnte dem Tabellenführer aus Flensburg - das zuvor 44 Heimsiege in Folge feierte - einen Punkt abknöpfen. Spannung lieferten am Sonntagnachmittag auch die anderen Partien. Die Stimmen zum Sonntag in der LIQUI MOLY HBL:

Filip Jicha (Trainer THW Kiel) ...

... zu seinem Ärger über die Spielansetzung: „Ich ärgere mich über die Entscheidungsträger der HBL. Ich war bei den Gesprächen dabei und ich habe Verständnis für sie, aber dann zu sagen ‚entweder du spielst oder verlierst die Punkte‘, ist es nicht schön. Wir sind natürlich unter großem Zeitdruck, die Saison zu Ende zu bringen, aber die Spieler sollten nicht darunter leiden, dass wir in einer weltweiten Pandemie stecken. Die Gesundheit der Spieler steht an oberster Stelle und jetzt auf einmal nicht mehr – dafür habe ich kein Verständnis.“

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo Lippe) ...

... zum überraschenden Punktgewinn in Flensburg: „Als Spieler habe ich es schon einmal erlebt, hier einen Punkt mitzunehmen. Aber heute war es am wenigsten erwartet worden, dass wir etwas mitnehmen. Wir wussten nicht, wo wir stehen und hatte unter der Woche zwei Ausfälle. Was die Mannschaft kämpferisch geleistet hat, war unglaublich. Wir haben in der ersten Halbzeit eine überragende Abwehr gestellt, in der zweiten Hälfte ging uns etwas die Luft. Aber wir haben es über die Zeit gerettet.“

… zum Spielverlauf: „Die Szene vor der Halbzeit war ein kleiner Nackenschlag und normalerweise setzt sich die Spitzenmannschaft dann mit eins, zwei Toren ab. Doch wir haben gut dagegengehalten und letztendlich hätten wir den Sieg mehr verdient als Flensburg. Aber wenn dann dieser Weltmeister (Mads Mensah Larsen, Anm. d. Red.) so ein komisches Ding in den Winkel setzt, ist halt individuelle Qualität.“

… zur ungewollt langen Vorbereitungszeit: „Es war schon sehr schwer, die Jungs durch so eine lange Vorbereitung zu schleifen. Wir müssen jetzt auf dem Boden bleiben. Wir haben jetzt sehr schwer Spiele gegen Bergischen HC und Balingen.“

Sebastian Bliss (Torhüter TuSEM Essen) ...

... zum Spiel: „Wir haben so gekämpft und gebissen. Es gibt nichts besseres, als zwei Punkte bei den Eulen zu gewinnen. Es war klar, dass die Abwehrreihen entscheidend sein werden. Die Abwehr hat mich sehr gut unterstützt.“

… zur Zielstellung Klassenerhalt: „Wir genießen jedes Spiel. Wenn wir verlieren, reißt uns keiner den Kopf ab. Das ist unser großes Plus. Wir schauen, was am Ende dabei rauskommt. Es ist nicht klug, sich zusätzlich Druck zu machen. Die Eulen hatten heute mehr Druck und waren vielleicht etwas verkrampft.“

Domenico Ebner (Torhüter TSV Hannover-Burgdorf) ...

... zum Spiel: „Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Sieg in diesem Jahr. Wir haben es als Do-Or-Die-Spiel ausgelegt, deswegen war der Erfolg umso wichtiger.“

… zur verbesserten Leistung zum letzten Spiel: „Wir sind besser in der Abwehr gestanden und haben offensiv gut in der Breite gespielt. Es war für uns keine einfache Zeit, weil wir acht Spieler bei der WM hatten. Sie haben eins, zwei Wochen gebraucht, die Zeit haben wir zum Glück gehabt.“

… zur Bedeutung ihres Umschaltspiels: „Wir wussten, dass Nordhorn-Lingen eine Startformation hat, mit der sie richtig stark spielen. Wir wussten, wenn wir sie durch unser Tempospiel kaputtmachen, können wir durch unsere Wechsel frische Männer bringen. Das war heute ein Prunkstück von uns.“

… zu seiner eigenen Leistung: „Es war extrem wichtig, dass wir uns mit 15 Paraden im Vergleich zum letzten Spiel deutlich verbessert, aber ich muss auch die Abwehr loben. Sie haben super gefightet.“

… zum kommenden Gegner Melsungen: „Melsungen ist nochmal ein ganz anderes Kaliber, wir können in das Spiel gehen, ohne etwas zu verlieren. Melsungen will unter die Top-5 kommen und hat mit ihren Leistungen gegen schwächere Teams in dieser Saison noch zu kämpfen. “

Sky Experte Pascal Hens ...

... zur letzten Schiedsrichter-Entscheidung bei Kiel gegen Magdeburg: „Ich bin ein wenig überfordert mit der Szene. Wenn man da mit 18 Wiederholungen draufschaut und sieht, dass Landin mit einem Millimeter auf der Linie steht, dann muss es Siebenmeter sein, Green war auch nicht im Tor. Aber die Magdeburger haben sich den Punkt dennoch verdient.“

Quelle: SID

Foto: Metge