30.12.2019  LIQUI MOLY HBL

LIQUI MOLY HBL vor der EM-Pause: Kiel verteidigt Tabellenführung, Eulen mit Big-Points im Abstiegskampf

Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu und somit auch die LIQUI MOLY HBL für dieses Jahrzehnt. Der 20. Spieltag hielt noch einmal alles bereit, was die bisherige Saison so spannend machte: strauchelnde Favoriten, hart umkämpfte Spiele und vor allem die Jagd nach der Tabellenspitze. Welche Mannschaft auf welchem Tabellenplatz überwintern darf und alle weiteren Highlights der gestrigen Partien gibt es in der Übersicht:

Die Eulen Ludwigshafen vs. FRISCH AUF! Göppingen 24:23 (13:10)

Die Eulen Ludwigshafen belohnten sich am vergangenen Sonntag mit einem Sieg und zwei Punkten für ein starkes Finish zum Jahresabschluss. In einem wahrgewordenen Krimi waren es zunächst die Göppinger, die das Spiel bestimmten. Erst in der 21. Minute konnten die Hausherren zum ersten Mal in Führung gehen (9:8), bauten diese bis zum Pausenpfiff noch weiter aus und kämpften im zweiten Durchgang um den Sieg. Nach einem 7-Meter zum 24:23 hatten die Gäste aus Göppingen noch einmal Ballbesitz, konnten diesen aber in der letzten Aktion nicht verwerten und somit gingen die Eulen unter großem Jubel als verdiente Sieger vom Platz. Zwar steht Ludwigshafen weiter auf einem Abstiegsplatz, ist mit zehn Punkten aber nur zwei Zähler von Stuttgart entfernt. Auch FRISCH AUF! ist nur fünf Punkte entfernt auf Platz zwölf, mit 15:23 Punkten. Am treffsichersten war Jerome Müller von den Eulen: Seine Würfe fanden insgesamt acht Mal den Weg in das gegnerische Tor.

LUD: Müller (8), Durak (7/4), Hofmann (2), Bührer (2) Valiullin (2), Dietrich (1), Mappes (1), Dippe (1)

FAG: Sliskovic (6), Kozina (6/3), Schiller (5/2), Bagersted (2), Rentschler (2), Hermann (1), Sörensen (1)

TVB Stuttgart vs. Füchse Berlin 32:33 (16:13)

Der TVB Stuttgart verpasste im letzten Spiel des Jahres ganz knapp die Sensation und enorm wichtige Punkte gegen den Abstieg. Gegen die Füchse Berlin zeigten die Hausherren eine starke Vorstellung und gingen bereits nach 30 Minuten mit einer guten Führung in die Pause, die sie sich in der ersten Spielhälfte schwer erarbeiten mussten, denn besonders der Berliner Torhüter Ziemer hielt seine Mannschaft lange im Spiel. Nach Wiederanpfiff legte Stuttgart noch einen drauf und ging mit Fünf-Toren in Führung, doch der Lauf fand nach einer Umstellung der Berliner Deckung ein schmerzvolles Ende. Berlin holte sich die Führung zurück und ab diesem Zeitpunkt war es eine spannende und hart umkämpfte Partie mit dem glücklichen Ende für die Füchse Berlin, denn der letzte Angriff gehörte den Gästen, die in Hans Lindberg ihren Helden fanden. Für die Berliner erzielte er die meisten Tore (8), auf Seiten der Stuttgarter war es David Schmidt mit zehn Treffern. Stuttgart ist nun lediglich zwei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt, Berlin hingegen überwintert auf Platz fünf und bleibt an der Spitzengruppe dran.

TVB: Schmidt (10), Weiß (9), Zieker (5/4), Häfner (4), Wieling (2), Asgeirsson (1), Faluvégi, Späth (1)

BER: Lindberg (8/3), Wiede (4), Drux (4), Holm (3), Struck (3), Kopljar (3), Matthes (2), Koch (2), Marsenic (2), Ziemer (1), Gojun (1)

 

THW Kiel vs. TBV Lemgo Lippe 31:24 (18:13)

Der THW Kiel beendet das Jahr mit einem Kantersieg und dem Platz an der Sonne. Gegen den TBV Lemgo Lippe war es abermals Niklas Landin, der mit 16 Paraden, darunter zwei gehaltenen 7-Meter, eine starke Partie zeigte und somit großen Anteil am deutlichen Sieg hatte. Zwar merkte man den Kielern die Intensität der letzten Wochen an, doch alle in der Halle spürten, dass sie sich zum Jahresabschluss mit den letzten zwei Punkten belohnen wollten. Immer wenn Lemgo mit einigen guten Vorstößen an den THW herankam, fanden die Hausherren eine Antwort und hielten den TBV durchgehend auf Abstand. Beste Werfer der Partie waren Harald Reinkind (THW) und Jonathan Carlsbogard (TBV) mit jeweils sechs Toren. Während Kiel auf dem obersten Tabellenplatz überwintert, liegt Lemgo mit 14:26 Punkten auf dem 14. Platz.

THW: Reinkind (6), Ekberg (5/5), Rahmel (5), Pekeler (4), Duvnjak (3), Weinhold (3), Zarabec (2), Wiencek (1), Horak, Bilyk (1), Nilsson (1)

TBV: Carlsbogard (6), Elisson (4/4), Cederholm (4), Schagen (3), Reimann (3), Bajens (2), Zerbe (1), Klimek (1)

 

TSV GWD Minden vs. TSV Hannover-Burgdorf 32:32 (15:16)

Einen Rückschlag im Kampf um die Tabellenspitze musste die TSV Hannover-Burgdorf hinnehmen. Gegen Minden reichte es lediglich zu einem Unentschieden – mit einem Sieg hätten sie mit den Kielern gleichziehen können. So liegen sie einen Punkt und einen Platz hinter dem THW. Doch insgesamt sind Mannschaft und Fans zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und Tabellenplatz zwei. Auch wenn sie im letzten Spiel des Jahres gegen Minden nicht die beste Leistung zeigten. Hannover machte im Angriff zu viele Fehler, die an diesem Tag von GWD eiskalt ausgenutzt wurden. Die Hausherren hatten sogar den letzten Angriff und hätten beinahe die zwei Punkte mitgenommen, doch insgesamt war die Punkteteilung gerecht. Im neuen Jahr geht es für die Recken dann gleich in das Topspiel gegen den THW Kiel, wo sich entscheidet, wer als nächstes die Tabellenführung übernimmt. Minden muss am 9. Februar zunächst gegen FRISCH AUF! Göppingen ran und überwintert bis dahin auf dem zwölften Tabellenplatz. Mit jeweils neun starken Toren waren Kevin Gulliksen und Christoffer Rambo die besten Schützen des Tages.

GWD: Gulliksen (9), Rambo (9), Michalczik (6/5), Padshyvalau (3), Korte (2), Christensen (1), Gullerud (1), Savvas (1)

HAN: Cehte (5), Olsen (5), Ugalde (5), Patrail (4), Pevnov (4), Böhm (3), Martinovic (3), Kastening (2), Brozovic (1)

SC Magdeburg vs. HSG Wetzlar 34:27 (18:14)

Zum Abschluss des LIQUI MOLY HBL-Jahres 2019 gab es für die Fans des SC Magdeburg ein rasantes Spiel in der GETEC Arena zu sehen. Gleich zu Beginn ging der SCM mit vier Toren in Führung und auch wenn Wetzlar heranrückte, konnten sich die Hausherren mit schnellen Treffern von Hornke, Damgaard oder Mertens weiter absetzen. Die Führung zur Halbzeitpause ließ sich Magdeburg auch in der zweiten Hälfte nicht mehr nehmen, dominierte die Partie und geht mit zwei Zählern mehr auf dem Konto in die Winterpause. Dort überwintert der SCM mit 30:10 Punkten auf dem vierten Platz, wohingegen Wetzlar den Anschluss an Platz sieben verliert und punktgleich mit Leipzig auf Tabellenplatz acht liegt. Beste Werfer der Partie waren Michale Damgaard und Tim Hornke mit neun Toren.

SCM: Damgaard (9), Hornke (9/1), Mertens (5), O'Sullivan (3), Musche (2), Kuzmanovski (2), Steinert (1), Pettersson (1/1), Preuss (1), Schmidt (1)

WET: Frend Öfors (4), Björnsen (4), Cavor (4), Rubin (3), Lindskog (3), Forsell Schefvert (3), Mirkulovski (2), Holst (2/2), Feld (1), Kristjansson (1)

 

HC Erlangen vs. MT Melsungen 25:30 (11:14)

Nach holprigem Start und dem ersten Tor für den HCE nach sieben Minuten, einem knappen Rückstand zur Pause und einer fulminanten Aufholjagd nach Wiederanpfiff, verloren die Hausherren dennoch gegen starke Melsunger Gäste. Insgesamt war es ein offener Schlagabtausch, der den Fans zum Jahresende eine packende Partie bescherte. Nur leider keine Punkte für den HCE. Melsungen hingegen freute sich über den Sieg und damit die Festigung von Platz sieben. Erlangen überwintert auf einem guten elften Platz mit 16:24 Punkten, ehe es nach dreiwöchiger Vorbereitung am 2. Februar in Leipzig weitergeht.

HCE: Sellin (6), Bissel (5), Ivic (4), Büdel (4), Overby (1), Haaß (1), Firnhaber (1), Murawski (1), Metzner (1), Link (1), Minel

MTM: Kunkel (7), Maric (5), Reichmann (5), Mikkelsen (5), Häfner (3), Pavlovic (3), Kühn (2)

 

HBW Balingen-Weilstetten vs. SC DHfK Leipzig 26:24 (14:12)

In Balingen fanden die Jubelstürme kein Halten mehr, denn der HBW geht mit einem Heimsieg in die EM-Pause. Und das gegen den SC DHfK Leipzig! In einer erwartet kampfbetonten Partie waren es die Hausherren, die den unerwarteten Sieg einfahren konnten. Während es in der ersten Halbzeit einige Führungswechsel gab, schenkte der HBW im zweiten Durchgang die Führung nicht mehr her. Unterstützt durch den starken Vladimir Bozic im Balinger Kasten konnte sich der Angriff Tor um Tor erkämpfen. Kurz vor Schlusspfiff war es schließlich Martin Strobel der mit dem 26:24 den Deckel draufmachte. Während der Ärger über die vielen Fehler auf Seiten der Leipziger groß war, konnten sich die Balinger über einen guten 13. Platz zum Jahreswechsel freuen. Leipzig steht mit 20:20 Punkten auf Tabellenplatz neun.

BAL: Niemeyer (5), Thomann (5/3), Saueressig (4), Grétarsson (4), Lipovina (2), Meschke (2), Strobel (2), Schoch (1), Hausmann (1)

LEI: Krzikalla (6), Weber (5), Binder (4), Mamic (3), Witzke (2), Milosevic (2), Müller (1), Wiesmach (1)

 

Bergischer HC vs. HSG Nordhorn-Lingen 31:18 (14:9)

Nach fünf sieglosen Partien konnte der Bergische HC endlich wieder zwei Punkte einfahren. Und wie. Zwar war mit der HSG Nordhorn-Lingen das Tabellenschlusslicht zu Gast, doch mit dem höchsten Bundesliga-Sieg der Vereins-Geschichte hatte im Vorfeld niemand gerechnet. Auch wenn es nicht die beste Leistung war, reichte eine hochkonzentrierte und willensstarke Partie zu einem verdienten Sieg, der Hoffnung für die nächsten Spiele gibt. Für Nordhorn-Lingen wird es hingegen immer einsamer am Tabellenende und im neuen Jahr muss dringend ein zweiter Sieg her. Der BHC überwintert auf Platz zehn mit 17:23 Punkten.

BHC: Darj (5), Weck (5/3), Boomhouwer (4), Szücs (3), Gunnarsson (3/1), Majdzinski (2), Babak (2), Arnesson (2), Nippes (1), Fraatz (1), Damm (1), Gutbrod (1), Stutzke (1)

NOL: Miedema (5), Weber (4), Leenders (3), Pöhle (3/1), Mickal (2), Possehl (1)

Foto: Klahn