29.12.2019  LIQUI MOLY HBL

Jahresabschluss in der LIQUI MOLY HBL: Kiel will Spitze behaupten

Am letzten Spieltag des Jahres 2019 in der LIQUI MOLY HBL treten 16 Mannschaften in acht Begegnungen an. Der THW Kiel will seine Tabellenführung behaupten und als Spitzenreiter in die Winterpause gehen. Außerdem spielt GWD Minden das letzte Mal in der heimischen Kampa-Halle, bevor diese im neuen Jahr abgerissen wird. Alle Spiele im Überblick:

13:30 Uhr SC Magdeburg vs. HSG Wetzlar

Vor dem letzten Spieltag steht der SC Magdeburg auf dem vierten Tabellenplatz, nur zwei Punkte entfernt vom THW Kiel, auch dank der Schützenhilfe von den Wetzlarern, die aktuell auf dem achten Platz rangiert. Die HSG besiegte in ihrem letzten Auswärtsspiel die Kieler in ihrer Arena mit 27:20. Der letzte Erfolg von Wetzlar in Magdeburg ist allerdings schon über sechs Jahre her.

Ansonsten gab es in den bisherigen 21 Bundesliga-Duellen in Magdeburg 18 SCM-Siege, bei einem Unentschieden und dem Torverhältnis von 623:512. Vergangene Saison gewannen die Grün-Roten mit 30:25 gegen die HSG.

13:30 Uhr HC Erlangen vs. MT Melsungen

Mit der MT Melsungen gastiert zum Jahresabschluss eine Spitzenmannschaft beim HC Erlangen. Die Gäste aus Nordhessen gewannen ihr letztes Spiel deutlich mit 36:23 gegen HBW Balingen-Weilstetten, verloren zuvor jedoch knapp gegen Magdeburg und Stuttgart. Dass der HCE in der Lage ist gegen die Top-Teams der Liga etwas Zählbares zu holen, hat er in dieser Saison bereits unter Beweis gestellt. Gegen die MT ist dies allerdings zuletzt am 25. November 2017 gelungen, als sich die Franken vor heimischer Kulisse für einen harten Kampf mit einem 23:23-Unentschieden belohnten.

Chancenlos waren die Erlanger gegen die Stars aus Nordhessen zuletzt jedoch nie, denn die Begegnungen beider Teams versprechen Spannung pur: Die letzten drei Spiele verlor der HCE jeweils mit nur einem Tor. Auch im Hinspiel im Oktober gab es einen Handballkrimi – mit 25:24 rutschte der HCE in der Kassler Rothenbach-Halle nur knapp am Punktgewinn vorbei.

13:30 Uhr Die Eulen Ludwigshafen vs. Frisch Auf! Göppingen

Frisch Auf! Göppingen trumpfte zuletzt auf und lieferte dem THW Kiel am Donnerstag einen großen Kampf, unterlag am Ende aber denkbar knapp mit 26:27 (15:16). Seit dem 29:21-Heimsieg gegen die Eulen Ludwigshafen am 13. Oktober 2019 konnte die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer von neun Spielen nur drei gewinnen, bei einem Unentschieden, und liegt mit 15 Punkten, bei erst 18 Spielen, auf dem 11. Tabellenplatz.

Im Hinspiel in Göppingen war nach 10 Minuten praktisch schon eine Vorentscheidung gefallen, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber bereits mit 7:0 vorne. Die harte Gangart, für die Göppingen bekannt und in der Liga gefürchtet ist, stellte die Eulen vor große Probleme und mit der Hypothek des frühen Rückstandes und der schlechtesten Halbzeit der gesamten Hinrunde, war die Niederlage dann auch nur die logische Konsequenz.

13:30 Uhr TVB Stuttgart vs. Füchse Berlin

Nach der deutlichen 19:32-Pleite bei der TSV Hannover-Burgdorf will der der TVB Stuttgart das Kalenderjahr positiv abschließen. Zu Gast in der Porsche-Arena sind am letzten Spieltag 2019 die Füchse Berlin, die den Anschluss an die Tabellenspitze ausbauen wollen. Aber auch Stuttgart ist heiß auf Punkte, da sich bei einer Niederlage ihr Abstand zu den Abstiegsrängen auf zwei Punkte verringern könnte.

„Natürlich sind wir gegen die Füchse klarer Außenseiter“, erklärt ZVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Aber wir haben nichts zu verschenken.“ Individuell seien die Füchse, die nur vier Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze haben, sehr gut besetzt. „Wie in den meisten Spielen müssen wir das übers Kollektiv regeln“, so Schweikardt.

16:00 Uhr THW Kiel vs. TBV Lemgo Lippe

Nach einem schwachen Saisonstart findet der TBV Lemgo Lippe zu seiner alten Stärke zurück. Die wichtigen Spiele gegen den HBW Balingen/Weilstetten und die HSG Nordhorn-Lingen gewann der TBV, dazu gelang ein 30:25-Geniestreich gegen die Rhein-Neckar Löwen und zuletzt am vergangenen Sonntag ein umjubelter 34:32-Erfolg gegen den HC Erlangen. Sechs Punkte beträgt nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen der Abstand auf Platz 17.

So ist auch der THW Kiel vor den Gästen gewarnt. "Das wird wieder ein schweres Spiel", prophezeit THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Wir müssen konzentriert sein, wir müssen unsere Chancen nutzen. Denn Lemgo ist derzeit richtig gut drauf."

16:00 Uhr Bergischer HC vs. HSG Nordhorn-Lingen

Der Bergische HC steht nach fünf sieglosen Spielen unter Druck. Zwar stehen die Löwen mit 15 Punkten auf dem zwölften Rang und sieben Zähler von der Gefahrenzone entfernt, doch die Lage empfinden BHC-Trainer Sebastian Hinze und seine Mannschaft als ernst. "In der Liga ist alles so eng zusammen", weiß der Coach. "Wie schnell auf einen positiven Lauf ein negativer folgen kann, haben wir selbst erlebt."

Gegen die HSG Nordhorn-Lingen fällt die Favoritenrolle allerdings auf die Löwen. "Natürlich wissen wir, dass Nordhorn wenig gepunktet hat", sagt Hinze. "Respekt haben wir trotzdem vor der Mannschaft." Das Tabellenschlusslicht der LIQUI MOLY HBL hat zwar erst zwei Punkte geholt und ist damit zehn Zähler von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt, hält aber weiterhin an seiner Spielidee fest. "Sie setzen auf Tempo und attraktiven Handball", erläutert Hinze.

16:00 Uhr TSV GWD Minden vs. TSV Hannover-Burgdorf

Zum letzten Mal tritt GWD Minden am Sonntag in der heimischen Kampa-Halle zu einem Bundesliga-Spiel an, bevor diese im neuen Jahr abgerissen wird. „Das ist natürlich eine besondere Situation. Minden will sich würdig aus ihrer Heimspielstätte verabschieden“, weiß der sportliche Leiter der TSV Hannover-Burgdorf Sven-Sören Christophersen.

Niedersachsens Spitzenhandballer müssen daher zum Jahresabschluss mit harter Gegenwehr rechnen. „Minden besitzt eine starke Mannschaft. Sie haben mit Marian Michalzcik und Christoffer Rambo zwei Ausnahmespieler im Rückraum sind aber auch mit Kreisläufer Gullerud oder Rechtsaußen Gulliksen auf anderen Positionen überdurchschnittlich besetzt. Die Sondersituation mit der Spielstätte wird zusätzliches Adrenalin bei ihnen freisetzen“, ist sich TSV-Trainer Carlos Ortega der Schwere der Aufgabe bewusst.

16:00 Uhr HBW Balingen-Weilstetten vs. SC DHfK Leipzig

Nach der deftigen 23:36-Pleite bei der MT Melsungen will der HBW Balingen-Weilstetten zum Jahresende hin noch einmal punkten. Aber auch der SC DHfK Leipzig verlor sein letztes Spiel, im Ostderby gegen die Füchse Berlin hatten die Leipziger lange Zeit die Hand an den Punkten und verloren am Ende knapp mit 28:29.

An das Hinspiel in Leipzig erinnert sich der HBW mit gemischten Gefühlen, weil sie nach einer starken Leistung gegen die favorisierten Leipziger nicht die Gelegenheit bekommen haben, sich für diese Leistung zu belohnen. Oddur Grétarsson hatte zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff den 27:26-Anschlusstreffer erzielt. Leipzig schaffte es im folgenden Angriff nicht, die Balinger Deckung zu knacken, aber der HBW kam auch nicht mehr in Ballbesitz. Die Unparteiischen entschieden immer wieder auf Freiwurf für die Sachsen bis das Schlusssignal ertönte.

Foto: Klahn