17.03.2023  LIQUI MOLY HBL

Stuttgart siegt im Kellerduell

Der TVB Stuttgart holte am Donnerstagabend wichtige Punkte im Abstiegskampf. Gegen den Konkurrenten GWD Minden konnten sich die Schwaben mit 29:23 (14:12) durchsetzen und haben jetzt neun Punkte Vorsprung auf die Ostwestfalen, die den vorletzten Platz belegen. Amine Darmoul traf acht Mal für Minden, auf Stuttgarter Seite erzielten Max Häfner und Adam Lönn je sieben Treffer.

Die Anfangsminuten gestaltete die Carstens-Sieben hochfokussiert. Offensiv leisteten sich die Hausherren zunächst kaum einen Fehler, spielten den Ball lange und präzise durch ihre Reihen, bis sich eine aussichtsreiche Abschlussmöglichkeit ergab. Insbesondere AmineDarmoul, der mit acht Treffern bester Torschütze auf Seiten der Gastgeber war, konnte mit seiner wendigen Spielweise immer wieder Nadelstiche ins Herz der TVB-Defensive setzen. Zeitstrafen und Siebenmeter waren meistens die Folge, durch die die Dankerser Jungs mit 5:4 (6. Spielminute) in Führung gehen konnten. Auf der Gegenseite agierte die Mannschaft aus Bittenfeld ebenfalls mit besonders hohem Druck in die Tiefe. Das von Frank Carstens im Vorfeld angesprochene Zusammenspiel von Max Häfner und Egon Hanusz mit den Kreisläufern konnte zwar häufig unterbunden werden. Allerdings kamen die Schwaben dann auf den Halbpositionen zu mehr Räumen, die sie erfolgreich zum Torabschluss nutzen konnten. Durch das hohe Tempo, dass der Rückraum der Gäste aufnehmen konnte, hatten die Grün-Weißen nun vermehrt das Nachsehen. Zeitstrafen und häufige Unterzahlsituationen waren die Folge, durch die die Carstens-Sieben etwas aus der Bahn geriet. Die Mannschaft von Michael Schweikardt hatte nun viel Platz und ging mit 6:9 (25. Spielminute) erstmals deutlicher in Führung. Das junge Team aus Dankersen gab sich aber nicht auf, sondern lauerte in der Defensive immer wieder auf Konter. Zur Halbzeit war beim Stand von 12:14 noch alles möglich.

Nach dem Seitenwechsel mussten die Hausherren erneut in doppelter Unterzahl agieren. Euphorisch und mit 2.600 Zuschauern im Rücken konnten die Dankerser Jungs diese Phase ebenbürtig gestalten. In der Offensive agierten die Grün-Weißen jetzt variabler, trafen mal aus der zweiten Reihe oder räumten über die Außenpositionen ab. Beim Zwischenstand von 16:19 (44. Spielminute) waren die Ostwestfalen weiterhin am Konkurrenten dran. Der grün-weiße Mittelblock um Besard Hakaj und Sveinn Johannsson hatte mit Max Häfner allerdings eine zunehmend größer werdende Aufgabe vor sich. Der Mittelmann der Gäste beschäftigte pausenlos die grün-Weiße Defensive und konnte seine Nebenleute immer wieder erfolgreich in Szene setzen. Hinzu kam, dass auf der Gegenseite nun viele hochkarätige Torchancen ungenutzt blieben und in schnellen Kontertoren der Gäste resultierten. Der TVB zog dadurch mit 18:25 (49. Spielminute) davon. Frank Carstens reagierte und stellte zur Crunch-Time seine Abwehrformation auf eine offensivere Variante um. Das zeigte Wirkung. Die Schwaben waren in ihrem sonst sicheren und präzisen Passspiel verunsichert, so dass die Mindener Jungs drei Steals in Folge erzielen und zum 22:26 (55. Spielminute) verkürzen konnten. Dennoch war der Rückstand zu hoch, um aus Sicht der Hausherren noch für Punkte in Frage zu kommen. Die Stuttgarter justierten noch einmal an ihrer Deckungsleistung und sorgten dadurch für Stoppfouls oder Fehlpässe der Grün-Weißen. Mit dem 23:29-Endstand war die Heimniederlage der Ostwestfalen endgültig besiegelt.

Die Stimmen zum Spiel:

Frank Carstens: "Der TVB hat heute früher den Weg in dieses Spiel gefunden. Ich muss die erste Halbzeit meiner Mannschaft aber dennoch deutlich besser bewerten, als den zweiten Durchgang. Nach dem Seitenwechsel haben wir in der Offensive fast ohne Plan und Struktur gespielt. Außerdem war die emotionale Schärfe sehr schwer zu erkennen. All das fällt klar in meinen Verantwortungsberiech und ich möchte mich bei den vielen Zuschauern heute für dieses Spiel entschuldigen."

Michael Schweikardt: "Ich bin heute äußerst zufrieden, wie meine Mannschaft dieses Spiel angenommen hat. Der Start war mir allerdings zu holprig und am Ende haben wir uns etwas ins Ziel gezittert. Das hätte ich mir souveräner gewünscht. Dennoch wussten wir, dass es heute sehr körperlich zugehen wird. Wir konnten häufig im Angriff die Tiefe suchen und uns durch Zeitstrafen einige Vorteile erspielen."

Statistik:

Torschützen GWD: Amine Darmoul (8), Mats Korte (5/1), Sveinn Johannsson (2), Mathias Bitsch (2), Besard Hakaj (1), Niclas Pieczkowski (1), Philipp Ahouansou (1), Max Staar (1), Luka Sebetic (1), Tomás Urban (1).
Im Tor: Malte Semisch, (mit 8 Paraden, davon 1 Siebenmeter) Yahav Shamir (mit 2 Paraden, davon 1 Siebenmeter).

Torschützen TBV: Max Häfner (7), Adam Lönn (7), Daniel Fernandez Jimenez (6/3), Sascha Pfattheicher (3), Egon Hanusz (2), Samuel Röthlisberger (2), Patrick Zieker (1), Jerome Müller (1).
Im Tor: Miljan Vujovic (mit 14 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Silvio Heinevetter

Zeitstrafen: Hakaj (12.), Sebetic (12.), Johannsson (25.), Staar (30.)- Röthlisberger (16.), Laube (24.), Lönn (29.), Serrano (51.), Häfner (58.),
Rote Karte: Sebetic (30.)
Spielfilm: 4:4 (5.), 5:6 (10.), 6:9 (15.), 8:10 (20.), 10:12 (25.), 12:14 (30.), 13:16 (35.), 15:19 (40.), 18:22 (45.), 19:26 (50.), 22:26 (55.), 23:29 (60.)
Schiedsrichter: Marcus Hurst & Mirko Krag
Zuschauer: 2.612

Quelle: GWD Minden / Foto: Metge