24.11.2022  LIQUI MOLY HBL

Kiel mit Unentschieden gegen Champions League Titelverteidiger

Am Donnerstagabend verkaufte sich der THW Kiel teuer beim Champions League Spiel gegen den amtieren Champions League Sieger FC Barcelona. Die Zebras schafften es einen 5-Tore-Rückstand aufzuholen und mit einem harten Fight auf 30:30-Unentschieden zu stellen. Der beste Kieler Torschütze war Niclas Ekberg mit neun Treffern.

"Es war ein großartiges Spiel, ein echtes Highlight“, sagte THW-Trainer Filip Jicha, der bereits vor dem Anpfiff weitere Hiobsbotschaften verkraften musste: Denn neben den Langzeitverletzten Sven Ehrig und Sander Sagosen fiel auch Eric Johansson mit einem Mittelhandbruch aus, zudem konnte Nikola Bilyk nach einem grippalen Infekt kaum eingesetzt werden. Zudem brach sich Miha Zarabec nach 36 Minuten einen Finger der rechten Wurfhand, traf in der spannenden Schlussphase trotzdem mit der linken Hand zum 24:26. "Barcelona hat die erste Halbzeit eindeutig kontrolliert, aber in der zweiten Halbzeit sind wir zurückgekommen. Meine Jungs haben an sich und einen Sieg geglaubt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, bin sehr, sehr stolz auf meine Jungs." Barca führt die Gruppe B der EHF Champions League mit 13:1 Punkten an, die Kieler rangieren mit jetzt 6:8 Zählern auf Rang fünf, befinden sich auf gutem Weg, das Achtelfinale zu erreichen. Schon am kommenden Mittwoch treffen beide Teams im Rückspiel wieder aufeinander, dann im Palau Blaugrana in Barcelona.

Für die noch einmal mehr dezimierte Zebraherde steht am kommenden Sonntag ein wichtiges Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf dem Programm: Am ersten Advent zu Gast ist der starke Aufsteiger VfL Gummersbach, der zuletzt mit einem Sieg gegen Flensburg bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Das Traditionsduell des Rekordmeisters gegen seinen Vorgänger wird um 14 Uhr in der Wunderino Arena angepfiffen, Sky überträgt live.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Filip Jicha: Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft. Nach den zwei schweren Spielen in Erlangen und Magdeburg und dem personellen Aderlass mit Eric, der sich die Hand gebrochen hat, mit Nikola, der in den letzten zwei Tagen mit Grippe ausgefallen war, und Miha, der sich wahrscheinlich heute im Spiel den Finger gebrochen hat, haben wir in den zweiten 30 Minuten richtig gekämpft. Meine Jungs haben an sich und einen Sieg geglaubt. Nachdem Barca die erste Hälfte komplett unter Kontrolle hatte, hatten wir am Ende sogar die Chance, zu gewinnen. Nach den ersten 30 Minuten wäre ich mit einem Unentschieden glücklich gewesen, nach den zweiten 30 Minuten bin ich ein bisschen traurig darüber, dass wir unentschieden gespielt haben. Aber es war ein großartiges Match für die Fans, ein echtes Highlight.

Barça-Trainer Carlos Ortega: Es war das große Spiel, das jeder von dieser Begegnung erwartet hatte. Wir haben die Partie lange Zeit kontrolliert, dann kamen zehn Minuten, in denen der THW Kiel eine super Verteidigung gespielt hat. Mit dem Druck des Publikums kam der THW Kiel dann zurück. Wir sollten mit dem Unentschieden glücklich sein. Wir haben 40 Minuten richtig gut gespielt, das letzte Drittel waren wir dann nicht mehr so stark, weil Kiel super war.

Barca-Kreisläufer Ludovic Fabregas: Das war ein echter Fight, ein echter Clásico of handball. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt und konnten dank unserer starken Defense eine Menge Gegenstoß-Tore erzielen. In der zweiten Halbzeit hat Kiel dann besser gespielt, und sie waren effektiver im Angriff. Für mich war das Unenschieden deshalb logisch: Wir waren in Halbzeit eins besser, Kiel in der zweiten Halbzeit. Und in einer Woche sehen wir uns im Palau wieder.

THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg: In der ersten Halbzeit hatten wir einige Probleme, in der zweiten Halbzeit haben wir dann wie eine andere Mannschaft gespielt. Wir haben Barca unter Druck gesetzt und hatten dank der Paraden von Niklas Landin einige einfache Tore. Ich bin stolz auf unseren Teamgeist: Barca hatte das Spiel völlig unter Kontrolle, aber wir sind zurückgekommen. Am Ende war es ein wirklich enges Spiel, das in beide Richtungen hätte kippen können.

Quelle: THW Kiel / Foto: Klahn