09.12.2022  LIQUI MOLY HBL

Hamburg schlägt Schlusslicht Hamm bei Tissier-Comeback

Der HSV Hamburg um Rückkehrer Leif Tissier hat am Donnerstagabend den ASV Hamm-Westfalen besiegt. Die Hansestädter gewannen die Partie mit 32:25 (16:12) und klettern somit zwischenzeitlich auf Rang Sechs der Tabelle. Bester Werfer der Hamburger war abermals Casper Mortensen, der neun Treffer, davon vier vom Siebenmeterpunkt, zum Sieg beisteuerte.

Am 16. Spieltag der LIQUI MOLY HBL hat sich der Handball Sport Verein Hamburg souverän mit 32:25 gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten ASV Hamm-Westfalen durchgesetzt. Schon zur Pause lagen die Hamburger mit vier Toren in Führung und gaben diese bis zum Schluss auch nicht mehr ab. Damit steht der HSVH nach seinem letzten Heimspiel in diesem Kalenderjahr mit 17:15 Punkten zumindest bis Sonntag, wenn die letzten Spiele dieses Spieltags absolviert werden, auf dem 6. Platz. Hamm bleibt mit 3:29 Punkten auf dem letzten Platz.

Großer Jubel kam am Donnerstagabend in der Barclays Arena auf, als Trainer Torsten Jansen kurz vor der Halbzeitpause Eigengewächs Leif Tissier auf die Platte schickte. Der 22-Jährige feierte nach fast dreimonatiger Ausfallzeit sein Comeback und konnte sich gleich mit guten Offensiv-Aktionen auszeichnen. Tissier stand bei seinem Comeback 15 Minuten lang auf dem Spielfeld und konnte dabei drei Tore zum Sieg beisteuern.

Hamm liegt zwischenzeitlich in Führung

Nachdem der HSVH schnell zweimal getroffen hatte und den Spielstand in der 3. Minute auf 2:0 stellte (Tore von Dominik Axmann und Jacob Lassen), konnten die Gäste aus Hamm in der 8. Minute wieder ausgleichen und nach einem Pfostentreffer von Dani Baijens (7.) den folgenden Angriff zum 3:3 nutzen. Hamm nutzte dann auch zwei aufeinanderfolgende Überzahl-Situationen (Zeitstrafe gegen Axmann und dann gegen Azat Valiullin), um erst die Führung zu übernehmen und diese dann sogar auf 4:7 (14.) auszubauen. Der HSVH mühte sich offensiv, Jacob Lassen scheiterte am Hammer Abwehrblock, Casper Mortensen spielte einen Pass in die Arme des ASV und auch die Kreisanspiele auf Niklas Weller hatten noch keinen Erfolg. Erst im vierten Versuch kam endlich ein Pass bei Weller an, er erzielte so nach Lassen-Anspiel das 5:7 (15.).

Doch der HSVH sammelte sich schnell wieder, fand im Angriff wieder bessere Lösungen und gleich zum 8:8 (22.) aus, nachdem ASV-Linksaußen Fabian Huesmann einen Siebenmeter per Aufsetzer über das Tor von Johannes Bitter setzte. Bitter hatte in der Anfangsphase gleich drei wichtige Paraden beigesteuert, in Hamms starker Phase konnte aber auch er die Tore der Gäste nicht verhindern.

Huesmann knallte dann auch seinen nächsten Wurfversuch nur an den Pfosten und Frederik Bo Andersen versenkte den Ball im Gegenzug nach einem sehenswerten Anspiel von Jacob Lassen zur 9:8-Führung (24.) für den HSVH. Nun kam auch Bitter wieder ins Spiel, wehrte bis zur Pause noch drei weitere Hamm-Würfe ab und verhalf seinem Team so zu einem Vier-Tore-Vorsprung zur Pause. Leif Tissier kam in den Minuten vor dem Pausenpfiff ins Spiel, zog in seiner ersten Aktion nach seiner Einwechslung eine Zwei-Minuten-Strafe für Hamms Remi Leventoux (28.) und traf dann selbst zum 13:10 (28.).

Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte Jacob Lassen. Der HSVH hatte nach einer Auszeit noch sieben Sekunden Zeit und Lassen nutzte seine Wurfmöglichkeit zum 16:12-Halbzeitstand (30.).

In die zweite Halbzeit startete der HSVH mit einem Kempa-Tor von Casper Mortensen, der von Frederik Bo Andersen angespielt wurde, und erneut mit drei Bitter-Paraden, die es dem HSVH ermöglichten, den Vorsprung weiter auszubauen. In der 37. Minute erzielte Casper Mortensen das 20:14 und brachte den HSVH in Überzahl erstmals mit sechs Toren nach vorne.

 

Der HSVH verteidigte dann seinen Vorsprung. Doch Hamm kam in der 41. Minute noch einmal bei 21:17 auf vier Tore heran. Es gelang den Hamburgern in dieser Phase noch nicht, sich spielentscheidend abzusetzen, Hamm blieb bis zum 24:20 (47.) in gefährlicher Distanz.

 

Nachdem Casper Mortensen in der ersten Halbzeit nur zweimal von der Siebenmeterlinie erfolgreich war, war er im zweiten Durchgang besser ins Spiel eingebunden und steuerte nach dem Seitenwechsel sieben weitere Tore bei. Mortensen leistete sich lediglich zwei Fehlwürfe: einen von Außen, den ASV-Keeper Vladimir Bozic parieren konnte, und einen, als er die Chance auf ein einfaches Tor nutzen wollte und nach einem Ballgewinn am eigenen Kreis im Rückwärtsfallen sofort auf das leere Hamm-Tor feuerte – der Ball aber aus großer Distanz leider nur am Pfosten landete.

 

In der 50. Minute stellte Thies Bergemann dann wieder einen Sechs-Tore-Vorsprung her, als er zum 26:20 traf. Bergemann war für Frederik Bo Andersen ins Spiel gekommen, der in der 42. Minute bei einem freien Wurf von Außen Bozic im Gesicht traf und deshalb eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste, und blieb bei zwei Versuchen ohne Fehlwurf.

Budalic mit Top-Quote

In der letzten Viertelstunde schickte Trainer Jansen Ivan Budalic ins HSVH-Tor, nachdem Bitter einige Minuten ohne Parade blieb. Und Budalic war einer der Faktoren, warum der HSVH seinen Vorsprung wieder ausbauen konnte und dann auch sicher ins Ziel fuhr. Dem 25-jährigen Kroate gelangen in 15 Minuten Spielzeit vier Paraden und eine herausragende Quote von 44% gehaltener Bälle.

Bis in die Schlussminuten blieb die HSVH-Führung bei fünf oder sechs Toren. Doch nach Hamms 29:25 (57.) gelang den Gästen kein weiteres Tor mehr, der HSVH konnte den Spielstand weiter in die Höhe treiben. Casper Mortensens Siebenmetertreffer zum 32:25 nach dem Schlusspfiff sorgte für den Endstand und einen verdienten HSVH-Sieg.

Statistik

HSV Hamburg: Bitter (9 Paraden), Budalic (3 P.) – Schimmelbauer (1), Magaard (1), Mortensen (8/3), Tissier (2), Lassen (6), Weller (1), Axmann (2), Andersen (2), Bergemann (2), Theilinger, Valiuillin (3), Baijens (1)

ASV Hamm-Westfalen: Bozic (5 P.), Wesemann – Leventoux (1), Huesmann (3/2), Fuchs, Patrail, Schulze, Zintel (5), Pretzewofsky, Bornemann (5), Orlowski (5), Dayan, Savvas (1), Wieling (3)

Zeitstrafen: HSV 8 min, ASV 8 min

Schiedsrichter: David Hannes, Christian Hannes

Quelle: Handball Sport Verein Hamburg / Foto: Huter