22.09.2022  LIQUI MOLY HBL

Die Stimmen des Spieltags: Simon Ernst - "Das tat gut"

Der SC DHfK Leipzig hat die lange Durststrecke beendet und endlich seine ersten beiden Punkte in der Saison 2022/23 gegen den HC Erlangen eingefahren! Während bei den Männern aus dem Osten der Knoten geplatzt ist, muss der TVB Stuttgart auch weiterhin auf den ersten Sieg warten. Was Leipzig-Kapitän Simon Ernst, Stuttgart-Trainer Roi Sanchez und Silvio Heinevetter über die Partien am Donnerstag zu sagen haben, erfahrt ihr hier!

Roi Sanchez (Trainer TVB Stuttgart) ...

... zum Spiel: „Wir haben viele unnötige Fehler gemacht. Die Mannschaft hat von Anfang bis Ende Kampfgeist gezeigt. Die Qualität im Angriff beim sechs gegen sechs war sehr niedrig. Danach haben wir es mit einem siebten Feldspieler probiert, das hat gut funktioniert. Wir sind mental schon sehr unter Druck, deshalb unterlaufen uns die Fehler.“

... zur guten Schlussphase: „Wenn man sieht, dass man mit zehn Toren hinten liegt, dann ist der Kopf frei und es ist einfacher zu spielen. Wir müssen versuchen es von Anfang an so zu spielen. Es sind noch 30 Spiele, wir müssen weiterarbeiten.“

... zu den einfachen Ballverlusten: „So schlecht sind wir eigentlich nicht. Die Jungs haben letzte Saison gut gespielt und das werden sie auch diese Saison wieder tun. Zurzeit haben wir aber mentale Probleme, verschenken viele Bälle und bekommen dann Gegentore durch Konter.“

Silvio Heinevetter (Torhüter TVB Stuttgart)...

... zum Spiel: „Man steigert sich rein. Wir spielen eine unterirdische erste Halbzeit, das ist eine Beleidigung für jeden, der sich hier den Hintern aufreißt. Das kann man in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr wett machen. Da kann man höchstens mit viel Kampf dagegenhalten, aber das sollte eigentlich ab der ersten Sekunde so sein. Was wir heute gemacht haben, war verkrampft. Der Kopf war zu und Pässe über zwei Meter kommen nicht an. Gummersbach hat uns kaputt gemacht und überlaufen. Der Sieg ist eindeutig verdient.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC) ...

... zum Spiel: „Wir fangen gut an, verteidigen gut, bekommen vier, fünf Abpraller, die Hamburg verwertet. Dann haben wir den Faden verloren und unsere Angriffsidee nicht mehr hinbekommen. Aus dem Innenblock hatten wir nicht mehr die Offensivwirkung und dann kommt so ein Ergebnis zu Stande. Es ist nicht schlimm, dass wir verloren haben. Mich ärgert aber die Art und Weise, wie wir das hingenommen haben. Da müssen wir uns selbst hinterfragen, ob wir das auf der Platte in jedem Moment so gelebt haben.“

... zu den Gründen der Niederlage: „Wir müssen uns immer an die eigene Nase fassen. Wir beschäftigen uns mit Dingen, auf die wir keinen Einfluss haben. Das kostet uns Energie und sorgt dafür, dass wir mit zehn, statt mit sechs Toren unterschied verlieren. Hamburg ist im Normalfall nicht so weit weg, dass wir hier nicht gewinnen können.“

Simon Ernst (SC DHfK Leipzig) ...

... zum ersten Saisonsieg: „Das tat gut. Wir hatten harte Wochen, haben personell einige Probleme und viele Spiele zum Saisonstart verloren. Das hat sich nicht gut angefühlt, deshalb fällt uns heute ein Stein vom Herzen. Die ersten Punkte können aber nur der Auftakt gewesen sein, wir müssen am Sonntag in Lemgo nachlegen.“

... zum Spiel: „Ohne Selbstvertrauen müssen wir über Emotionen, Kampf und Abwehr ins Spiel kommen, das ist uns heute gelungen. Vor allem zum Start in die zweite Halbzeit, wo wir uns absetzen konnten. Das war sicher nicht unsere beste Defensivleistung, aber darauf können wir aufbauen. Zum Glück lief es vorne gut, aber das hat viel Kraft gekostet.“

... zur Offensive: „Wir sind dort zwar etwas gehandicapt, aber das zählt nicht als Ausrede. Wir haben genug Spieler in der zweiten Reihe, die nachrücken. Wir hoffen, dass ein, zwei Jungs bald zurückkehren, um uns vorne zu helfen. Das war in der Saison bislang die größte Baustelle und deshalb sind froh über die 32 Tore heute.“

Andre Haber (Trainer SC DHfK Leipzig) ...

... zu den Verletzungssorgen (vor dem Spiel): „Ich werde nicht jammern, wir haben einen Kader mit 16 Spielern zusammengestellt und eine fantastische Nachwuchsarbeit mit einer U23 und einer Akademie. Dort haben wir genügend Spieler, die unsere Trainingsqualität sichern und uns auch in Ligaspielen punktuell helfen können. Es hilft trotzdem nicht, wenn uns wichtige Spieler fehlen.“

... zum Saisonstart (vor dem Spiel): „Wir haben den Start intensiv analysiert, nach Gründen gesucht und diese auch gefunden. Wir dürfen uns von kleinen Umstellungen oder guten Phasen der Gegner nicht abschütteln lassen und müssen besser angreifen.“

... zum Druck in der aktuellen Situation (vor dem Spiel): „Druck geht immer mit dem eigenen Anspruch einher. Der ist bei mir und den Jungs groß, deshalb ist die Hand aktuell nicht so locker wie sonst.“

Sky Experte Pascal Hens ...

... zu Stuttgart: „Es hörte sich so an, als würde sich der Trainer selbst fragen, warum sie sich so früh in der Saison unter Druck setzen. Es gibt bei dem Spielplan überhaupt keinen Grund dafür.“

... zum Bergischen HC: „Es gibt einfach Tage, da läuft es nicht. Bei 14 Paraden auf Hamburger Seite wird es natürlich schwierig. Wenn der Rest noch dazu kommt, verliert man eben mit zehn Toren. Das passiert, jetzt müssen sie den Mund abwischen und die nächste Aufgabe angehen.“

... zu den schwierigen Spielen der Berliner: „In Flensburg haben sie es gut gemeistert, ich glaube sie freuen sich darauf. Die Pflichtaufgaben haben sie bislang geschafft.“

... zum Stuttgarter Saisonstart (vor dem Spiel): „Trotz der drei starken Gegner ist das eine kritische Saison. Sie haben sich mit dem Programm auseinandergesetzt und sich gegen Erlangen selbst zu viel Druck gemacht.“

... zu den Teams im Tabellenkeller (vor dem Spiel): „Ich bin schon verwundert, wer da nach vier Spieltagen noch ohne Punkte unten rumkrebst. Mannschaften wie Stuttgart, Wetzlar oder Leipzig, die man höher eingeschätzt hat.“

Quelle: SID / Foto: PICTURE POINT