24.03.2023  LIQUI MOLY HBL

BHC feiert ungefährdeten Zehn-Tore-Sieg

Der Bergische HC konnte sich am Donnerstagabend in der LIQUI MOLY HBL souverän gegen den ASV Hamm-Westfalen durchsetzen. Mit 34:24 (16:11) gewann das Team von Jamal Naji gegen den Aufsteiger. Dabei brachte Torhüter Christopher Rudeck die Gäste das ein oder andere Mal zur Verzweiflung. Mit 20 Paraden stellte er seinen persönlichen Saisonbestwert auf.

Gleich die ersten Minuten gehörten Rudeck, der ein paar freie Bälle der Gäste hielt und damit zügig für klare Verhältnisse sorgte. Lukas Stutzkes wuchtigem 1:0 ließen Frederik Ladefoged, Djibril M'Bengue und Alexander Weck weitere Tore folgen. Über 7:2 bauten die Hausherren ihren Vorsprung auf 12:6 aus. Der Treffer zu dem Zwischenstand stellte das erste große Highlight des Abends dar, zumal Linus Arnesson den Ball aus der Hüfte mit Blitztempo unter die Latte knallte. Es sollte nicht das einzige wirklich schöne Tor der Partie bleiben. 

Zwar leisteten sich die Löwen in der Folge ein paar Fehler, zogen aber vor der Pause noch einmal von 12:9 auf 16:10 davon. Tobias Schmitz verwandelte dabei einen schönen Pass von Rudeck, nachdem er gerade zum zwölften Mal gehalten hatte. Schmitz hatte das Vertrauen auf der Linksaußen-Position bekommen, weil Noah Beyer mit Magen-Darm-Infektion passen musste.

Zur Halbzeit (16:11) war das Duell zwar noch nicht endgültig entschieden, doch der BHC fackelte nicht lange. Innerhalb von zweieinhalb Minuten trafen Linus Arnesson, zwei Mal Isak Persson sowie Djbril M'Bengue hintereinander zum 20:12. Elias Scholtes markierte eine Viertelstunde vor Schluss sein erstes Tor im BHC-Trikot und brachte seine Farben damit sogar zehn Tore in Front.

Bei dem Abstand blieb es. Trainer Jamal Naji wechselte nun viel. In der Schlussphase durfte auch Linksaußen Paul Gießelmann ran. Der A-Jugendliche, der am Mittwoch seinen 19. Geburtstag gefeiert hatte, sollte die Chance auf sein erstes Tor in der Bundesliga bekommen. Die Mannschaft spielte ihn in Szene, und Gießelmann traf in die kurze Ecke zum 32:21. Die Freude über diesen Treffer war sichtbar riesig.

Den absoluten optischen Höhepunkt leitete Alexander Weck aber im letzten Angriff des Spiels ein. Der Rückraum-Allrounder bediente Elias Scholtes per Kempa-Trick. Der 19-Jährige holte den Ball "aus den Sternen" und setzte den umjubelten Schlusspunkt zum 34:24 in einer einseitigen Partie, in der die Bergischen eindrucksvoll ihrer Favoritenrolle gerecht geworden sind. Und Rudeck? Der blieb konstant stark, machte nur bei den Siebenmetern Platz für Peter Johannesson. Vier Mal blieb der Schwede dabei unüberwindbar.

Die Stimmen zum Spiel:

MICHAEL LERSCHT: „Für uns ist es schwer, hier heute etwas Positives zu finden. Wir waren einfach nicht gut. Besonders unsere Wurfquote, die leider Gottes schon etwas länger nicht auf dem Bereich ist, den wir eigentlich bräuchten, war nicht gut. Zudem ziehen sich einige Fehler und Dinge durch die Partie, sodass wir am Ende gar nicht mehr gegenhalten. Das müssen wir aber immer machen und das geht so nicht. Es ist bitter nach so einem Spiel, bei dem wir uns eigentlich viel vorgenommen hatten, dann hier so zu sitzen.“

JAMAL NAJI: „Wir haben die Favoritenrolle heute gut ausgefüllt, wobei man das auch ein Stück relativieren muss. Es ist nicht alles Gold, was glänzt und daher gibt es auch heute zwei, drei Punkte, die mir nicht gefallen haben. Alles in allem haben wir es aber geschafft, das Spiel zu dominieren. Etwas, was uns in dieser Saison noch nicht häufig gelungen ist. Wir sind stabil geblieben, waren diszipliniert und haben nicht angefangen, mit „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ irgendwelche neue Dinge zu probieren, sondern haben uns an den Matchplan gehalten. Besonders zufrieden bin ich vor allem mit unserer Abwehr im Innenblock, weil wir Christopher Rudeck geholfen haben, sehr viele geplante Bälle zu bekommen. Torhüterspiel heißt nicht einfach nur so und so viele Paraden, sondern wie viel von unserer Strategie geht auf und wie viele Würfe können wir gesteuert erwirken. Das haben wir gut gemacht und dadurch konnte sich Rudeck auszeichnen. Alles in allem können wir wirklich zufrieden sein mit dem Spiel.“

JÖRG FÖSTE: „Es war ein beeindruckender Abend. Wir haben das Spiel von Beginn an dominiert und auch in der Höhe ohne Zweifel verdient und sicher gewonnen. Wir hatten zwischenzeitlich in der Deckung mit dem 26-jährigen Frederik Ladefoged den ältesten Feldspieler bei uns auf der Platte - alle anderen um ihn herum waren jünger. Das zeigt, dass wir für die Zukunft gerüstet sind. Wir hatten mit Alexander Weck, Paul Gießelmann und Tobias Schmitz drei Eigengewächse im Kader. Bei der Freude von Paul über sein erstes Bundesliga-Tor ist einem jeden das Herz aufgegangen. Das waren die wunderschönen Aspekte des heutigen Spiels.“

Statistik:

BERGISCHER HC: Rudeck, Johannesson – Giesselmann (1), Schmitz (2), Gutbrod, Stutzke (4), Weck (3), Arnesson (5/1), Babak, Szücs, Ladefoged (3), Nikolaisen (5), M´Bengue (4), Scholtes (2), Gunnarsson (2/1), Persson (3).  Trainer: Jamal Naji
ASV HAMM-WESTFALEN: Hertlein, Bozic – Huesmann (4/3), Fuchs, Patrail (1), Schulze, Zintel (3), Pretzewofsky, Bornemann, Orlowski, Meschke (5), Dayan (3), Savvas (2), von Boenigk (3), Wieling (3), Bauer. Trainer: Michael Lerscht
SCHIEDSRICHTER: Frederic Linker und Sascha Schmidt
SIEBENMETER: 2/2 – 3/7
ZEITSTRAFEN: 4 – 3 (M´Bengue (2), Arnesson, Scholtes – Fuchs, Meschke, Bauer)

Quelle und Foto: Bergischer HC 06