24.11.2022  LIQUI MOLY HBL

"Es ist ein starke Leistung hier mit 34 Toren von der Platte zu gehen"

Jaron Siewert zeigte sich enorm zufrieden mit seiner Mannschaft nach dem 32:34-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen. Außerdem in den Stimmen des Spieltags: Simon Ernst zum Leipziger 40-Tore-Sieg, Lenny Rubin, der sich zur Trainer-Entlassung von Benjamin Matschke äußerte und Malte Semisch, Mindener Matchwinner, sprach über seine starke Leistung gegen Hamm, sowie den bisherigen Saisonverlauf von GWD Minden.

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin) …

… zum Spiel: „Wir kommen schlechter ins Spiel als die Löwen, aber haben dann einen Lauf und stellen auf Unentschieden. In der zweiten Halbzeit hatten wir wieder einen guten Lauf. Sie haben sieben gegen sechs gespielt, was uns in die Karten spielt, weil wir das in der ganzen Saison schon gut verteidigen. Dann haben wir mit sieben Toren geführt. Hinten raus haben wir es nicht mehr spannend gemacht, das war in dieser Halle extrem wichtig.“

… zum Sieg: „Nach den drei Spielen in den Knochen, ist es eine starke Leistung hier mit 34 Toren von der Platte zu gehen. Wir haben das Tempo ab der zehnten Minute bestimmt und den Löwen nicht das Tempospiel überlassen. Heute 34 Tore, Dienstag 43, ich weiß nicht, wo die Jungs die Energie hernehmen. Wir haben versucht zu rotieren, aber die erste Sieben hat es heute überragend gemacht.“

… zur Belohnung nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte: „Es gibt einen freien Tag. Am Dienstag spielen wir schon wieder, deshalb wird das Training am Samstag etwas individueller und leichter ausfallen. Wir haben noch schwierige Aufgaben vor uns und dürfen nicht abreißen lassen. Letztes Jahr standen wir ähnlich da und wurden für den Zwischenspurt gelobt. Dieses Jahr möchten wir besser abschneiden, da gibt es nichts zu verschenken. Wir müssen weiterhin Vollgas geben.“

Jasmin Camdzic (Sportlicher Leiter und Interimstrainer HSG Wetzlar) ...

... zur kurzen Vorbereitungszeit (vor dem Spiel): „Ich hatte nur zwei Abschlusstrainingseinheiten, da kann man logischerweise nicht viel machen. Wir haben trotzdem einige Sachen eingebaut und versucht unsere Leistungsträger zum Zuge kommen zu lassen, das hat in den letzten Wochen nicht immer geklappt.“

Lenny Rubin (HSG Wetzlar) …

… zum ersten Spiel nach der Trainerentlassung: „Ich bin froh, dass wir das Spiel heute gewonnen haben. In den letzten Tagen gab es bei uns im Verein richtig viel Stress. Es wurden Entscheidungen gefällt, die man als Spieler nicht verstehen muss. Zum Beispiel die Entlassung des Trainers. Mich persönlich hat die Entscheidung sehr hart getroffen, weil ich eine sehr gute Beziehung zu Ben Matschke hatte. Durch ihn habe ich sehr viel gelernt. Das Spiel heute war auch für ihn. Wir wollten dem Verein zeigen, dass wir es besser können.“

… zur Trainerentlassung: „Die ganze Mannschaft hatte ein gutes Verhältnis zum Trainer. In vielen Spielen hatten wir ein Quäntchen Pech und wir verlieren mit einem Tor. Heute hatten wir etwas mehr Glück, woran das liegt, ist aber schwierig zu sagen. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht.“

Simon Ernst (SC DHfK Leipzig) …

… zur Höhe des Sieges: „Das war überhaupt nicht zu erwarten. Weder vor dem Spiel noch in der Halbzeit. Ich erinnere mich nicht daran, dass wir, seitdem ich hier bin, mal 40 Tore geworfen haben. Ich bin aber auch kaputt, weil wir sehr viel gelaufen sind.“

… zur Leistungssteigerung im Saisonverlauf: „Im Handball spielen viele Faktoren eine Rolle. Das ist auch sicherlich der Spielplan, der zu Beginn sehr hart für uns war. Jetzt haben wir uns Selbstvertrauen aufgebaut, dann kommt die mentale Komponente dazu und es gab ein paar Verletzungen. Ich kann nicht erklären, warum es in den letzten Spielen auf einmal lief.“

Malte Semisch (Torhüter GWD Minden) …

… zu seinen starken Statistiken: „Die Zahlen hatte ich nicht im Kopf, ich bin einfach froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wenn das über so eine gute Deckungsleistung geht und man selber auch ein paar Dinger hält, ist das einfach schön.“

… zum Kellerduell: „Wir wussten, dass Hamm auch mit dem Rücken zur Wand steht und die Punkte braucht. Gegen die unteren Teams haben wir bisher nicht so gut performt, deswegen war auch das dominante auftreten heute enorm wichtig für uns.“

… zum Saisonverlauf: „Wir sind am Anfang der Saison personell auf dem Zahnfleisch gegangen. Jetzt kommen die verletzten Spieler wieder und schlagen direkt richtig ein. Das ist schön zu sehen, dass sie direkt Verantwortung übernehmen. Es war rundum eine schöne Leistung, zu der jeder Spieler seinen Beitrag hatte. So kann es gerne weitergehen.“

Mats Korte (GWD Minden) ...

... zur Tabellensituation (vor dem Spiel): „Wir haben eigentlich seit dem ersten Spieltag Druck, weil wir, wie letztes Jahr, seit Saisonbeginn der Tabelle hinterherrennen. Aber wir können damit ganz gut umgehen.“

Sky Experte Pascal Hens …

… zum hohen Leipziger Sieg: „Wenn man nach drei Siegen Selbstvertrauen hat und mutig ist, dann wirft man auch mehr Tore.“

… zum Interview von Lenny Rubin: „Das war ein starkes Statement von ihm. Er kann die Trainerentlassung nicht verstehen und das verstärkt meinen Eindruck. Die Mannschaft sieht es scheinbar auch so, ich weiß nicht ob eventuell noch etwas anderes vorgefallen ist.“

… zu Wetzlar: „Mit Blick auf die Spiele, die noch kommen, war das heute ein immens wichtiger Sieg.“

… zur Operation von Halil Jaganjac (vor dem Spiel): „Da geht ihnen eine Menge Power verloren. Er ist direkt eingeschlagen und hat in der Bundesliga schnell funktioniert. In der Mannschaft ist er ein ganz wichtiger Bestandteil gewesen, da müssen jetzt andere in die Verantwortung genommen werden. Das ist ein enormer Ausfall.“

… zur Trainerentlassung in Wetzlar (vor dem Spiel): „Es ist häufig so, dass der Trainer entlassen wird, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Da wird versucht ein Impuls zu finden, um die Mannschaft wieder wachzurütteln. Ich glaube auch, dass er ein guter Typ und Trainer ist. Da fragt man sich, ob das wirklich notwendig ist, nur um einmal den Effekt zu haben. Der Schritt wird ihnen nicht leichtgefallen sein.“

… zu den letzten Spielen des Jahres von Wetzlar (vor dem Spiel): „Es kann schon sein, dass sie in den Spielen keinen einzigen Punkt mehr holen. Die Situation in Wetzlar ist kritisch. In der Form, die Wetzlar derzeit hat, muss man nicht davon ausgehen, dass sie Punkte holen.“

Quelle: SID / Foto: Binder