20.05.2022  LIQUI MOLY HBL

Wetzlar gewinnt hitziges Auswärtsspiel in Balingen

Die HSG Wetzlar entschied am Donnerstagabend die Partie bei den abstiegsgefährdeten Balingern mit 28:24 für sich. Die Grün-Weißen behielten auch in engen Situationen einen kühlen Kopf und gewannen verdient. Adam Nyfjäll war mit einer hundertprozentigen Quote und sieben Treffern der beste Torschütze des Abends.

Der erste Angriff der Balinger verzögerte sich, sodass Tim Nothdurft erst nach zwei Minuten erstmals treffen konnte. Dies sollte die einzige Führung der Hausherren bleiben. Die Mittelhessen reagierten schnell und Olle Forsell Schefvert glich aus und Emil Mellegard traf nach einer Klimpke-Parade zur 2:1-Führung. Technische Fehler von den Süddeutschen nutzten die Wetzlarer in der Anfangsphase konsequent, sodass Adam Nyfjäll mit einem Doppelschlag zum 4:2 treffen konnte.

Mit einem starken Torhüter Till Klimpke und einem guten Tempospiel konnten die Wetzlarer schon in der zehnten Minute durch Emil Mellegard zum 6:3 in Führung gehen. Auch Adam Nyfjäll war von Anfang an in der Partie, traf 4/4 und hielt die Abwehr zusammen. Der gute Beginn der Mittelhessen war auch Heimcoach Jens Bürkle nicht verborgen geblieben, der beim Stand von 4:8 zur ersten Auszeit bat. Durch eine Zeitstrafe gegen Stefan Cavor kamen die Gallier wieder ins Spiel, konnten zweimal in Folge treffen und standen jetzt auch defensiv stabiler. Magnus Fredriksen fand die Antwort zum 10:6 für seine Farben (20. Minute). Till Klimpke zeigte seine sechste Parade, die Ivan Srsen zum 12:6 verwandelte, sodass Bürkle schon in der 25. Minute seine zweite grüne Karte legte und den siebten Feldspieler einsetzte. Die Wetzlarer Jungs ließen mehrere Chancen liegen, sodass Matschke beim 8:12 zur ersten Auszeit bat und durch mehrere Wechsel nachjustierte. Nach einem Siebenmetertreffer von Oddur Gretarsson ging es dann mit einer 13:9-Führung in die Kabine. Der Vorsprung hätte durchaus höher ausfallen können, denn die Wetzlarer Jungs trafen mehrfach nicht ins leere Tor und verpassten eine mögliche Vorentscheidung.

Den besseren Start in den zweiten Durchgang gelang den Balingern, da die Wetzlarer Würfe zu vorschnell warfen und die Hausherren nutzten ihre Chancen zum 11:13. Stefan Cavor setzte mit einem exzellenten Pass an Adam Nyfjäll dagegen. Der Kreisläufer traf auch in der nächsten Aktion, sodass der ursprüngliche Vorsprung wieder hergestellt war. Fabian Wiederstein musste dann nach einem Foul an Filip Mirkulovski die rote Karte hinnehmen.

Nach dem Platzverweis schwappten die Emotionen in einer hitzigen SparkassenArena von der Tribüne auf das Spielfeld über, sodass die Grün-Weißen sich verunsichern ließen und hektisch agierten. Das Resultat war, dass die Mittelhessen acht Minuten kein Tor warfen. In der Offensive fehlte den Wetzlarer immer wieder das Tempo, auch weil Magnus Fredriksen aufgrund von Knieproblemen ausfiel. Stefan Cavor hielt dann mit einem Gewaltwurf zum 17:14 dagegen. In einer wichtigen Phase traf Olle Forsell Schefvert ins leere Tor und Gennadiy Komok konnte einen Siebenmeter entschärfen, sodass Emil Mellegard in der 44. Minute aus dem Rückraum zum 19:14 traf. Es blieb beim Fünf-Tore-Vorsprung, auch weil die Wetzlarer Jungs kühlen Kopf bewiesen und Lenny Rubin mit einem sehenswerten Rückraumwurf traf. Lars Weissgerber war per Siebenmeter und Olle Forsell Schefvert ins leere Tor erfolgreich, sodass in der 52. Minute die 23:17-Vorentscheidung auf der Anzeigetafel leuchtete. In den letzten fünf Minuten probierten die Balinger nochmal alles, um sich gegen den Abstieg zu stemmen und agierten mit einer extrem offensiven Abwehr. Letztlich bleiben die Mittelhessen ruhig und gewannen verdient mit 28:24. Mit einer stabilen Abwehr und guten Torhüterleistung setzten die Mittelhessen den Grundstein zum wichtigen Auswärtssieg.

Felix Danner nach der Partie: „Es war ganz wichtig, dass wir eine gute Abwehr gespielt haben und Balingen haben verzweifeln lassen. Das war der Grundstein zum Erfolg. Wir wollten heute gewinnen und mit uns ist zu rechnen.“

Statistiken zum Spiel:

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr Jensen, Ruminsky - Fugel, Lipovina (3), Huber, Thomann (2), Ingason (1), Nothdurft (3), Wiederstein (3), Gretarsson (2/2) Todorovic, Beciri (1), Schoch (2), Zintel (3), Scott, Heinzelmann

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Komok - Srsen (1), Nyfäll (7), O. Klimpke, Mirkulovski (2), Danner (1), Weissgerber (2/1), Holst, Fredriksen (1), Forsell Schefvert (3), Okpara, Mellegard (4), Rubin (3), Novak, Cavor (4)

Quelle: HSG Wetzlar / Foto: Schips