24.10.2021  LIQUI MOLY HBL

Der Sonntag in der LIQUI MOLY HBL: Magdeburg gewinnt Schlacht von Kiel, Minden verpasst die ersten Punkte

Der SC Magdeburg ist weiter das Team der Stunde in der LIQUI MOLY HBL. Auch das Topspiel beim THW Kiel entschied der SCM für sich und gewann damit auch das achte Saisonspiel. Ebenso Grund zum Jubeln hatten am Nachmittag die Füchse Berlin, Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen. GWD Minden verspielte im Derby gegen Lemgo eine acht Tore Führung und bleibt punktlos.

Der SC Magdeburg hat auch die Festung Kiel gestürmt und meldet ernsthafte Ansprüche auf die deutsche Handball-Meisterschaft an. Der Klubweltmeister siegte beim Rekordchampion in einem hart umkämpften Spitzenspiel mit 29:27 (16:15) und hat den wohl größten Rivalen damit auf vier Punkte distanziert.

"Das ist einfach schön", sagte Magdeburgs starker Torhüter Jannick Green bei Sky: "Wir haben einen großen Glauben, so kann es gern weitergehen." THW-Kapitän Domagoj Duvnjak erklärte schmallippig: "Wir suchen keine Ausreden. Das Leben geht weiter, wir haben noch viele Spiele vor uns."

Magdeburg, das in der Vorwoche bereits Vizemeister SG Flensburg-Handewitt klar geschlagen hatte, steht nun bei 16:0 Punkten. Kiel blieb im dritten Ligaspiel in Folge ohne Sieg und ist nach der ersten Saisonniederlage mit 12:4 Punkten Tabellendritter. 

Schritt mit dem SCM können derzeit nur die Füchse Berlin bei nur einem Punkt Rückstand halten. Das Hauptstadt-Team blieb durch sein 30:22 (16:12) gegen gegen den TuS N-Lübbecke als einzige Mannschaft neben Magdeburg weiter ungeschlagen. Flensburg wahrte mit einem mühevollen 30:29 (14:15)-Erfolg gegen Abstiegskandidat TVB Stuttgart seinen Kontakt zur Spitzengruppe. Schlusslicht TSV GWD Minden wartet hingegen nach seiner 29:32 (15:11)-Heimniederlage gegen den TBV Lemgo Lippe weiter auf seinen ersten Punktgewinn.

Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert gab sich in Kiel schon vor dem Anwurf entschlossen. "Wir haben dieses Jahr die Chance, um was mitzuspielen, und die wollen wir nutzen", sagte der Coach: "Für Spiele wie diese sind wir geboren worden. Volle Ostseehalle, ganz Deutschland schaut drauf - dafür ist immer genug im Tank."

Kurz vor Spielbeginn bebte die stimmungsvolle Arena zum ersten Mal: Der THW gab die Vertragsverlängerungen mit Duvnjak und Torjäger Niclas Ekberg, am Sonntag bester Kieler Werfer mit sechs Toren, bis 2024 bekannt.

Die Mannschaft nahm den Schwung von den mit 9300 Zuschauenden gefüllten Rängen mit, nach gut sechs Minuten führte der THW auch ohne die an Corona erkrankten Rückraumriesen Sander Sagosen und Steffen Weinhold mit 5:2.

"Wir brauchen die gleiche Intensität wie die", appellierte Wiegert in seiner ersten Auszeit nach nur elf Minuten. Die Worte des 39-Jährigen fruchteten. Magdeburg ging nun deutlich resoluter zur Sache, Kiel schloss ein paar Mal überhastet ab, die Gäste kamen zu einfachen Toren - so stand es 8:10 nach 16 Minuten.

Beide Teams begegneten sich in dem temporeichen Spiel in der Folge auf Augenhöhe. Kiel ging mehr ins Risiko, immer wieder räumte Niklas Landin bei Ballbesitz seinen Kasten, Fehlwürfe der Hausherren wurden von den Magdeburgern eiskalt bestraft.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel noch ruppiger, die Zeitstrafen auf beiden Seiten häuften sich. Magdeburg wirkte entschlossener und schaffte in der 47. Minute seine erste Drei-Tore-Führung der Partie. Kiel schaffte die Wende nicht mehr. Magdeburgs bester Schütze Omar Ingi Magnusson (sechs) markierte per Siebenmeter den Endstand.

Die Ergebnisse im Überblick:

THW Kiel vs. SC Magdeburg 27:29 (15:16)
Füchse Berlin vs. TuS N-Lübbecke 30:22 (16:12)
HSG Wetzlar vs. Rhein-Neckar Löwen 29:30 (13:15)
TSV GWD Minden vs. TBV Lemgo Lippe 29:32 (15:11)
SG Flensburg-Handewitt vs. TVB Stuttgart 30:29 (14:15)

Quelle: SID

Foto: Klahn