20.05.2022  LIQUI MOLY HBL

GWD mit Willensstärke zum Punktgewinn gegen Hannover

GWD Minden holt mit dem 26:26-Unentschieden (12:12) im Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Besonders in den Schlussminuten demonstrierten die Ostwestfalen erneut ihre Mentalität und Willensstärke. Die Mannschaft hat nun einen Punkt Vorsprung auf den Abstiegsrang 17 und die bessere Tordifferenz. Somit geht GWD mit der besseren Ausgangslage in die letzten drei Saisonspiele.

Die Grün-Weißen starteten besser in diese Begegnung und brachten im Positionsangriff die nötige Geduld mit. Besonders durch die langen Kreuzungen im Rückraum konnte die Carstens-Sieben die statische Abwehr der Recken entzerren. Es entstand Platz auf den Außenbahnen, den Tomás Urban zur 3:1-Führung (6. Spielminute) nutzen konnte. Auch in der Defensive waren die Ostwestfalen fokussiert und lieferten ein hohes läuferisches Pensum ab. Das Passspiel der Gäste wurde immer wieder unterbrochen, wodurch sie unter Zeitdruck kamen. GWD Minden nutze diese Gelegenheiten, zwang die Niedersachsen zu Würfen aus unklaren Situationen und kam dadurch zu Ballgewinnen. Die Mannschaft von Christian Prokop fand dennoch über die Defensive besser ins Spiel. Allen voran der agile Mittelblock der Gäste störte nun früher das Passspiel der Dankerser, wodurch sich Unkonzentriertheiten ins Spiel der Hausherren schlichen. Folglich konnten die Recken drei Mal in Folge erfolgreich kontern und beim Stand von 5:7 (14. Spielminute) den ersten Zwei-Tore-Vorsprung erzielen. Die Mannschaft von Frank Carstens ließ sich davon jedoch nicht beindrucken und legte wieder nach. Zur Pause steht ein leistungsgerechtes Unentschieden auf der Hallenuhr.

Der Seitenwechsel brachte insgesamt mehr Tempo in diese Partie. Beide Teams demonstrierten jetzt ihre Schnelligkeit und Umschaltstärke. Auf Seiten der Grün-Weißen war besonders Amine Darmoul kaum zu bremsen. Er steuerte gezielt den großgewachsenen, aber auch teilweise zu statischen agierenden Mittelblock der Recken an. Dadurch kamen die Mindener zu aussichtsreichen Tormöglichkeiten, die auch Zeitstrafen für die Gäste nach sich zogen. Die Recken konnten in dieser Phase besonders durch ihre Übersicht und gezielten Pässe glänzen. Schnelle Anspiele von der Mitte zum Außen waren für die Ostwestfalen nur schwer zu verteidigen. Insgesamt war die Mannschaft aus Hannover beim Stand von 17:20 (42. Spielminute) nun besser im Spiel. Die Carstens-Sieben schraubte noch einmal an der Defensive und attackierte den wurfgewaltigen Rückraum der Niedersachsen deutlich früher. Im Zusammenspiel mit Malte Semisch zeigte dies Wirkung. Auch die Emotionen der Hausherren kamen jetzt immer deutlicher zum Vorschein. Jeder Erfolg der Grün-Weißen wurde gefeiert und bejubelt. Infolgedessen konnten sie den Anschluss wieder herstellen. 90 Sekunden vor Schluss war das Spiel beim Stand von 25:26 weiterhin ergebnissoffen. Die Hausherren erkämpften sich erneut in der Deckung den Ball. Amine Darmoul übernahm im Angriff die Verantwortung, tankte sich über die halblinke Seite durch und netzte ein. Noch 30 Sekunden waren zu gehen. Hannover kam über die schnelle Mitte und dem präzisen Passspiel noch einmal zu einer aussichtsreichen Torgelegenheit über Linksaußen, die Malte Semisch jedoch erfolgreich vereiteln konnte. Damit teilen sich beide Mannschaften mit dem 26:26-Unentschieden die Punkte.

Stimmen und Statistiken zum Spiel:

Frank Carstens: „Wir mussten uns diese Emotionalität am Schluss hart erarbeiten und wurden dafür belohnt. Es gab nicht viele Momente, in denen wir uns heute mit unseren Erfolgserlebnissen pushen konnten. Am Schluss ist die Moral des Teams aber einfach überragend. Wir haben in den finalen Aktionen diesen Punkt gewonnen. Das zeigt, dass die Mannschaft maximal zusammenhält und diesen Klassenerhalt unbedingt schaffen will. Es sind jetzt noch drei Spiele, in denen insgesamt sechs Punkte zu vergeben sind. Wir haben einen Punkt Vorsprung und die bessere Tordifferenz. Es ist aber dennoch alles offen und wir müssen weiter an uns glauben und alles geben.“

Ivan Martinovic: „Ich gehe heute mit sehr gemischten Gefühlen von der Platte. Wir konnten heute mehr holen und wurden am Ende dafür bestraft. In wichtigen Phasen unserer Spiele machen wir noch zu einfache technische Fehler und verwerfen klare Chancen. Daraus müssen wir endlich lernen. Respekt an Minden. Sie haben bis zum Ende hart gekämpft.“

Torschützen GWD: Amine Darmoul (9/3), Mats Korte (5), Tomás Urban (5/1), Nikola Jukic (3), Justus Richtzenhain (1), Christian Zeitz (1), Niclas Pieczkowski (1), Jan Grebenc (1).
Im Tor: Malte Semisch (1. – 42. und ab 49. – ), mit 11 Paraden Carsten Lichtleint (42. – 49. Minute) mit 1 Parade.

Torschützen HAN: Johan Hansen (7/2), Ivan Martinovic (5), Evgeni Pevnov (3), Jonathan Edvardsson (3), Veith Mävers (2), Filip Kuzmanovski (2), Ilija Brozovic (2), Fabian Böhm (1), Vincent Büchner (1).
Im Tor: Domenic Ebner (1. – 60. Minute) mit 10 Paraden, davon 1 Siebenmeter.

Zeitstrafen: Pieczkowski (19.), Meister (26.), Darmoul (37.) – Edvardsson (5.), Roscheck (21.), Cehte (23.), Brozovic (30.), Böhm (47.), Büchner (58.),
Spielfilm: 2:1 (5), 3:3 (10.), 6:7 (15.), 9:9 (20.), 10:11 (25.), 12:12 (30.), 15:15 (35.), 17:19 (40.), 19:20 (45.), 21:23 (50.), 22:24 (55.), 26:26 (60.).
Schiedsrichter: Fabian Baumgart und Sascha Wild
Zuschauer: 1.628

Quelle: GWD Minden / Foto: Metge