25.04.2021  LIQUI MOLY HBL

Die Stimmen zum Topspiel: "Die Art und Weise wie wir es gemacht haben, macht mich sehr stolz"

Flensburg-Trainer Maik Machulla ist wieder einmal hoch zufrieden mit der Performance seiner Mannschaft. Der Tabellenführer gewann bei der MT Melsungen letztlich souverän mit 30:32 und ist nun seit unglaublichen 21 Ligaspielen ohne Niederlage. Die Stimmen zum Topspiel des Tages:

Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt) …

… zum Spiel: „Ich bin sehr happy. Das war ein ganz, ganz schweres Auswärtsspiel gegen einen ganz starken Gegner. Die Art und Weise wie wir es gemacht haben, ist wirklich stark. Mit dem Programm, das wir haben, so viel zu laufen, macht mich sehr stolz.

… zur Länderspielpause: „Wir sind im Flow und gut drauf, wir würden gerne weiterspielen und den Rhythmus nicht kaputt machen. In den Nationalmannschaften kommen die Spieler wieder in ein anderes System und anderes Umfeld.

Gudmundur Gudmundsson (Trainer MT Melsungen) …

… zur Situation (vor dem Spiel): „Wir sind einfach nicht besser momentan, glaube ich. Wir haben schon gute Spiele gemacht in dieser Saison, aber uns fehlt die Konstanz. Wir spielen phasenweise sehr gut, dann entgleitet es uns durch technische Fehler oder Fehlwürfe. Unser Kader ist nicht der breiteste, das ist schon eine Herausforderung für uns.

Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) …

… zum Spiel: „Beide Abwehrsysteme haben am Ende besser funktioniert. In Verbindung mit dem Torwart. Und vorne haben wir unser Spiel durchgespielt. Da hatten wir ein klares Konzept und haben mit unseren Eins-gegen-Eins-Spielern gut attackiert und meistens gute Lösungen gefunden.“

… auf die Frage, wer der beste Spieler der SG war: „Das ist schwer zu sagen heute. Es war von allen eine gute Leistung und das haben wir auch gebraucht, um heute hier zu gewinnen.“

… auf die Frage, ob er mitbekommen hat, dass Melsungen immer wieder herangekommen ist: „Natürlich bekommt man das mit. Das merkt man an Situationen, wenn es bei uns nicht so gut läuft, wir Bälle zu leicht verlieren und dann direkt den Gegenstoß fangen. Das tut weh, aber wir haben es immer wieder geschafft, Tore nachzulegen und zwei, drei Tore wegzuziehen. Unser Ziel ist es, das noch besser zu machen und noch früher auf vier, fünf oder sechs Tore wegzuziehen.“

… zu den kommenden Auswärts-Länderspielen: „Es ist natürlich immer ein Risiko dabei, aber ich habe Vertrauen in den DHB, dass sie eine vernünftige Lösung finden. Wir werden mit dem Charterflug eine Tagesreise machen, um so wenig Kontakt wie möglich zu haben. Die Spiele müssen gespielt werden. Natürlich würde ich mir wünschen, dass es nicht in so einer entscheidenden Phase kommt, wo bei uns ein Champions-League-Viertelfinale ansteht. Das dürfen wir auf keinen Fall durch eine Quarantäne verpassen. Das Risiko müssen wir eingehen und alle das beste geben, sodass da nichts passiert.“

… auf die Frage, ob er bezüglich der sich möglicherweise verändernden Hygienemaßnahmen schon gebrieft worden ist: „Nein. Wir haben bei der Olympia-Quali schon einen Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zur WM. Wir hatten Einzelzimmer, hatten nur beim Essen und den Besprechungen Kontakt. Das wird jetzt auch wieder so laufen. Dann hoffen wir, weil wir alle aus Blasen kommen, wo wir alle getestet sind, dass wir die Woche auch einigermaßen sicher bestreiten können.“

Kai Häfner (MT Melsungen) …

… auf die Frage, was passiert wäre, wenn alle so gespielt hätten wie er: „Es war wie ein Deja-vu der letzten Spiele. Wir sind immer wieder rangekommen und dann ist es einfach gegen so eine Spitzenmannschaft unglaublich schwer. Wenn du es nicht schaffst, auszugleichen, oder mal in Führung zu gehen. Wir machen ein paar Fehler zu viel und dann verlierst du die Dinger.“

… auf die Frage, ob es Kopfsache ist: „Das weiß ich nicht. Aber uns unterlaufen in den 60 Minuten die Fehler. Woran das liegt, weiß ich nicht genau. Das tut aber weh und ist wirklich sehr ernüchternd nach den drei Spielen.“

… auf die Frage, ob Melsungen mehr Qualität im Kader braucht, um einen Schritt nach vorne zu machen: „Die Kaderplanung geht mich nichts an. Das entscheiden die Oberen. Ich glaube an unsere Mannschaft und denke, dass wir einen guten Kader haben. Wir haben genügend Leute, die Impulse setzen können. Wir haben es in den letzten drei Spielen nicht geschafft, es auszunutzen und so ein Ding mal zu wuppen. Das hätte der Moral gutgetan. Wir können uns nichts vorwerfen. Wir kämpfen, aber wir stehen dreimal ohne etwas in der Hand da. Das ist schon echt sehr mies gerade.“

… zur Mannschaft: „Wir sind alle Profisportler, wir wollen alle spielen. Jeder will spielen, was nicht geht. Dass dann mal ein paar Spieler unzufrieden sind, ist normal.“

Felix Danner (MT Melsungen) ...

... zum Spiel: „Unter dem Strich bleibt hängen, dass wir verloren haben. Wir hatten zwei Punkte anvisiert und wollten das Spiel eng gestalten. Wir haben es nicht so ganz geschafft so wie wir es wollten. Gerade in der ersten Halbzeit bekommen wir viele Gegenstöße und einfach Tore von Flensburg gegen uns. Dann wird es natürlich schwer gegen Flensburg zu bestehen. Flensburg hat richtig Gas gegeben und aufs Tempo gedrückt. Im Positionsangriff haben wir sie teilweise ganz gut stellen können.

Sky Experte Stefan Kretzschmar …

... zu Flensburg: „Sie gewinnen solche Spiele. Es ist offensichtlich das Glück, was der Tüchtige sich erarbeitet. Es ist schon möglich, Flensburg zu schlagen. Ich erinnere auch nochmal an das Spiel in Essen, wo Flensburg auch Glück hatte und trotz nur zwei Torhüterparaden gewinnen.“

... zum Melsungen: „Sie halten mit und haben auch immer wieder eine Chance in diesem Spiel. Sie können dieses Spiel heute auch gewinnen. Es ist ein bitterer Beigeschmack für die Melsunger, dass man das wieder nicht geschafft hat. Kai Häfner hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Timo Kastening hat sich in der zweiten Halbzeit noch einmal gesteigert und auch ein gutes Spiel gemacht. Sie haben es in der Abwehr auch leidenschaftlich verteidigt. Immer, wenn sie rangekommen sind, konnten sie den Wendepunkt nicht setzen. Man muss aber auch sagen, dass Flensburg die erfahrene Spitzenmannschaft ist, die schon im Meisterschaftsjahr vor drei Jahren in solchen Situationen mehrfach stand und solch enge Spiele immer gewonnen haben.“

Quelle: SID

Foto: Anderson-Jensen