13.06.2021  LIQUI MOLY HBL

„Das ist der Grund, warum ich Handball spiele!"

Die Akteure melden sich nach den heutigen Spielen zu Wort. Dabei ist besonders herauszuhören, wie froh alle über die Rückkehr der Fans in die Arenen des Landes sind. Andy Schmid zeigt sich besonders gerührt, da seine Kinder nun endlich wieder ihren Papa anfeuern konnten. Neben den Löwen sind auch die Recken voller Freude nach dem Heimsieg. Hannes Feise und Vincent Büchner äußern sich zum Kritisier über Erlangen und dem damit verbundenen Klassenerhalt.

Martin Schwalb (Trainer Rhein-Neckar Löwen) ...

... zum Zusammenspiel zwischen Andy Schmid und Jannik Kohlbacher (vor dem Spiel): „Da gehört unglaublich viel Arbeit dazu. Beide sprechen viel im Training, um die Laufwege abzustimmen. Dazu brauchst du ein begnadetes Talent, das ist unverzichtbar und das hat Andy Schmid. Das macht es ganz besonders.“

… zur bisherigen Saisonleistung (vor dem Spiel): „Es ist auf jeden Fall eine gute Saison bislang. Wir haben tolle Spiele geliefert, waren auch beim EHF-Cup im Final Four dabei. Das war eine verrückte und anstrengende Saison für alle Beteiligten, bei der man froh ist, wenn sie irgendwann auch mal zu Ende ist. Wir hoffen, dass wir nach Europa kommen und dass wir in der nächsten Saison mit Zuschauern wieder ein bisschen mehr Spaß haben.“

… zu einem Comeback des Langzeitverletzten Mikael Appelgren (vor dem Spiel): „Er hat in dieser Saison noch gar nicht gespielt, er ist einer der besten Torhüter der Welt. Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob es in dieser Saison noch klappt. Ich habe ihn im Training gesehen und bin etwas vorsichtig. Ich sage: ‚Gebt dem Jungen noch etwas Zeit.‘“

Mikael Appelgren (Torhüter Rhein-Neckar Löwen) ...

... zu seinem Zustand und einem möglichen Comeback in dieser Saison (vor dem Spiel): „Mir geht es ganz gut jetzt. Ich bin optimistisch für ein Comeback noch in dieser Saison. Aber ich muss geduldig bleiben. Ich habe in der Vergangenheit öfter zwei Schritte nach vorne und einen nach hinten gemacht. Ich hoffe schon, der Mannschaft noch mit Paraden helfen zu können. Wenn Martin (Schwalb) auf mich setzt, dann bin ich bereit.“

… zu seinem Knie nach der Verletzung (vor dem Spiel): „Es ist bei der Kraft und Bewegung ganz gut, aber das Knie muss an die Belastung gewöhnt werden. Nach zu hoher Belastung ist es angeschwollen, ich muss also die richtige Balance finden. Ich möchte da 100 Prozent sicher sein.“

Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen) ...

... zur Rückkehr der Fans in die Halle: „Das ist der Grund, warum ich Handball spiele. Dass meine beiden Kinder heute da sind und ihrem Papa zuschauen, war ein extrem spezieller Moment. Wir hätten heute auch verlieren können, und es wäre trotzdem ein schöner Tag gewesen. Es ist ein Anfang zurück zu Normalität.“

… zum Spiel: „Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung, darum geht es im Handball. Einsatz, Leidenschaft in der Deckung, ein sehr guter Torhüter, gute Gegenstöße – das war heute ein guter Auftritt von uns.“

… zur Leistung von Torhüter David Späth: „Wir sehen ihn jeden Tag im Training, er ist ein richtig talentierter Junge. Er ist unglaublich anständig, gut erzogen und hat eine unglaubliche Technik. Ich bin froh für ihn, dass er das heute zeigen konnte. Den Namen sollte man sich in Handball-Deutschland sicherlich merken.“

Julius Kühn (MT Melsungen) ...

... zur dramatischen Hinspiel-Niederlage (vor dem Spiel): „Die Erinnerungen sind durch die Videoschulung noch einmal aufgekommen. Die Spiele gegen die Löwen waren in der Vergangenheit immer relativ knapp. Und ich habe nichts dagegen, dass es heute auch wieder so wird.“

Kai Häfner (MT Melsungen) ...

... zum Spiel: „Die Löwen waren uns heute in allen Bereichen überlegen. Es fällt mir wenig ein, wo wir wirklich dagegenhalten konnten, außer vielleicht am Anfang. Dann haben sie uns eiskalt überrannt. Heute hat sehr viel gefehlt, wir hatten keine Chance. Die Top-Teams bestrafen jeden einfachen Fehler, da tun wir uns ein bisschen schwer.“

… zur Chance auf einen Europapokal-Platz: „Wenn man ganz realistisch ist, dann war’s das. Das heute war nochmal eine Chance, die haben wir mehr als vergeigt.“

Paul Drux (Füchse Berlin) ...

... zur Leistung in der Saison (vor dem Spiel): „Alles in allem wäre die Qualifikation für ein internationales Turnier ziemlich gut, außerdem waren wir im Finale der European League. Nichtsdestotrotz hatten wir zwei Monate in dieser Saison, die uns so nicht passieren dürfen. Da haben wir uns aber gut herausgekämpft, und wenn wir die letzten fünf Spiele ähnlich angehen wie die letzten Spiele, dann sieht die Saison ganz gut aus.“

Robert Weber (HSG Nordhorn-Lingen) ...

... zum Abstieg durch die Niederlage: „Ich bin traurig, dass wir das Spiel heute verloren haben. Wir wollten bis zum Ende fighten. Ich denke, das haben wir gemacht. Letztendlich waren die Füchse etwas stärker als wir, aber ich bin nichtsdestotrotz stolz auf meine Mannschaft. Unsere Devise war: Wer weiß, wann wir überhaupt nochmal Bundesliga-Luft schnuppern werden, und deswegen wollten wir einfach noch einmal jede Sekunde genießen.“

… zum Saisonendspurt im Abstiegskampf: „Die anderen Mannschaften haben überraschend auswärts gepunktet. Das war dann wie ein Schlag ins Gesicht. Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht, aber leider haben uns diese Zusatzpunkte zum Klassenerhalt gefehlt. Wir sind in einer Entwicklung und die geht weiter. Wir wollen uns ordentlich aus der Liga verabschieden.“

… zu seiner Karriere in der Zukunft: „Ich versuche, jeden Moment in der stärksten Liga der Welt zu genießen. Wer weiß, wann ich nochmal hier auftreten darf. Wenigstens waren ein paar Fans in der Halle. Das war wunderschön und hoffentlich nicht das letzte Mal.“

Vincent Büchner (TSV Hannover-Burgdorf) ...

... zur Rückkehr von Zuschauern (vor dem Spiel): „Das Handballherz springt wild durcheinander. Wir freuen uns alle riesig, dass wir wieder ein bisschen Stimmung in der Halle kriegen.“

Hannes Feise (TSV Hannover-Burgdorf) ...

... zum Spiel: „Es ist schön, dass wir uns den Sieg vor den Fans in der eigenen Halle holen konnten. Wir haben gesehen, dass es am Ende wieder kritisch wurde. Die letzten Male lief es nicht zu unseren Gunsten, heute war das Glück auf unserer Seite.“

… zum Klassenerhalt: „Mit der ganzen Rechnerei befasse ich mich nicht so doll. Wenn es der Klassenerhalt ist, dann freuen wir uns darüber. Trotzdem haben wir noch ein paar Spiele vor uns, die wir auch noch gewinnen wollen.“

… zum Kampf auf der Platte: „Wir wussten, dass Erlangen ein schwerer Gegner ist. Im Hinspiel haben wir auch noch ein Tor kurz vor Schluss bekommen, vor dem Hintergrund wussten wir, dass es keine einfache Sache wird. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, uns zurückzukämpfen.“

Quelle: SID

Foto: Kaesler