22.08.2021  Handball Europameisterschaft

U19: DHB-Team kämpft mit reichlich Bundesligaerfahrung um EM-Titel

Am heutigen Sonntag steigt bei der U19-Europameisterschaft in Kroatien das Finale um den EM-Titel. Die DHB-Auswahl trifft dabei ab 17 Uhr auf den Gastgeber. Martin Heuberger setzt beim Kampf um die europäische Krone auf reichlich Bundesligaerfahrung. Die Partie wird live bei Sportdeutscland.TV übertragen.

Sonntag, 17 Uhr, Showdown in Varazdin: Die deutsche U19 trifft im Finale der Europameisterschaft auf Gastgeber Kroatien. Gold oder Silber - das ist die Frage für die Mannschaft des Trainerduos Martin Heuberger und Klaus-Dieter Petersen. Dreimal - 2004, 2006 und zuletzt 2014 - hat eine deutsche U20-Nationalmannschaft EM-Gold gewonnen, 2016 gab es Silber 2018 Bronze. Blickt man auf die U18 gab 2008 und 2014 Gold, 2018 Bronze. Eine U19-EM gab es noch nie - und ist den corona-bedingten Absagen der Nachwuchsturniere im Jahr 2020 (Europameisterschaften für den männlichen Bereich) und 2021 (Weltmeisterschaften) geschuldet. Kurzfristig hatte die EHF gemeinsam mit dem kroatischen Verband das Turnier ausgerichtet, um den europäischen Mannschaften die Chance auf ein Turnier zu geben.

Nun also im Finale! Die DHB-Auswahl zog als einziges ungeschlagenes Turnierteam ins Endspiel ein, hat fünf der sechs bisherigen Partien gewonnen, unter anderem das 26:23 am letzten Hauptrundenspieltag gegen Kroatien (die einzige Niederlage für den Gastgeber), daneben gab es ein Remis in der Vorrunde gegen Dänemark. Am Freitagabend setzte sich die deutsche Mannschaft in einem wahren Krimi mit 31:30 gegen Spanien im Halbfinale durch, die Kroaten gewannen das zweite Halbfinale mit 26:22 gegen Slowenien.

Die letzte Goldmedaille im männlichen Nachwuchsbereich gewannen Spieler wie Paul Drux und Fabian Wiede bei der U20-EM 2014, nun haben Renars Uscins, Tim Freihöfer oder David Späth die Chance auf den nächsten Titel für den DHB. Tim Freihöfer, der gegen Spanien das goldene Tor zum 31:30 im Halbfinale Sekunden vor Schluss per Siebenmeter erzielt hatte, hatte am Samstag schon einmal Grund zum Feiern: die Mannschaft überreichte ihm beim Frühstück den Kuchen zum 19. Geburtstag.

„Wie Tim den Siebenmeter reinmacht, war erstaunlich cool, das zeigte die große Erfahrung, die er schon hat, er war absolut stressresistent“, lobte Bundestrainer Heuberger den Berliner - und der muss gegen Kroatien ganz besonders auf die Zähne beißen: Denn Freihöfer setzte die lange Liste von Verletzungen fort und zog sich im Halbfinale einen Riss der Fingerstrecksehne an der Wurfhand zu. Wie im Rest des Halbfinales wird er am Sonntag mit Tape spielen. „Bei einem solchen Spiel kann man die Schmerzen vergessen“, sagt Heuberger, der ein ganz einfaches Ziel für Sonntag formuliert hat: „Wir wollen ungeschlagen wieder abreisen.“

Neben Freihöfer stehen noch zahlreiche weitere Nachwuchstalente im Kader, die bereits in der LIQUI MOLY HBL und 2. HBL zum Einsatz kamen und ihr können auf höchstem Niveau unter Beweis gestellt haben.

Der deutsche U19-Kader im Überblick

David Späth (Rhein-Neckar Löwen)
Lasse Ludwig (Füchse Berlin)
Florian Kranzmann (TSV GWD Minden)
Nico Schöttle (SG Pforzheim/Eutingen)
Robert Kraß (Rhein-Neckar Löwen)
Luca Klein (VfL Eintracht Hagen)
Aron Seesing (TSV Bayer Dormagen)
Lennart Leitz (TSV Bayer Dormagen)
Renars Uscins (Bergischer HC/SC Magdeburg)
Niclas Heitkamp (SC DHfK Leipzig)
Nico Bratzke (VfL Eintracht Hagen)
Stephan Seitz (TuS Fürstenfeldbruck)
Tim Freihöfer (Füchse Berlin)
Justus Fischer (TSV Burgdorf)
Sören Steinhaus (TSV Bayer Dormagen)
Leon Ciudad Benitez (THK Kiel/TSV Altenholz)

Quelle: DHB / red

Foto: Binder