16.11.2020  LIQUI MOLY HBL

Nordhorn dank Ravensbergen mit zweitem Sieg in Folge

Die Gäste jubeln über den zweiten Sieg in Serie und die Gastgeber trauern einer großen Gelegenheit hinter her, den zweiten Saisonsieg in der LIQUI MOLY HBL einzufahren. Am Ende stand es in der Arena „Am Hallo“ 26:33 (15:16) aus Sicht der Ruhrpott Schmiede. Der Aufsteiger steht damit aktuell auf Platz 18 in der Tabelle, wohingegen die HSG einen Sprung auf Rang 15 macht. Bester Werfer der Partie war wieder einmal Rechtsaußen Robert Weber mit acht Treffern, außerdem hatte Gäste-Keeper Ravensbergen mit vierzehn Paraden einen Sahnetag erwischt.

Für beide Mannschaften war die Bedeutung dieser Partie bereits im Vorfeld klar. Im Kampf um den Klassenerhalt im Handball-Oberhaus wollte sich keiner der beiden Konkurrenten geschlagen geben. Dementsprechend ausgeglichen startete dieses Duell, bei dem die Brüder Malte (TUSEM) und Lasse Seidel (HSG) aufeinander trafen. Die Hausherren begannen ordentlich, zeigten sich zunächst in der Abwehr konzentriert und behielten im Angriff die Ruhe. Lucas Firnhaber war einer der Schützen, die dem TUSEM die ersten Tore brachten.

Aber die HSG Nordhorn-Lingen hielt dagegen und lauerte auf Fehler der Essener – und die kamen tatsächlich. Einige Abschlüsse waren zu ungenau, teilweise landeten sich auch mit Pech an Latte und Co., wovon die Gäste profitierten. Sie ließen kaum Chancen auf der Strecke und erspielten sich einen Drei-Tore-Vorsprung (7:10, 15.). Doch vor der Pause holte der TUSEM auf, angetrieben von Kapitän Jonas Ellwanger.

Das 15:16 zur Halbzeit versprach eine umkämpfte und spannende zweite Hälfte. Doch daraus sollte nichts werden. Der TUSEM verschlief den Start in Durchgang zwei, agierte vor dem gegnerischen Tor zu hektisch und offenbarte in der Abwehr zu viele Lücken. Nordhorn-Lingen wusste dies für sich zu nutzen, kam unter anderem immer wieder über Kreisläufer Dominik Kalafut zu einfachen Toren. Auch Routinier Robert Weber zeigte sich eiskalt und so zogen die Gäste schnell davon.

Der TUSEM hatte große Schwierigkeiten einen Weg in Richtung Tor zu finden. Und wenn er mal einem Erfolgserlebnis nahekam, stand Bart Ravensbergen im Weg. Der Torhüter der HSG zeigte eine starke Leistung und vereitelte mit seinen Paraden 14 Gegentore. Somit war es für die Essener fast schon unmöglich den immer größer werdenden Rückstand noch aufzuholen. Spannung kam dementsprechend nicht mehr auf, zumal die HSG Nordhorn-Lingen nicht nachließen. Die Abwehr hielt stand und im Angriff bestraften die Gäste jeden Fehler der Gastgeber gnadenlos. Letztendlich war der Auswärtserfolg für die Mannschaft von Trainer Daniel Kubes verdient – und schmerzhaft für den TUSEM.

„Wir haben hinten keinen Zugriff gehabt und somit unsere Torhüter zu wenig unterstützt. 33 Gegentore sind einfach viel zu viel zuhause, so kann man kein Spiel gewinnen. Es ist nicht unser Anspruch gegen Mannschaften, die auch unten stehen, zuhause so hoch zu verlieren. Eine richtige Erklärung habe ich so kurz nach dem Spiel noch nicht. Nordhorn war wacher und hat viel leidenschaftlicher verteidigt als wir. Und so kommt dann ein Ergebnis zustande“, ärgerte sich Essens Rückraumspieler Malte Seidel nach der Niederlage.

Auch Trainer Jamal Naji war enttäuscht: „Wir haben in dieser Saison bis dato in jedem Spiel besser verteidigt als dieses Mal. Nordhorn hat mit nichts angegriffen, was wir nicht kannten. Da waren wir zu defensiv. Auch das Torhüter-Duell ging klar an Nordhorn. Wir haben am Ende viel versucht, vor allem in der Abwehr. Aber das hat alles nicht so funktioniert. Solche Spiele gibt es. Aber es ist natürlich schade, dass es bei einem so enorm wichtigen Spiel der Fall war.“

Statistiken zum Spiel:

TUSEM Essen – HSG Nordhorn-Lingen 26:33 (15:16)

TUSEM: Bliß, Diedrich; Beyer (6/3), Ellwanger (1), Rozman, Durmaz (1), Becher, Ignatow (1), Szczesny (2), Müller (2), Firnhaber (5), Seidel, Morante (1), Klingler (4/1), Kluth (1), Zechel (2)

Nordhorn: Ravensbergen, Buhrmester; Leenders, Weber (8/2), Mickal, Miedema (4), Stegefelt, Terwolbeck, de Boer (2), Vorlicek (5), Visser (2), Prakapenia, Seidel (3), Possehl, Pöhle (3), Kalafut (6)

Siebenmeter: 4/9 – 2/2

Strafminuten: 6 – 6

Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf)/Hofmann (Bamberg)

Zuschauer: 0

Foto: Worm

Quelle: TUSEM