08.03.2021  LIQUI MOLY HBL

Flensburg gewinnt knapp gegen starke Mindener

Die TSV GWD Minden hat am Sonntagmittag ein Unentschieden gegen die SG Flensburg-Handewitt nur knapp verfehlt. Nach einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit gestaltete sich eine spannende und offene Partie zwischen GWD und dem Tabellenführer der LIQUI MOLY HBL, die Flensburg letztendlich mit einem 28:29 (11:16)-Auswärtssieg für sich entschied.

Das Topspiel der Woche hatte auf dem Zettel viel zu bieten. Die Mindener Jungs spielten zuletzt gegen Ligakonkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte mit viel Kampf, Emotionen und Verbissenheit. So stand die heutige Partie gegen den Tabellenführer aus Flensburg unter besonderen Voraussetzungen.

Die Ostwestfalen konnten zu Beginn des Spiels an die starke Leistung der Vorwoche anknüpfen und gingen trotz früher Unterzahl durch Christoffer Rambo in Führung. Das hohe Tempo bereitete Flensburg Probleme und sorgte für einen ansehnliche und verdiente 4:1-Führung (7. Minute) der Hausherren. Doch mit der Spielgemeinschaft aus dem Norden war zu rechnen. Johannes Golla und Jim Gottfridsson beschäftigten die GWD-Abwehrreihen immer wieder mit neuen Aufgaben. Freie Würfe vom Kreis waren keine Seltenheit, die aber dank des sehr präsenten Maltes Semisch nicht immer den Weg ins Mindener Tor fanden. Die gewonnen Bälle spielten GWD in die Karten. Die Grün-Weißen nutzen die unsortierten Abwehrreihen der SG im Umschaltspiel und fanden dadurch wieder den Anschluss. Nun galt es, im Angriff weiterhin konzentriert und fokussiert zu spielen. Flensburg stellte sich allerdings im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs mehr und mehr auf die lauffreudigen Gastgeber ein, wodurch nur noch wenige klar Torchancen erspielt und genutzt werden konnten. Die Gäste zogen außerdem konsequent ihr Angriffsspiel durch und verdienten sich damit den 11:16-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Mindener schnell wieder zu ihrer Anfangsstärke zurück. Allerdings wurden die Würfe aus der Distanz nun mehr und mehr zum Mittel der Wahl. Allen voran Doruk Pehlivan und Juri Knorr glänzten mit vielen Treffern aus dem Rückraum und sorgten dafür, dass die Grün-Weißen schnell wieder Boden gutmachen konnten. In der Abwehr wurde zudem näher am Gegner verteidigt, der dadurch zu riskanteren Pässen gezwungen wurde. Somit war der 20:20-Ausgleichstreffer (44. Minute) durch Juri Knorr durchaus verdient und lies die bekannten Emotionen und das Kämpferherz der Mindener Jungs zum Vorscheinen kommen. Von nun an war es ein Topspiel, wie es im Buche stand. Beide Mannschaften waren sich absolut ebenbürtig. So wechselte die Führung beinahe minütlich und jede Aktion konnte das Spiel entscheiden. Sechs Sekunden vor Schluss parierte Malte Semisch erneut einen Gegenstoß der Gäste und gab seiner Mannschaft dadurch die Chance zum Ausgleich. Doruk Pehlivan marschierte mit dem Ball nach vorne und erkämpfte sich mit der Schlusssirene einen direkten Freiwurf an der Neun-Meter-Linie, den er selbst ausführte. Sein Wurf von der Halblinken Position landete allerdings im Block der Flensburger. So zeigten die Grün-Weißen aufs Neue ein sehr kämpferisches und couragiertes Spiel, das beim Stand von 28:29 ohne Punktgewinn endete.

Nach der Länderspielpause sind die Mindener am 18. März zu Gast bei den Füchsen Berlin.

Stimmen zum Spiel:

Frank Carstens: „Flensburg zeichnet aus, dass sie in schwierigen Momenten den Schlüssel finden. Mir tut es sehr leid für meine Spieler, weil alle ein extrem hohes Risiko gegangen sind und alles reingeworfen haben. Im Offensivspiel hat uns zu Beginn ein wenig der Mut gefehlt. Das war nach der Pause besser und wir konnten Flensburg dadurch wirklich unter Druck setzen. Die Jungs sind alle gerade richtig fertig, dabei haben sie eine wirklich gute Leistung abgeliefert, auf der man aufbauen kann.“

Maik Machulla: „Das war heute Schwerstarbeit, aber wir hatten das erwartet. Gerade was Leidenschaft und Kampfgeist angeht, hat Minden Qualität und das hat sich vor allem in der zweiten Halbzeit gezeigt. Wir haben heute zehn Chancen liegengelassen und darum wurde es eng. Es war ein Kampfspiel, obwohl das eigentlich aus unserer Sicht unnötig war.“

Quelle: TSV GWD Minden

Foto: Metge